OBSOLETE INCARNATION – Interview

OBSOLETE INCARNATION haben vor kurzem ein feines Scheibchen auf den Markt gebracht.  Die Truppe konnte in vielen Belangen überzeugen und gerade die Lärmfraktion beglücken. Genug Gründe waren also gegeben, mal kurzerhand die Fühler auszustrecken, und hier gibt es nun das gesamte Resultat zu erfahren, für welches sich Gitarrist Jens bereitstellte.

blizzard: Salve nach Gummershausen! Jens, kannst du uns deine Truppe mal kurz vorstellen?

Jens: Hi Sven, Obsolete Incarnation besteht aus Kai (Gitarre), Martin (Drums), Sven (Gesang), Marius (Bass) und mir (Gitarre). Uns gibt's seit Anfang 2009, als Kai, Martin und Christian (bis 2014) beschlossen haben, dass es mal Zeit für eine weitere brutale Truppe aus Oberberg ist.

blizzard: Ihr habt vor kurzem euer erstes Langeisen ausgeworfen. Wie sind die Reaktionen und gab es spezielle Erwartungen von eurer Seite diesbezüglich?

Jens: Bisher haben wir sowohl von der Presse, als auch von den Leuten nur positive Rückmeldungen bekommen. Wir haben zwar nicht mit einem Verriss gerechnet, aber die bisherige überschwängliche Begeisterung hat uns doch überrascht.

blizzard: Im Nachhinein ist man ja immer schlauer. Trifft das auch auf "New Breed Of An Uncurable Disease" zu? Wenn ja, was würdet ihr ändern wollen?

Jens: Wir sind sehr zufrieden mit dem Album. Die Songs sind abwechslungsreich und Ramon (Aufnahme/Mastering) hat uns einen fetten Sound gezaubert, der sich nicht hinter anderen Veröffentlichungen verstecken braucht. Klar, es gibt die ein oder andere Sache, die wir heute anders machen würden, aber wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

blizzard: Bitte erläutere uns doch mal den genauen Hintergrund zum Artwork.

Jens: In unseren Songs geht es meistens um Menschen die den Verstand verlieren und grauenhafte Dinge tun und das wollten wir auch auf unserem Cover rüberbringen. Die Idee hinter dem Cover war, auf der einen Seite eine perfekte Idylle zu haben und auf der anderen Seite den totalen Kontrast dazu. Gemetzel, Tod, Chaos, Vergewaltigung; alles Dinge, die kein normaler Mensch von sich aus machen würde. Daher auch der Albumtitel "New Breed Of An Uncurable Disease".

blizzard: Gute 5 Jahre hat es für "New Breed Of An Uncurable Disease" gebraucht. Was sind die Gründe für diesen recht langen Zeitraum?

Jens: Wir hatten ein paar Besetzungswechsel in der Zeit (ich bin 2012 eingestiegen, Marius 2014), wir mussten uns erst aufeinander einspielen. Zudem haben wir einige Songs im Laufe der Zeit verworfen, weil sie nicht unseren Ansprüchen gerecht wurden. Qualität statt Quantität. Dann haben sich auch die Aufnahmen länger gezogen als geplant. Aber ich denke, dass man nicht wieder so lange auf was Neues von uns warten muss.

blizzard: "Stalker" hat es als einziges Stück eurer EP geschafft, abermals seine Verwendung zu finden. Welches Kriterium war dafür auschlaggebend?

Jens: "Stalker" ist ein fester Bestandteil unseres Sets, daher war es nur logisch, diesen neu aufzulegen.

blizzard: Ihr habt ja bereits einen kleinen Besetzungswechsel hinter euch. Möchtest du uns etwas darüber verraten?

Jens: Unser Bassist und Gründungsmitglied Christian hat Anfang 2014 angekündigt, die Band aus persönlichen Gründen zu verlassen. Es gab kein böses Blut zwischen uns, es passte nur einfach nicht mehr.

blizzard: Stichwort Mottla Brutal Art. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Jens: Wir haben uns einige Cover-Artists angeguckt und fanden, dass Mottla unsere Vision vom Albumcover am besten umsetzen kann, also haben wir ihn gefragt und er hat zugesagt. Als wir dann den ersten Entwurf gesehen haben wussten wir, dass wir uns richtig entschieden haben. All die kleinen Details sind einfach großartig.

blizzard: "New Breed Of An Uncurable Disease" erschien in Eigenregie. Gab es spezielle Gründe dafür?

Jens: Wir hatten Angebote von Labeln, allerdings passten entweder die Konditionen nicht oder aber der Zeitpunkt der Veröffentlichung. Also haben wir uns bewusst dafür entschieden, das Album dieses mal in Eigenregie raus zu bringen.

blizzard: Ihr habt bei einem Bandcontest namens "Wiehl macht Musik" mitgewirkt und sogar gewonnen. Wie kommt man denn zu solch einer Ehre und was hat euch geritten, dort anzutreten?

Jens: Da muss ich Kai fragen, da ich damals noch nicht dabei war: Das war noch zu Anfangszeiten der Band und wir wollten den Leuten mal zeigen, dass es bei uns noch anderes gibt, als Punk, Rock und weichgespülten Popballaden. Also haben wir uns beworben und wurden angenommen. Gewonnen haben wir, da wir eine überzeugende Performance abgeliefert haben, was der Jury anscheinend gefallen hat. Auch wenn die sich jetzt sicher keine CD von uns kaufen.

blizzard: Live scheint ihr mit OBSOLETE INCARNATION auch recht aktiv zu sein. Was ist das Besondere daran, den Leuten einzuheizen oder ständig Präsenz zu zeigen?

Jens: Sowohl als auch. Präsenz zeigen ist wichtig, vielmehr lieben wir allerdings das spielen vor Publikum. Es gibt einfach nichts Schöneres als auf der Bühne zu stehen und zu sehen wie die Leute zu deiner Musik abgehen, während du dich selbst vollkommen verausgabst. So eine Erfahrung kann kein Album bieten, so gut es auch sein mag.

blizzard: Was unterscheidet eure Band von der Flut extremer Veröffentlichungen?

Jens: Wir versuchen immer, den Song in den Vordergrund zu stellen und nicht zu eintönig zu sein. Bei uns halten sich Blast-Parts, Groovigeres und Breaks die Waage und Svens abwechslungsreicher Gesang tut sein Übriges. Aber das sollte man sich am besten selber anhören.

blizzard: Was sind die Einflüsse für euer Schaffen? Wirkliche Geschehnisse oder abgedrehte Fantasien?

Jens: Die Frage gebe ich mal an Sven weiter, der für unsere Texte zuständig ist: Definitiv aus abgedrehten Fantasien. Filme sind immer eine gute Inspirationsquelle dafür.

blizzard: Noch letzte Worte?

Jens: Macht euch einfach selbst ein Bild von unserer Musik und supportet den extremen Underground! Danke für das Interview. Hau rein!

Artikelbild Copyright: Obsolete Incarnation

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