PRION – Uncertain Process

Prion verbreiten ihre musikalischen Aggressionen aus Argentinien und servieren nun Album Numero Drei, mit welchem man bei der Krawallschmiede Comatose seine Heimat hat. Jedenfalls hat man sich relativ viel Zeit für "Uncertain Process" gelassen und scheinbar auch viel Wut angesammelt. Prion machen nämlich beileibe keine Gefangenen und legen sofort mächtig los, in dem sie den Hörer mit gnadenlosem Gebolze beackern. Erstaunlicherweise schafft man es sogar, melodische Aspekte in das ansonsten überaus wilde Treiben einzubauen, was sich bereits mittels dem Titelstück frühzeitig abzeichnet. Auch ist ein leicht technischer Einschlag zu benennen, was im Grunde genommen auch ein guter Ansatz ist. Dem gegenüber stehen nämlich gnadenlose Prügelschübe, ein "Chronic Disease" lässt grüßen, die dadurch glücklicherweise wenigstens etwas Abwechslung erfahren und mal ganz kurz Zeit zum Luft holen lassen. Am Stück verschlungen, ist "Uncertain Process" aufgrund der immensen Gerberei nämlich nicht wirklich leicht zu verdauen, weshalb dies intensive Gesamtbild auch Auflockerungen dringend benötigt. Jene haben jedoch nur kurzes Bestehen, werden also schnell wieder dahingemetzelt, weshalb dies auch als kleine Hausaufgabe verstanden werden kann- man sollte versuchen, dies alles zusammen zu kombinieren und dadurch ausgewogener zu präsentieren. Logischerweise bedarf es also auch einer Portion Geduld, bis diverse Fragmente haften bleiben, wobei es vielleicht aber so manchen behilflich ist, dass der CD Edition noch eine DVD beiliegt, mit einem Livemitschnitt aus dem Jahre 2013 in Buenos Aires.

Fazit: Wer es liebt, sich durch komplexes Death Metal Geholze zu wühlen, der kann hier sicherlich seine Erlebnismomente finden. Von dem Besonderen sind Prion jedoch weit entfernt, agieren aber derart vehement, dass so mancher sicher vor die Hunde gehen wird.

Artikelbild Copyright: Comatose Music