Ein wahrer Klassiker des Horrormovie-Genres erwartet uns heute: “Blob – Schrecken ohne Namen”. Der Film hat sich im Gegensatz zum Blob aber durchaus einen Namen gemacht, das liegt auch am Namen des Schauspielers, der sogar auf dem Cover, sogar über dem Titel positioniert wurde: Der legendäre Steve McQueen, der u.A. durch John Sturges “Die Glorreichen Sieben” weltbekannt geworden ist. Terence Steven McQueen, so sein voller Name, feierte aber mit “Blob – Schrecken ohne Namen” seine erste Hauptrolle in einem Film.
Zeitalter der Monster-Movies
Die 50er Jahre waren tatsächlich ein Zeitalter der Monster-Movies. Nicht nur in den USA wurden massig Filme dieser Art produziert, noch bekannter sind die Monsterfilme aus Japan, deren bekanntester Vertreter der unvergleichliche Godzilla ist, der uns bis heute mit prominenten Filmablegern versorgt. In den USA erfreuten neben den Grindhouse Filmen gerade Monsterfilme die Zuschauer in den Kinos und auch den Autokinos, die wie kaum eine zweite Lokalität dieses Zeitalter prägten. Filme wie “Blob – Schrecken ohne Namen” (1958), “Formicula” (1954), “Die Fliege” (1958), oder “Tarantula” (1955) sind Produktionen dieser Zeit und stellen unvergessliche und auch unvergleichliche Klassiker dar. Viele Kreaturen waren “Kinder des Kalten Krieges” und der Angst vor den Atomschlägen, die oftmals in den Geschichten die Ursache für die Entstehung der riesigen Kreaturen waren.
Handlung
Die Handlung ist eigentlich schnell umrissen, der Film zieht seine Faszination aber eher durch die geschaffenen Situationen, das Auftauchen des Blobs, sowie natürlich Steve McQueen, dessen Rolle den Roten Faden der Geschichte spinnt.
Als der Jugendliche Steve (Steve McQueen) und das Mädchen Judy (Aneta Corseaut) gerade bei ihrem ersten Date die Sterne beobachten, fällt ihnen ein zur Erde stürzender Himmelskörper auf, dem sie sogleich mit dem Auto zur Einschlagsstelle folgen. Doch bevor sie ankommen, treffen sie auf einen verwirrten alten Mann (Olin Howlin), der vor Schmerzen nicht mehr klar denken kann und eine unbekannte Masse am Arm hat, die sich nicht entfernen lässt. Steve und Judy bringen den Mann zum Arzt, der jedoch auch keine Erklärung für dieses eklige Phänomen findet. Er schickt anschließend die beiden Jugendlichen aus, um Hinweise auf die “Erkrankung” des alten Mannes zu finden. Währenddessen lässt der Doktor seine Assistentin zu sich kommen, um ihm notfalls bei einer Amputation des Armes zu assistieren. Als die beiden gerade den alten Mann im Krankenzimmer untersuchen wollen, finden sie dort lediglich einen großen Haufen rötlichen Schleims, der sich auf sie zu bewegt. Die beiden stellen nur die nächsten proteinreichen Opfer der wandelnden Masse aus dem All dar, die nun entfesselt in die Stadt wabert, um noch weiter zu wachsen…
Horrorkomödie
Was früher vielleicht als waschechter Horror durchgegangen ist, verursacht heutzutage keinen Herzinfarkt mehr, deswegen wohl auch die absolut angemessene Freigabe ab 12 Jahren. Die Art des Films erinnert uns eher an heutige Horrorkomödien, wobei die Komik hier durch die schiere Absurdität der Bedrohung in Form eines Schleimhaufens erzeugt wird. “Blob – Schrecken ohne Namen” wird sehr passend als “Monster-Party-Film” bezeichnet und genau das ist auch dessen eigentliche Intention: Unterhaltung. Die Story ist in keinster Weise tiefsinnig, wir finden mit viel Fantasie hier zwar Anspielungen auf das Lovecraft-Universum, wenn wir uns den Blob als Inkarnation eines Großen Alten aus dem Weltall vorstellen, doch eigentlich wird uns hier eine absurd-witzige Gruselgeschichte präsentiert, die vorzüglich unterhält.
Für heutige Zuschauer offeriert “Blob – Schrecken ohne Namen” zusätzlich einen nicht zu verachtenden Retro-Charme, der uns direkt ins Leben der 50er Jahre eintauchen lässt, das heutzutage in vielen Bereichen schon fremdartig wirkt. So ist der Film nicht nur ein filmhistorisches Dokument, sondern auch ein zeithistorisches.
Bild und Ton
Hier wurde viel Arbeit reingesteckt, so dass die Remastered Version im Vergleich zum Original deutlich aufgehübscht wurde. “Blob – Schrecken ohne Namen” wirkt fast wie ein aktueller Film, diese Version ist also absolut herausragend sowohl was die Bild- als auch die Tonqualität anbelangt.
Ein Mediabook zum liebhaben!
Wow, dank dieser Veröffentlichung von “Blob – Schrecken ohne Namen” bin ich ein richtiger Fan von Mediabooks geworden! Denn genau so hat das auszusehen: Das Mediabook sieht von außen wie ein richtiges Buch aus, kompakt und einwandfrei verarbeitet. Im Inneren finden wir ein 24-seitiges Booklet mit Hintergrundinfos zum Film “Blob – Schrecken ohne Namen”, sowie dessen zahlreiche Fortsetzungen und Remakes. Auch finden wir dort Abbildungen der Originalkinoplakate aus den 50ern. Neben dem Hauptfilm (Blu-ray) mit massig Bonusmaterial (z.B. Audiokommentaren, Originalkinotrailern und einer alternativen deutschen Titelsequenz) findet sich dort noch eine DVD mit einer Super-8-Fassung des Originalfilms. Mehr kann der Filmliebhaber sich nicht wünschen, hier schlägt jedes Sammlerherz wie verrückt!
Schleim, der uns erhalten bleibt
Nach diversen Fortsetzungen wie “Beware! The Blob” und dem Remake “Der Blob” ist die Faszination um den hungrigen Schleim ungebrochen und es steht uns in der Zukunft ein weiteres Remake durch den Regisseur Simon West ins Haus, seid also auf der Hut vor dem Schrecken aus dem All!
Fazit
Selten hat ein Blob diese Aufmerksamkeit bekommen. Für Fans des Films ist diese Veröffentlichung ein absolutes MUSS! Neulinge und Filmfreunde sollten definitiv auch einen Blick riskieren, schließlich ist nicht nur der Film selbst Legende, auch Hauptdarsteller Steve McQueen, der schmerzlich vermisst wird, ist hier in Topform zu sehen.
Verlag/ Label: capelight pictures
Veröffentlichung: 24.04.2015
Laufzeit: Laufzeit: 83 Minuten Blu-ray Restaurierte Fassung 79 Minuten DVD Super-8-Fassung
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Webseite: http://www.capelight.de
Webseite 2: http://www.slashfilm.com/simon-west-blob-remake-backstory
Copyright Artikelbild: capelight pictures
Copyright andere Bilder: capelight pictures
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