EMP Blogparade: Wie ich zum Metal kam!

"Wie ich zum Metal kam" ist gar nicht mal so auf die Husche zu erklären. Das liegt nämlich schon eine verdammt lange Zeit zurück, in meinem Fall sind das gute 27 Jahre, also war ich damals 15.

Zu DDR Zeiten war diese Musik auch überhaupt nicht gut angesehen seitens des Staates, und so verlief dies meist unter der Hand. Der Bruder eines Schulfreundes war damals verdammt auf Zeug wie DEEP PURPLE, ACCEPT und IRON MAIDEN drauf, da spitzte ich meine Ohren - eine andere Mucke, mit welcher man seinem eigenen Trott nachgehen konnte und sich sogar abzugrenzen vermochte. Wo aber das Zeug herbekommen? Tapetrading war aktuell, und so dauerte es nicht lange, bis in regelmäßigen Abständen Bands wie AC/DC, RUNNING WILD und GRAVE DIGGER, später dann DESTRUCTION, SODOM und KREATOR liefen.

Die Qualität war mitunter verdammt mies, aber das störte nicht wirklich. Für den Erwerb von Originalen gab es damals den Flohmarkt in Plauen. Dort erstand ich mein allererstes Vinyl - "Russian Roulette" von Accept. Das Teil kostete mich damals 180,00 DDR Mark(!), wofür ich lange gespart hatte. So verlief der Beginn meiner musikalischen Vorliebe und die Scheiben wurden gehegt und gepflegt, als seien sie Gold wert. Waren sie ja damals auch, und wer keine guten Beziehungen hatte, der kannte einen Großteil der Bands nur vom Namen her. Und genau die damalige Derbheit und Provokation war es ja auch, die Werke von CARNIVORE, VIRUS, CRYPTIC SLAUGHTER, BLOODFEAST, AT WAR oder auch VOIVOD für mich zur absoluten Pflicht machten.

Ungewöhnliche Tauschgeschäfte waren natürlich ebenso an der Tagesordnung, wobei ich in meinem Fall damals ein großes SLAYER Poster gegen ein Tape der Thrash Metal Band WEHRMACHT tauschte, worauf ich natürlich sehr stolz war. Entsprechend ging es dann auch zur Schule, wo das Tragen von Aufnähern und Stickern regelmäßig vor dem Direktor endete - ein Gewöhnungseffekt schlich sich ein. So traf man sich dann in aller Regelmäßigkeit zum Platten hören, was mitunter auch in so manchem Trinkgelage endete. Tja, und wer einmal so richtig im Sumpf gefangen ist, der wird sich auch im gehobenen Alter hin und wieder an manch alte Perle erinnern...

Noch mehr Geschichten über die Einstiege anderer Metalheads in die Szene gibt's übrigens im EMP-Blog und wer seine Geschichte ebenfalls erzählen möchte, dem stellen wir unseren Blog gerne für Gastbeiträge zur Verfügung! Schickt uns eure Geschichte einfach an info@necroweb.de und wir werden sie hier veröffentlichen und den Jungs und Mädels vom EMP zuschicken.

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