Tokyopop

AKIHISA IKEDA – Rosario+Vampire: Season 2, Band 1

Die Mangareihe “Rosario+Vampire” von Akihisa Ikeda hat viele Fans und gehört zu den populärsten Vertretern des Shonen Manga. Die Reihe, die es zu mittlerweile zwei Mangastaffeln (die Season 1 besteht aus insgesamt 10 Bänden, die Season 2 aus 14 Bänden) geschafft hat, wurde auch als Animeserie erfolgreich adaptiert. Heute widmen wir uns dem Beginn der 2. Season, werfen zuvor jedoch einen Blick auf die Ursprünge der Reihe:

Season 1

Der etwa 15-jährige Junge Tsukune Aono wird in eine neue Schule aufgenommen, doch schnell stellt sich heraus, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht, denn auf der Yokai Gakuen High werden waschechte Monster ausgebildet! Bei der Anmeldung muss ein Fehler unterlaufen sein und Tsukune muss sich unter all den Monstern möglichst schnell zurechtfinden, um nicht als deren nächster Futterhappen zu enden. Ihm kommt aber der Umstand entgegen, dass die Monster an dieser Schule lernen, sich in der realen Welt zu tarnen und unauffällig zu bleiben und sich deswegen grundsätzlich in menschlicher Gestalt über das Schulgelände bewegen.

Tsukune wäre eigentlich sofort wieder von der Schule geflohen, hätte er sich nicht schon in der ersten Sekunde unsterblich in das Mädchen Moka Akashiya verliebt. Doch natürlich ist auch sie ein Monster, genau genommen ein Vampir, deren wahre Kräfte jedoch von einem an ihrem Hals baumelnden Rosario (italienisch und spanisch für Rosenkranz) zurückgehalten werden. Das hindert Moka aber nicht daran, auch mal von Tsukune etwas Blut zu naschen. Moka hat auch Gefallen an Tsukune gefunden, traut sich jedoch nicht, die Beziehung der beiden zu vertiefen. Aber sie verteidigt Tsukune vor den anderen Monstern, die dessen Identität als Mensch herausfinden und ihm Übles wollen.

Doch gerade unter dem weiblichen Geschlecht ist Tsukune mehr als beliebt und so gesellen sich zu seinen Anhängerinnen auch noch der Sukkubus Kurumu Kurono, die Hexe Yukari Sendo und die Schneefrau Mizore Shirayuki. Doch anstatt zusammenzuarbeiten, will jede Tsukune ausschließlich für sich und so wird er ständig “Opfer” ihrer Annäherungsversuche. Doch auch der Schulrektor Tenmei Mikogami weiß um Tsukunes wahre Identität und schützt ihn aus mysteriösen Gründen. Die erste Season endet nach einem grandiosen Finale, bei dem die ganze Schule zerlegt wird. Daraufhin mussten die Schüler in die Ferien geschickt werden, bis das Schulgebäude wieder aufgebaut wurde. Nun, da die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, beginnt das nächste Schuljahr auf der gruseligen Yokai Gakuen High.

Season 2

Tsukune Aono kann es gar nicht abwarten, endlich wieder in die Yokai Gakuen High zurückzukommen, da er seine über alles geliebte Moka endlich wieder sehen will und ihr diesmal auch endlich seine Liebe gestehen möchte. Denn obwohl es zwischen den beiden immer wieder zu Annährungen gekommen ist, kam auch genauso zuverlässig immer wieder etwas oder jemand dazwischen. Und bei “jemand” handelt es sich um die zahlreichen Mitbewerberinnen, die sich um Tsukunes Gunst streiten. Und als wären es nicht schon genug Mädels, taucht nun auch noch Mokas jüngere Schwester Cocoa Shuzen auf, die sich ebenfalls Hals über Kopf in Tsukune vernarrt. Grandiose Ausgangsbedingungen für ein zweites ereignisvolles Schuljahr an der Yokai Gakuen High!

Genre

Natürlich ist das hier ein Shonen Manga, keine Frage. Also ein Manga für Jungs, mit vielen hübschen Mädels und Kämpfen gegen Monster. Weitere Genres, die auf “Rosario+Vampire” zuteffen, sind Ecchi, Harem und Fantasy. Gerade zum Harem Genre möchte ich hier etwas anmerken, da “Rosario + Vampire” einer der typischsten Vertreter dieses Genres ist.

Exkurs Harem Genre

Das Harem Genre ist dadurch charakterisiert, dass der Protagonist in der Regel von mehreren weiblichen (es gibt auch Ausnahmen, wobei man hier dann vom sog. Reverse-Harem spricht) Personen umgeben ist, die sich von ihm angezogen fühlen. Das Harem Genre finden wir fast ausschließlich in Shonen Mangas, bei denen keine sexuellen Handlungen vollzogen werden. Lediglich minimale erotische Elemente sind vorhanden, weshalb diese auch dem Ecchi Genre zuzuordnen sind. Man kann sich das Ganze so wie in Sitcoms wie etwa “Two And A Half Men” oder “How I Met Your Mother” vorstellen, in denen z.B. ein Charly Harper oder ein Barney Stinson auch permanent vom weiblichen Geschlecht angehimmelt wird.

Nicht zu verwechseln ist das Harem Genre mit dem orientalischen Harem, der wohl eher mit einem Gefängnis, in welchem permanent Straftaten begangen werden, vergleichbar ist.

Kein Schmuddel

Vertreter des Harem Genres werden oft als “billig” abgestempelt und bezichtigt, äußerst sexistische Frauenbilder zu verbreiten. Man sollte hier aber klar darstellen, was die eigentliche Intention des Mangas ist, und zwar Unterhaltung für heranwachsende Jungs, die auf heiße Mädels, knallharte Action und Humor stehen. Und genau das will auch “Rosario+Vampire” tun. Erwartet hier keine ausgefeilte Handlung, sondern eher viele sympathische Charaktere in einer lustigen, fantasievollen Geschichte. Auch mit der Bezeichnung Harem wird oft ganz Anderes in Verbindung gebracht; der Harem Manga ist jedenfalls absolut harmlos und zu sexuellen Darstellungen kommt es nicht mal ansatzweise. Die Protagonisten sind in der Regel auch viel zu jung und sehen “Küsschen” als die extremste der erotischen Handlungen an. Zu mehr als zu Darstellungen von Unterhosen kommt es hier also garantiert nicht, deswegen auch die absolut richtige Freigabe ab 15 Jahren.

Analyse bis in die Haarspitzen

Fans meiner Haaranalysen bei Anime und Mangas kommen auch heute voll auf ihre Kosten, denn diesmal betrachten wir die Haarpracht von Moka Akashiya. Moka hat eine eher ungewöhnliche Haarfarbe, die aber bei Figuren aus Anime und Manga durchaus des Öfteren Verwendung findet, und zwar Rosa. Figuren mit rosa Haarfarbe sind in der Regel sehr verführerisch und sexy, gleichzeitig aber auch einfühlsam und hilfsbereit. Eine weitere Bedeutung von rosa Haaren ist ein harmloses und kindliches Verhalten, das zur Tarnung von geheimen Kräften dient.

Bei der Vampirin Moka Akashiya passen diese zugesprochenen Eigenschaften perfekt. Sie wirkt auf alle männlichen Charaktere als das “Non plus ultra” Mädchen der gesamten Schule und zieht stets alle Blicke auf sich. Dem Protagonisten Tsukune Aono gegenüber verhält sie sich sehr hilfsbereit und hält ihre schützende Hand über ihn. Sie verhält sich insgesamt aber eher unauffällig und versucht ihre wahren Kräfte sowohl durch ihr Verhalten als auch durch das bannende Rosario zu verbergen.

Zeichnungen

Der Mangaka Akihisa Ikeda schafft es, wunderschöne Figuren aufs Papier zu zaubern, von denen vor allem die Vampirin Moka heraussticht, die einfach perfekt designt ist. Ihr Darstellungsspektrum reicht von der süßen Moka, deren Kräfte vom Rosario unterdrückt werden, bis hin zur entfesselten Moka, die deutlich erwachsener und bedrohlicher wirkt. Aber auch die anderen weiblichen Akteure versteht Akihisa Ikeda gekonnt in Szene zu setzen. Aber hier liegt auch der Fokus, denn sowohl unser blasser Hauptcharakter, als auch die anderen Nebencharaktere, können hier nicht mithalten. Auch das Design der Monster wirkt deutlich uninspirierter (bis auf das lustige Vampirfledermaus Serienmaskottchen natürlich ^^) und überzeugt eher selten. Man merkt also sehr schnell worauf es bei “Rosario+Vampire” ankommt und zwar darauf, eine witzige Rahmenhandlung zu schaffen, in denen die hübschen Monstermädchen ihre sexy Auftritte haben.

Der Manga

Hier muss mal wieder leider nur die typische Mangaverarbeitung im Kleinformat herhalten. Während die Druckqualität einwandfrei ist, wurde bei der Auswahl des Papiers gespart. Dies ist zwar unter den Mangas üblich, ich hoffe aber, dass diese kleinen Meisterwerke in Zukunft immer mehr hochwertigere Veröffentlichungen verpasst bekommen, wie es z.B. bei den Mangas “Terra Formars” oder “Elfen Lied” schon der Fall ist.

Fazit

Einer der besten Vertreter des Shonen Mangas. Mit viel Humor, gewürzt mit erotischen Inhalten, erlebt man bei “Rosario+Vampire” viele Abenteuer in der Monsterwelt.

Verlag/ Label: Tokyopop

Autor: Akihisa Ikeda

Veröffentlichung: 00.01.2011

Seitenzahl: 196

ISBN: 978-3-8420-0050-6

Altersfreigabe: ab 15 Jahren

Webseite: http://www.tokyopop.de/manga-shop/index.php?cPath=876_748

Copyright Artikelbild: Tokyopop

  • 6/10
    Handlung - 6/10
  • 8/10
    Grafische Ausarbeitung - 8/10
  • 7/10
    Charaktere - 7/10
  • 7/10
    Humor - 7/10
  • 7/10
    Druckqualität und Haptik - 7/10
7/10

Noch keine Kommentare bis jetzt.

Einen Kommentar schreiben