Im fett produziertem Gewand schlägt "Flesh Market" auf, wobei es sich um das erste Langeisen dieser Truppe handelt. Disgraseed stammen aus Frankreich und klingen irgendwie recht frisch, was man nun nicht unbedingt oft im eng besiedelten Slam Sektor behaupten kann. Fakt ist, dass "Flesh Market" mit kernigem Geblaste aufwartet und dabei von gutturalster Abhustung flankiert wird. Der druckvolle Sound fegt euch sämtlichen Dreck aus der Bude, also Bretter auf und die Anlage aufgedreht! Neben dem hohen Brutalitätslevel schimmert aber auch noch etwas anderes durch- so sind beim Titeltrack sogar richtige Gitarrensoli zu erkennen, wobei man aber auch spürbar um Abwechslung bemüht ist. Diese Punkte sprechen natürlich eindeutig für den Genuss von "Flesh Market", eine Veröffentlichung, die immer wieder aufs Vorbildlichste ballert und sich damit sogar eine super Position sichert. Selbst die räudige Artikulierung ist verdammt vielseitig ausgefallen, da wird gerülpst, gehustet, geröchelt und was die Stimmbänder sonst noch hergeben- Disgraseed legen mittels vorliegender Publikation die Messlatte arg hoch, und zwar auch für sich! Für ein Debüt wirklich bemerkenswert stark umgesetzt, so darf sich die Konkurrenz warm anziehen, zumal hier das volle Brett serviert wird, welches Dank Granaten wie dem Titelstück oder "Disgraweed" eine enorm intensive Ladung birgt.
Disgraseed überzeugen mittels ihrem Einstand auf voller Linie und sollten deshalb unbedingt in jeder Prügelsammlung, neben Kraanium und Goratory, einsortiert werden. Viel zu schnell zieht das Teil am Gehörgang entlang, pustet sämtlichen Schmalz aus jenem und dürfte bei so manchem für eine Steilfrisur sorgen. Ach ja, Weicheier machen lieber gleich einen großen Bogen!
Artikelbild Copyright: Ghastly Music
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8/10