BÖSEDEATH – Interview

Mit einem mächtigen Donnerschlag mischen die Jungs von BÖSEDEATH die brutale Death Metal Szene auf, weshalb für mich ein Interview unumgänglich war. Also mal fix das Fronttier Dän kontaktiert, wobei viele interessante Aspekte zum Vorschein kamen. Aber genug gelabert, hier gibt es nun unseren Schriftwechsel im vollen Umfang.

blizzard: Salve nach Darmstadt! Bitte gib uns doch zu Beginn einen kleinen Einblick, was die Gründung von BÖSEDEATH und die beteiligten Musiker betrifft. Und wie kommt man eigentlich auf solch einen Bandnamen?

Dän: Hell-o Sven! Die "Gründung" der Band geht tatsächlich bis in das metalhistorische Jahr 1986 zurück, da haben unser damaliger Gitarrist Toni und zwei Kumpels angefangen, unter diesem Namen den Dicken zu machen. Was die Jungs bei diesem Namen geritten hat, kann ich dir aber auch nicht sagen. Als wirklichen Startschuss kann man aber den November 1999 ansehen. Da fingen Toni, ich und unser damaliger Drummer Flo an, auch Songs aufzunehmen. Als wir dann ein festes Line-Up zusammen hatten, fingen wir auch an, live aufzutreten und haben 2004 dann unser Debüt "…of Death" veröffentlicht. Danach begann sich leider das Besetzungskarussell heftig zu drehen und es hörte streng genommen erst Ende 2013 wieder auf. Seit dem besteht die Band aus Pänsen an der Gitarre, Bäzti an den Drums, Flärghz am Bass und mir am Gesang.

blizzard: "Impaled From The Left“ ist ein richtig cooler Brecher geworden. Wie seid ihr an dieses Werk herangetreten und wie gestaltete sich der Entstehungsprozess?

Dän: Vielen Dank! Da wir ja, wie erwähnt, gegenüber den vorigen Veröffentlichungen quasi eine komplett neue Band sind, konnten wir das ganze völlig unbedarft angehen. In der Regel ist es so, dass unser Gitarrist Pänsen mit einer groben Song Struktur in den Proberaum kommt und wir dann daraus gemeinsam einen Song schustern.

blizzard: Verrate uns doch bitte etwas über den lyrischen Inhalt und woher nehmt ihr eure Inspiration, sowohl musikalisch als auch textlich?

Dän: Die Texte unterscheiden sich im Grunde nicht sonderlich von denen anderer Death Metal Bands, wobei wir uns dem ganzen Thematik eher mit einem gewissen Augenzwinkern nähern. Was für uns absolut tabu ist, ist dieser ganze misogyne Rape Scheiß. Um das Thema geht es z.B. in "Creative Methods of Vaginal Demolishment". Musikalisch inspiriert uns alles was wir gut finden.

blizzard: Bedarf es eurer Meinung nach eigentlich eines gewissen Humors um mit BÖSEDEATH klarzukommen?

Dän: Humor kann natürlich nie schaden, generell sollte man aber schon keinen Stock im Arsch haben und sich selbst und seine Lieblingsmusik nicht all zu ernst nehmen.

blizzard: Wie kam der Deal mit Rotten Roll Rex zustande?

Dän: Der Marco und ich haben uns vor Ewigkeiten mal auf einem Konzert kennen gelernt, auf dem seine damalige Band Tourette Syndrom und wir gespielt haben. Seit diesem Konzert hatten wir eine "Geschäftsbeziehung", d.h. er hat uns immer wieder CDs und Shirts abgenommen und verkauft. Als wir dann jetzt endlich mit dem neuen Album rum kamen hab ich ihn gefragt ob er es veröffentlichen will und das war es dann.

blizzard: Worin besteht der Unterschied zwischen BÖSEDEATH und anderen Slam Death Metal Kapellen?

Dän: Puh, schwierige Frage… Neben der lyrischen Komponente würde ich spontan sagen, dass wir durchaus recht viel Abwechslung und Wiedererkennungswert in unseren einzelnen Songs haben. Eine Sache, die so manchen Bands in diesem Genre definitiv fehlt.

blizzard: Für euer Bestehen habt ihr nicht wirklich viel veröffentlicht. Geht ihr es allgemein etwas ruhiger an?

Dän: Es hätte für meinen Geschmack ruhig auch etwas mehr sein dürfen. Dass wir so wenig veröffentlicht haben liegt vor allem daran, dass wir seit der Veröffentlichung unseres Debüts 2004 ein permanentes Line-Up Problem hatten. Vor allem auf der Gitarrenposition. Erst mit dem Einstieg von Pänsen (2010) haben wir da Ruhe bekommen. Mit dessen Einstieg stieg allerdings auch das musikalische Niveau, was wiederum dazu führte, dass unser Drummer ausstieg und wir dann erstmal einen neuen Drummer finden mussten, was auch noch mal fast ein Jahr dauerte.

blizzard: Wie siehst du selber die Entwicklung von BÖSEDEATH (verglichen mit den Anfangstagen)? Gibt es ein eventuelles Ziel oder kann man die Band als eine Art Hobby verstehen?

Dän: Die Entwicklung ist enorm! Die Anfangstage waren definitiv eher "punkig" zu sehen, d.h. die Musik war auch eher zweitrangig und es ging uns vorrangig darum aufzutreten und Bier zu saufen. Das haben wir auch ausgiebig getan, was uns (zurecht) nicht gerade den besten Ruf eingebracht hat. Heute ist die herangehensweise definitiv ernster. Viele Leute, die uns früher mal live erleben durften und uns heute hören/ sehen, können teilweise gar nicht glauben was sie da erleben. Ich übrigens manchmal auch nicht! Hahaha! Was deine andere Frage betrifft, die Band ist definitiv ein Hobby. Gewisse "Träume" oder Ziele habe ich zumindest erreicht, z.B. auf demselben Festival mit Helden meiner Jugend zu spielen.

blizzard: Gibt es einen bestimmten Grund warum ihr eure EP "Gaahl Lagerfeld" zum freien Download anbietet? Apropo, wie steht ihr eigentlich zum digitalem Zeitalter?

Dän: Die "Gaahl Lagerfeld" EP hatte hauptsächlich einen Zweck, nämlich unser damaliges neues Line-Up mit neuen Songs zu präsentieren. Die letzte Veröffentlichung lag da ja bereits 6 Jahre zurück. Und da wir die Möglichkeit haben, kostenlos aufzunehmen, haben wir das Ganze eben gratis rausgehauen. Das digitale Zeitalter ist Fluch und Segen zugleich. Als unabhängige Band ohne Plattenvertrag ist es natürlich super, seine Musik ohne große Kosten in der ganzen Welt zu verbreiten. Mit dem neuen Album jetzt ist es natürlich schon schade, wenn das Teil zwei Tage nach VÖ bereits komplett im Netz steht und keiner deine CDs kauft. Wobei uns natürlich klar ist, dass wir mit dieser Musik sowieso nicht "reich" würden.

blizzard: Slam Death Metal Bands gibt es mittlerweile recht viele. Was macht für euch richtigen Slam Death Metal aus?

Dän: Keine Ahnung, darüber mach ich mir wenig Gedanken… Hauptsache es knallt!

blizzard: Suffocation und Devourment zählen zu den Begründern jener Stilistik. Wann und wie seid ihr zum Slam Death gekommen?

Dän: Suffocation und Devourment sind gute Stichwörter. Dazu noch Bands wie Internal Bleeding, Pyrexia & Co. Generell diese ganze alte New York & Texas Schule und auch diverse Hardcore Bands haben (zumindest mich) an diese Stilistik herangebracht.

blizzard: Noch letzte Worte?

Dän: Vielen Dank für das Interview und den Support! Besucht unsere Facebook Seite und unseren Store und kauft das Ding leer! Checkt außerdem Bäzti’s andere Bands Take Fucking Action, Candero und Mastication of Brutality Uncontrolled. Peace!

Artikelbild Copyright: Rotten Roll Rex

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