Einen in der nahen Zukunft handelnden Thriller, der mich dank einer außergewöhnlichen Optik nicht mehr losließ, erschufen die Autorin Thilde Barboni und der Künstler Guillem March. “Monika“ zeichnet sich neben Spannung und genialen Zeichnungen vor allem durch einen Stil aus, den ich am ehesten als sinnliche “kühle Erotik“ bezeichnen würde. Dieses ungewöhnliche Meisterwerk, das eine für Comics untypische Geschichte erzählt, muss ich euch unbedingt vorstellen:
Handlung
Monika ist eine talentierte Künstlerin und arbeitet an ihrer neuesten Ausstellung, dem sog. “Monika-Projekt“, einer multimedialen Performance der Erotik, Sinnlichkeit, Lust, Liebe und Selbstdarstellung. Ihr einziger Freund und Vertrauter ist der Computerspezialist Theo, der ebenfalls an einem Projekt arbeitet, bei dem er einen menschenähnlichen Androiden erschaffen will. Monikas Vergangenheit bleibt dank einer Amnesie im Dunkeln, lediglich ihre verschwundene Schwester lässt Monika nicht mehr los. Eine neue Spur führt Monika auf die Fährte des sympathisch wirkenden Politikers Epson und heftet sich an seine Spur, die sie auf einen sündigen Maskenball führt, bei dem vor Erotik und sinnlicher Optik schon die Luft knistert….
Kunst, Erotik und Androiden
Die Protagonistin Monika ist eine außergewöhnliche Frau, die umwerfend schön und charismatisch sowie künstlerisch begabt ist und sich mit ihrem umfangreichem Bestand an Schminke und Kleidung auch in beliebige Charaktere zu verwandeln weiß. Während sie eine sehr manipulative und talentierte Person zu sein scheint, findet sie jedoch schnell ihren Meister in anderen Figuren der Handlung. “Monika Band 1: Ball Der Masken“ ist so ungewöhnlich, dass ich absolut nicht einschätzen kann, wie die Handlung im zweiten Band weitergehen könnte. Mit dem zweiten Band endet die Geschichte um Monika leider auch schon, dafür bleibt aber jede Seite der Comics geballte Hochspannung! Es bleiben so viele Fragezeichen zurück, wobei dies keine Schwäche bei der Handlung darstellt. Die Handlung ist zwar generell nicht überwältigend, die Atmosphäre, Zeichnungen und Charaktere sind es aber sehr wohl! Und auch die Sache mit der Kybernetik und dem Androiden Philip und vor allem was dieses mysteriöse “Monika-Projekt“ sein soll, muss ich unbedingt noch erfahren!
Zeichnungen
Guillem March ist für seine hochwertigen Zeichnungen bekannt, bei denen er gerne weibliche Figuren aufs Höchste erotisch in Szene setzt. Während er hauptsächlich im Superheldengenre für DC unterwegs ist und z.B. Catwoman und Poison Ivy als wunderbare Femme Fatales zum Leben erweckt, betritt er mit “Monika“ eine ganz andere Bühne. Die ungewöhnliche Geschichte, die nicht nur Kunst enthält, sondern selbst zu einem Kunstwerk wird, wird von seinem detaillierten Zeichenstil geprägt. Dominierend sind vor allem die Farben Weiß, Blau und Rot, die eine interessante Atmosphäre schaffen, die seinesgleichen sucht. Diese kühle, aber dennoch erotische Umgebung zieht sich durch das gesamte Werk und hinterlässt sogar Spuren auf den Leser. Die grafische Ausgestaltung von “Monika“ hat nicht die geringste Schwäche, jedes Element, egal ob es sich um die Charaktere, die grandiosen Outfits oder die Umgebungen handelt, alles wird Klasse umgesetzt. So finden wir uns in einem etwas futuristischem Frankreich wieder, das uns so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen wird.
Der Comicband
“Monika Band 1: Ball Der Masken“ erscheint als hochwertiges Comicalbum im Hardcover im Großformat (23,0 x 1,4 x 32,2 cm). Im Anhang finden wir noch eine kleine Skizzen-Galerie sowie eine Abbildung eines hochwertigen Artworks. Die Qualität des verwendeten Papiers sowie des Drucks sind hoch.
Fazit
Ein ungewöhnliches Comicmeisterwerk, das einen sprachlos zurücklässt!
Zur Info:
“Monika Band 2: Vanilla Dolls“ erscheint am 23.05.2016 beim Panini Verlag.
Verlag/ Label: Panini Verlag
Autor: Thilde Barboni, Guillem March
Veröffentlichung: 22.09.2015
Seitenzahl: 64
ISBN: 978-3957984531
Altersfreigabe: ab 14 Jahren
Webseite: https://www.paninishop.de/artikel/monika-1
Webseite 2: Amazon
Copyright Artikelbild: Panini Verlags GmbH; DUPUIS; Thilde Barboni; Guillem March
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