Was beim übermäßigen Konsum von Gore- und Splatterthemen passieren kann, lässt sich besonders gut anhand der Prügelknaben von Mortician verfolgen. Jene frönen ja seither ihrer Vorliebe zu Zombies, Leichenfledderei, Blut und Gedärm und auch "Darkest Day Of Horror" lässt den Hörer erwartungsgemäß knietief in Eingeweiden baden. Entsprechend regiert natürlich der berühmte Knüppel aus dem Sack und mit "Audra" öffnet das Schlachthaus seine rostigen Pforten. Was einem dann erst einmal entgegenspringt, ist ein knarzig, leicht räudiger Klang, der allerdings wunderbar passt und die Fingernägel von Freunden glattpolierter Produktionen zum Splittern bringt. Die Palette der kurzgehaltenen Gewaltausbrüche ist auch wieder recht groß geworden und mit Mortician baut man sich somit den Status im Brutalitätssektor weiter aus. Bei solch Ausbrüchen wie "The Bloodseekers" oder "Cannibalistic Fiends" sollte das aber auch kein Problem darstellen, wobei es aber doch recht schwerfällt, hier einige Songs nach ihrem Gerbfaktor hervorzuheben. Fakt ist, wo Mortician draufsteht, ist auch Mortician drin, und somit ist eben auch diese Scheibe eine gewohnt heftige Attacke der durchgeknallten Amis.
"Darkest Day Of Horror" ist für mich der bisherige Höhepunkt im Schaffen von Mortician, wird doch geknüppelt als gäbe es kein Morgen mehr. Interessanterweise macht dieses Geholze aber auch unglaublich Spaß und fängt zu keinem Zeitpunkt an zu langweilen. Dafür sorgen schon die teils geschmackvollen Intros und das gewohnte Abkotzen von Frontsau Will Rahmer. "Darkest Day Of Horror" ist irgendwie Kult, auch wenn man zugegebenermaßen danach erst einmal eine Pause braucht. Sämtliche leckeren Texte sind übrigens im Booklet abgedruckt und was dabei herauskommt, kann man sicherlich schon an Titeln wie "Human Puzzle" erahnen. Viel Spaß!
Artikelbild Copyright: Mortician
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10/10