Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, aber Ritual Of Flesh halten Einzug in meine Liste der unidentifizierbaren Logos. Weit zugänglicher ist hingegen der Inhalt von "Splatter Grind Abortion" ausgefallen, wobei die Titelgebung eigentlich auch schon alles sagt. Ritual Of Flesh stammen aus Chile und fallen zuerst einmal durch einen total blechernen Sound auf, der an einen Pisseimer gemahnt. So etwas muss in der heutigen Zeit nicht sein und dies ist natürlich noch um so schlimmer, wenn der Rest vom Fest eigentlich gut bewerkstelligt wurde. "Splatter Grind Abortion" ist dabei der zweite Longplayer der Truppe, der eine derbe Deathgrind Mahlzeit bereithält, die geschmacklich so weit in Ordnung geht. Exquisites sollte man zwar nicht erwarten, aber die Riffpassagen und groovigen Einwürfe lassen dennoch immer mal aufhorchen. Flankiert wird das Treiben von einer knurrig gutturalen Artikulierung und selbstverständlich sind auch genau dies die leckeren Zutaten, die ein jeder Liebhaber gepflegter Schlachteplatten auch erwartet. Hinzu gesellen sich diverse Tempowechsel, einen Freifahrtsschein gibt es deshalb aber noch lange nicht. "Splatter Grind Abortion" ist und bleibt eine kernige Angelegenheit, gekleidet in ansprechender Produktion und mit gelegentlichen Gitarrensolos garniert. Zudem lässt man auch seinen Humor durchblitzen, was zumindest ein "Mental Muscle Retard" mit seiner kauzigen Artikulierung vermittelt, ehe das Werk mit "Porno Ediondo" wortwörtlich sang- und klanglos ausklingt. Wer also ein ballerwütiges Album sucht und sich nicht am beschissenen Schlagzeugklang stört, der sollte sich Ritual Of Flesh ruhig mal hinter die Hirnrinde schieben.
Artikelbild Copyright: Rotten Roll Rex
-
6.5/10