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ABORTED FETUS – Private Judgment Day

Zu den mächtigsten Schlachtschiffen aus Russland zählen Aborted Fetus, eine Brutalo Band, die sich im Slam Death Metal überaus wohl fühlt und hier ihren vierten vollwertigen Angriff startet, der jedoch in meinen Lauschern zwiespältig klingt. Dies soll aber nicht verlauten, einfach nur permanent auf die Mütze zu bekommen, denn Aborted Fetus binden gelegentlich auch Melodie in das Treiben ein. So etwa beim Titelstück, wo ein angenehmes Gitarrensolo platziert wurde, oder etwa ein Spritzer Groove, der hier und da mal kurzzeitig zum Vorschein kommt. Sicherlich kann sich dies bei dem Geknüppel nur positiv auswirken, was auch auf gelegentliche Einspieler zutrifft, denn "Private Judgment Day" ist trotz alledem kein einfacher Spaziergang und dient ausschließlich der Befriedigung extremer Gemüter. Vorbildlich kleckert die letzte Mahlzeit aus den Mundwinkeln, ein feines Artwork lockt die Neugier und ebenso lässt die Produktion keine Wünsche offen - nur an markanten Punkten fehlt es. Dies macht sich ab einem gewissen Zeitpunkt merklich bemerkbar, etwas, woran die Burschen unbedingt arbeiten sollten. "Private Judgment Day" ist zwar ein weiterer Axthieb im Schaffen dieser Meucheltruppe, was allerdings die Musiker nicht daran hindert, mit markantem Tongut vorbildlich zu geizen. Das Material klingt stellenweise recht ähnlich, wobei ich aber vermute, dass die getreuen Seelen sich nicht daran hindern lassen werden, sich das Ding ins Heim zu holen. Liebhaber der gepflegten Metzelei kommen nämlich dennoch fraglos auf ihre Kosten, nur sollte man halt keine Innovation erwarten, denn dies können die Jungs auf vorliegendem Silberling eher weniger bieten. Ein starkes Artwork und ein großer Name verpflichten halt auch zu etwas!

Aborted Fetus sollten sich also nicht auf ihren Namen verlassen, sondern vielmehr die Ärmel umkrempeln und in die Hände spucken. Potenzial haben die Burschen inne, nur schafft es mancher Neuling, jenes weit eindrucksvoller umzusetzen. Also rangeklotzt!

Artikelbild Copyright: Comatose Music

  • 7.5/10
    Gesamtwertung - 7.5/10
7.5/10

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