Der Autor Robert Kirkman ist vor allem wegen seiner meisterhaften Comicreihe “The Walking Dead“ (wir werden das Universum in Zukunft noch ergründen) bekannt. Während bei der Zombiereihe noch lange kein Ende in Sicht ist (zum Glück!) streckt Robert Kirkman seine Fühler nun auch in ein anderes Horrorgebiet aus und führt uns in “Outcast“ ins Reich von Dämonen und Exorzismen:
Handlung
Kyle Barnes lebt in einer abgefuckten Hütte in irgendeinem Kaff in West Vriginia. Nachdem seine Frau sich von ihm trennte, geht sein Leben den Bach runter. Aber eigentlich ging es Kyle nie gut. Schuld daran ist nicht nur die albtraumhafte Kindheit bei seiner Mutter, sondern auch die Tatsache, dass Kyle die Präsenz des Bösen wahrnehmen und diese in den Menschen aufspüren kann. Als der verzweifelte Reverend Anderson auf Kyle aufmerksam wird, bittet er ihn, bei einem Fall von Dämonenbesessenheit eines Kindes zu helfen. Und obwohl Kyle nicht gerade erfreut ist, nimmt er dies dennoch als Gelegenheit wahr, nicht mehr wegzulaufen und sich endlich seinen Dämonen zu stellen…
Von Zombies zu Dämonen
Das düstere Dämonen-Drama in einer amerikanischen Kleinstadt beginnt sehr vielversprechend, um ein wirkliches Urteil fällen zu können, müssen für mich aber erst noch weitere Fragezeichen verschwinden. Die zahlreichen Personen wie Kyle, der Referend Anderson, Kyles Schwester Megan und diverse weitere wurden hervorragen ausgearbeitet. Besonders gut gelungen ist die Darstellung der besessenen Opfer, die trotz zahlreicher Konkurrenz in anderen Medien eine große Eigenständigkeit aufweist und eine sehr intensive Art von Horror erzeugt. Dafür verantwortlich zeigt sich meiner Meinung nach aber vor allem der Zeichner Paul Azaceta. Die zahlreichen Rückblenden in Kyles schreckliche Vergangenheit erklären zudem Kyles verwahrlosten und hoffnungslosen Zustand und lassen immer die Frage offen, ob hinter der Besessenheit nicht doch etwa Geisteskrankheiten stecken. Nur je nachdem wie sich die Handlung weiterentwickelt, wird sich zeigen, ob sich hinter “Outcast“ ein weiteres Meisterwerk aus der Feder von Robert Kirkman verbirgt, das sich komplett von seinem anderem Projekt “The Walking Dead“ unterscheidet.
Zeichnungen
Der Comiczeichner Paul Azaceta ist für die zeichnerische Ausgestaltung von “Outcast“ verantwortlich und leistet hier auch einen guten Job. Während die einzelnen Elemente gut, aber nicht spektakulär aussehen, erwächst durch die düstere Allgemeinstimmung des Werkes und die geschickten Perspektiven einzelner Schock-Szenen ein sehr gelungener Gesamteindruck. Gerade die von Dämonen Besessenen werden in schockierenden Szenen gezeigt, die einem kurzzeitig sogar das Blut in den Adern gefrieren lassen. Geschickt ist auch die bewusst monotone und düstere Farbgebung, die dem Werk eine herrlich betrübte Atmosphäre verleiht.
Das Comicbuch
“Outcast“ Band 1 erscheint als gebundenes Comicbuch im Kleinformat (16 x 24 cm) und Hardcover. Druck - und Papierqualität der 160 Seiten sind gut. Der Sammelband enthält die US-Originalausgaben 1-6. Trotz des eher kleinen Formates kommt das Werk optimal zur Geltung. Ebenfalls in “Outcast“ Band 1 enthalten ist ein Interview mit dem Zeichner Paul Azaceta zur Entstehung von “Outcast“.
Fazit
“Outcast“ überzeugt durch gute Charaktere und eine geniale, düstere Atmosphäre. Die Story, in der ein heruntergekommener Auserwählter und ein nicht 100%ig seriöser Kirchenmann gegen das Böse kämpfen, muss mich aber erst auf Dauer noch überzeugen. Ein gelungener Anfang ist aber auf jeden Fall schon mal gemacht!
Zur Info
“Outcast“ wird gerade in Form einer Serie verfilmt und erscheint irgendwann 2016. Einen stimmungsvollen Trailer seht ihr hier:
Outcast - Comic-Con Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=gS20D-UKKcY
Verlag/ Label: Cross Cult
Autor: Robert Kirkman
Veröffentlichung: 23.03.2015
Seitenzahl: 160
ISBN: 978-3-86425-667-1
Altersfreigabe: unbekannt
Webseite: https://www.cross-cult.de/titel/outcast-1.html
Webseite 2: Amazon
Copyright Artikelbild: Robert Kirkman, Paul Azaceta, Cross Cult, Image Comics
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