Na, wer hätte das gedacht? Mit Freude liegt mir nun doch tatsächlich ein neues Werk von Atrocious Abnormality vor, wobei die Amis fast zehn Jahre gebraucht haben, um den Nachfolger zum starken Debüt "Echoes Of The Rotting" einzutrümmern. Damals regierte brutaler Death Metal das Geschehen und auch diesmal wird das Ding unter Comatose herausgebracht - eigentlich kein Wunder, ist doch einer der Burschen zudem der Labelinhaber. Glücklicherweise hat diese lange Auszeit nichts Negatives hinterlassen, denn Atrocious Abnormality klingen noch immer wie ein tollwütiger Köter, agieren zudem auf technisch hohem Niveau und husten sich in altbewährter gutturaler Manier die kranke Seele aus dem Leib. Die damalige Verspieltheit ist ebenso geblieben, was "Formed In Disgust" lange Zeit am Leben hält und zudem immer mal wieder neue Horizonte aufzeigt. Bis man sich nämlich durch das komplette Album gearbeitet hat, werden einige Stunden ins Land ziehen, da variabel ans Eingemachte gegangen wird. Dennoch ist es nicht schlecht, wenn man Durchhaltevermögen mitbringt, ist doch das manchmal etwas hektisch anmutende Material nicht unbedingt sofort für jedermann eingängig. Beim Debüt war dieser Umstand auch vorhanden, was sich im nachhinein aber als positiv offenbarte - nur die Harten kommen in den Garten! Somit gilt es sich anzuschnallen, um dieser Bestie Herr zu werden. Einfach gemacht wird es dem Hörer keinesfalls, der Erfolg will erarbeitet werden und genau aus diesem Grund ist "Formed In Disgust" ebenfalls eine kleine Herausforderung.
Wer die Amis zu seinen Faves zählt, der muss sich "Formed In Disgust" ohne Diskussion ins Haus holen. Es wird gehobelt und gegrunzt, was das Zeug hält und wer sich mit Kalibern wie etwa dem Rauswurf "Incestry" anlegt, der kann dann auch in etwa erahnen, was es heißt, Atrocious Abnormality auf die leichte Schulter zu nehmen. Welcome back!
Artikelbild Copyright: Comatose Music
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8/10