Mit Guttural Forms aus Argentinien hat es das Schicksal nicht gut gemeint, hat sich doch diese Böllertruppe nach gut drei Jahren bereits schon wieder aufgelöst. Als Vermächtnis bleiben ein Longplayer, sowie die kurzweilige MCD "Chewing Doctrines". Schade eigentlich, aber kommen wir zur genannten "Chewing Doctrines", welche uns mit einem überaus leckeren Zeitgenossen auf dem Artwork begrüsst. Auch das Intro verheißt nichts Gutes, wird doch dort eine arme Seele aufs heftigste malträtiert. Musikalisch erwartet uns hier eine kernige Orgie, bei welcher gegrunzt, gequiekt (war das ein Schwein?) und geholzt wird, was das Zeug hält. Das Resultat sind richtig coole Ausbrüche, welche von rasiermesserscharfen Gitarrenwänden leben und die Mahlzeiten der letzten Woche aus der Frontsau entlocken.
"Chewing Doctrines" hat trotz des rumpelnden Sounds etwas an sich und wer dem Untergrund verbunden ist, der muss hier unbedingt zugreifen! Freunde des klaren Sounds dürfen sofort die Kurve kratzen, hier regiert gepflegtes Geballer auf hohem Niveau! Lyrisch ist dieses natürlich in entsprechend leckeren Gefilden angesiedelt, ein Stück wie "Anal Infection" spricht da für sich. Dabei wurde das Teil in Eigenregie unter die Meute gebracht, was vielleicht sogar den Umstand förderte, Guttural Forms zu Grabe zu tragen. Bei einem richtigen Label untergekommen, wäre garantiert noch mehr drin gewesen und so bleibt letztendlich lediglich nur die Hoffnung, das man vielleicht "Rivers Of Excrement" (lecker) nochmal neu auflegt. Inwieweit da die Nachfrage besteht, kann man sicherlich sehen wie man will. Fakt ist aber, das mit Guttural Forms ein interessanter Vertreter am werkeln war, der gekonnt brutalen Death Metal mit Grindcore zu vereinen wusste und den einstigen Charme diverser Krawaltruppen für sich positiv einsetzte. Entsprechend prügelte man die Songs in nicht mal 10 Minuten ein, was aber auch schon das Debüt offenbarte. Wie ich schon sagte - schade eigentlich.
Artikelbild Copyright: Guttural Forms
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8/10