“Rabbit Doubt”, ein eigentlich harmloses Onlinegame, wird in den falschen Händen zu einem wahren Alptraum. In diesem Spiel ist es Aufgabe der Spieler (den sog. Hasen) den Wolf in ihren Reihen zu finden, der sich jedoch auch als Hase tarnt. Verdächtige Hasen (also verdächtige Spieler) werden von den Spielern gehängt. Wenn sie den Wolf erwischen haben die Hasen das Spiel gewonnen. Wenn der Wolf aber zu lange freie Bahn hat, wird jeder Hase gefressen.
Eigentlich ist es ein Onlinegame, eigentlich…aber im Manga “Doubt” wird dieses Game für sechs Spieler zur brutalen Realität.
Vom Game zum Alptraum
Die sechs Spieler landen in einem abgeschlossenen Areal, in dem sie sich erst zurechtfinden müssen. Alles scheint ein vorbereitetes, grausames Spiel zu sein, von einem bösartigen Sadisten perfide geplant. Jedem der Spieler wurde zudem ein Strichcode eintätowiert, der in der Lage ist, eine beliebige Tür zu öffnen. Dabei müssen die Spieler strategisch planen und sich absprechen, um diesem Ort lebendig wieder zu entkommen. Doch laut dem “Rabbit Doubt” Regelwerk, muss einer von ihnen der Wolf, der Mörder, sein. Zweifel (engl. Doubt) und Misstrauen machen sich in der Gruppe breit, doch alleine scheint jeder aufgeschmissen. Eine tödliche Ausgangssituation…
“Saw” als Manga
Ja, “Doubt” könnt ihr euch als die Mangaversion des Films “Saw” vorstellen. Gut, vielleicht nicht ganz so brutal. Aber genauso spannend und unvorhersehbar. Die Situation mit wenigen Personen und einem kleinen Handlungsbereich hält die Spannung stets am oberen Limit und die zwischenmenschlichen Gefühle rücken in den Vordergrund. Wer verdächtigt wen? Wer fühlt sich einem anderen gegenüber verpflichtet? Beschützerinstinkt, reiner Überlebenswille, was überwiegt und was siegt? Bringe ich schnell alle um, um selbst zu überleben? Aber garantiert mir das auch die Flucht aus dem mysteriösen Gebäude? All das sind Fragen, die dieser Manga schon in den ersten Szenen aufwirft und immense Spannung und Intensität aufbaut.
Die sechs Charaktere in “Doubt” sind allesamt verschieden: wir haben da Yu, den Durchschnittsjungen, der die Schwachen schützen will, die Schülerin Mitsuki, die auch in stressigen Situationen zwischen den Menschen vermitteln will, den Hitzkopf Eiji, die lebenslustige Haruka, die mysteriöse Rei und den bedacht und klug handelnden Medizinstudenten Hajime. Und alle stellen sich immer die Frage: Wer ist der Wolf?!?
Zeichnungen
Die Charaktere sind alle gut entworfen und unterscheiden sich voneinander. Sie sind aber nicht besonders ausgefallen und ähneln Archetypen aus diversen anderen Anime- und Mangaveröffentlichungen. Das Gebäude und die Hintergründe sind realistisch dargestellt und fördern die beklemmende Situation in der sich die Protagonisten befinden.
Der Manga
Typischer Manga im Taschenbuchformat mit guter Druck- und mittelmäßiger Papierqualität.
Ausblick
Der Manga macht bis jetzt in Band 1 alles richtig, er gibt uns ein spannungsgeladenes Szenario vor, in dem interessante und unterschiedliche Jugendliche ums Überleben kämpfen. Der sehr kleine Handlungsort zwängt die Charaktere zusammen und bündelt somit Emotionen, Stimmung und die Möglichkeiten der Charaktere zu agieren.
Ob das Ganze auch in den weiteren Bänden funktioniert bin ich extrem gespannt, denn in den drei Folgebänden stellt sich dann erst heraus, ob dieses schwierige Thema gelingt. Bis jetzt ist alles super, ich hoffe der Mangaka Yoshiki Tonogai schafft es weiterhin das hohe Niveau zu halten!
Fazit
"Saw" in Mangaform: Wer auf Hochspannung, menschliche Emotionen in Stresssituationen und ein wenig Splatter steht, ist hier an der richtigen Adresse!
Verlag/ Label: Carlsen
Autor: Yoshiki Tonogai
Veröffentlichung: 00.11.2010
Seitenzahl: 212
ISBN: 978-3-551-75443-1
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Webseite: https://www.carlsen.de
Webseite 2: http://www.saw-derfilm.de/
Copyright Artikelbild: Carlsen
-
7/10
-
8/10
-
7/10
-
6/10
-
7/10