Schwierigkeit: Einfach - Mittel; New Game Plus: Nein; Spielzeit: 40+ Stunden; Getestetes System: Playstation 4; Spielerzahl: 1-2 (Singleplayer) 4-24 (Multiplayer)
Mit “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ schicken uns der Publisher EA und die Entwickler von PopCap Games erneut auf den Rasen und direkt in den immerwährenden Kampf zwischen den Untoten und dem Grünzeug. Nach dem großen und auch sehr überraschenden Erfolg des Erstlings “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare“ haben PopCap Games das Spiel in jeder Hinsicht erweitert und präsentieren uns nun ein noch bunteres Schlachtfeld:
Vom Tower Defense zum Multiplayershooter
Die Strategiereihe “Plants Vs. Zombies“ begann als einfaches Handygame und mauserte sich sehr schnell zu einer großen Marke mit mittlerweile zahlreichen Ablegern und diversen Merchandise Artikeln. Gründe dafür sind das enorm sympathische Design und das intelligente Spielprinzip, das sich stets neu erfindet. “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare“ löste sich dann etwas vom Strategie-Ursprung und ließ uns die Schlachten zwischen Zombies und Pflanzen als Third-Person-Multiplayer-Shooter erleben. “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ ist die logische Weiterentwicklung des Erstlings, bei dem alle bereits vorhandenen Stärken ausgebaut wurden.
Doch neben den klassischen Bausteinen eines Multiplayer-Shooters finden sich zudem noch immer diverse strategische Elemente im Game, die es somit ziemlich einzigartig machen. So finden wir beispielsweise Modi, in denen wir zusammenarbeiten müssen um ein bestimmtes Areal gegen heranstürmende Feinde zu verteidigen und können dafür an festgesetzten Orten noch Verteidigungsmechanismen (Topfpflanzen und Abwehrroboter) installieren. So erleben wir ähnliche Kämpfe wie im Ursprungstitel “Plants Vs. Zombies“, nur, dass wir diesmal eine aktive Rolle mitten im Kampf einnehmen und keine übergeordnete Funktion als Stratege über dem Schlachtfeld.
“Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ ist für die Systeme Playstation 4, Xbox One und dem PC erhältlich. Wir haben die Playstation 4 Version getestet.
Umfangreicher Singleplayerpart
Die wohl größte Neuerung an “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ ist der neu hinzugefügte Singleplayerpart, der uns sowohl auf Seiten der Pflanzen als auch der Zombies verschiedene Missionen erledigen lässt. Der Einzelspielerteil ist auch hervorragend als Tutorial und Übung für Fortgeschrittene geeignet. Angesiedelt ist dieser Teil des Spiels auf dem großen Hinterhofgelände, das vollständig im bunt-knuffigen “Plants Vs. Zombies“-Design verziert wurde. Überall finden wir kleine Pflanzen, die uns mit ihren Knopfaugen anblinzeln und auch die Zombies mit ihrem leicht vertrotteltem Äußeren sind verdammt sympathisch und lustig. Dieser Bereich kann bis zu einem gewissen Punkt auch individuell angepasst werden. Per Split-Screen-Couch-Koop (2 Spieler) oder dem Multiplayer Part könnt ihr zudem Freunde in euer Zuhause einladen oder die Hinterhoffestungen eurer Freunde begutachten.
Als Pflänzchen erwarten uns durch die Hand eines mechanischen Deppie Daves (eines der Maskottchen der Reihe) und auf der Zombieseite aus dem vergammelten Mund von Dr. Zomboss diverse kleine und große Aufträge, bei denen wir das Spiel näher kennenlernen und somit auch ohne Kenntnis des Erstlings “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare “ hervorragend die Spielprinzipien kennenlernen. Hier spielen wir auch die Spielmodi aus dem Multiplayerpart, nur dass hier andere computergesteuerte Feinde als Gegner auftreten. Der Singleplayerpart kann zudem in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden angewählt werden. Insgesamt fällt schon hier auf, dass sich PopCap Games gerade bei der Optik des Spiels enorm Mühe gegeben haben und viele, viele unterschiedliche Figuren und Hintergründe für das Spiel entworfen haben, die in einer wunderbar bunten Grafik präsentiert werden. Bevor wir uns also in den eigentlichen Hauptteil des Spiels begeben, haben wir schon mal locker 10-15 Stunden an einsteigerfreundlichen Inhalten vor uns. Hier wünsche ich mir für die Zukunft ein großes Rollenspiel in der Welt von “Plants Vs. Zombies“ mit dieser Grafikqualität und diesem Setting in einer gigantischen Welt mit niedlichen Gärten und einladenden Friedhöfen.
Robo-Dinos vs. Gartenzwerge
Ein anderer Singleplayermodus wird erst nach einer ganzen Kaskade von zuvor erledigten Questreihen freigeschaltet und bietet eine richtig große Überraschung, denn wir werden hier in eine schräge 80er Jahre Zeitspalte versetzt und kämpfen als Robo-Dino (genau genommen ein Triceratops) gegen Horden anrückender Gartenzwerge. Dabei steigt der Schwierigkeitsgrad beständig an und macht diesen Modus zu einer regelrechten Herausforderung. Dieser Modus war für mich eine echte Überraschung und bereichert den ohnehin schon umfangreichen Singleplayerpart noch weiter.
Die Modi
Der Multiplayerpart ist der eigentliche Hauptteil von “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ und wartet mit diversen Modi auf, die wir in gleicher oder ähnlicher Form schon aus dem Vorgänger kennen. Im Folgenden möchte ich euch diese kurz vorstellen:
Willkommensmatte:
Eine Ansammlung aller Einsteigermodi, die abwechselnd hintereinander gespielt werden. Dieser Modus ist gerade für Einsteiger gedacht, da hier auch keine Upgrades und Modifikationen zugelassen sind.
Gartenzwerg-Bombe:
Beide Parteien versuchen mittels einer mit Zeitzünder versehenen Bombe bestimmte Gebäude des Gegners zu sprengen. Dabei muss die an einem Zufallsort gespawnte Bombe von einem Spieler aufgenommen und geschützt werden bis er sie zum Zielort gebracht hat. Seine Verbündeten müssen ihn um jeden Preis beschützten, ansonsten kann die andere Partei die Bombe aufnehmen und ihrerseits versuchen die Bombe zu platzieren. Wer zuerst die drei Zielorte des Feindes sprengt gewinnt das Match. Ansonsten gewinnt die Partei, die innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens die meisten Orte vernichtet hat.
Rasenübernahme:
Der zeitintensivste Spielmodus ist das Friedhofsmatch, bei dem jede Partei aus bis zu 20 Spielern besteht. Hierbei wird eine Partei, entweder die Pflanzen oder die Zombies ausgewählt die jeweils andere Partei anzugreifen und bestimmte Zonen zu erobern. Dabei gibt es insgesamt sieben Orte, die erobert werden müssen indem die angreifende Partei eine bestimmte Zeit lang die zu erobernde Zone besetzt und sie somit in deren Besitz übergeht. Anschließend wird die nächste der sieben Zonen angegriffen. Dabei läuft jedes Mal ein Timer ab, bis zu dessen Ende der Angreifer Zeit hat die Zone zu übernehmen. Wenn der Verteidiger es schafft die Angreifer solange aufzuhalten bis der Timer endet, wird das Match beendet. Es gewinnt die Partei, die am Ende die meisten Zonen hält. Beim nächsten Match werden Angreifer und Verteidiger getauscht und ein Gesamtsieger ermittelt. Im Modus Subordination finden wir ein ähnliches Prinzip, nur, dass es sich hier lediglich um drei Basen und weniger Mitspieler handelt.
Teamsieg:
Ein klassischer Team-Deathmatch-Modus, bei dem das Team siegt, welches zuerst 50 Kills für sich verzeichnen kann. Es gibt noch den sehr ähnlichen Modus Sieg bestätigt, bei dem man jedoch um den Kill zu bestätigen eine fallengelassene Kugel des Feindes aufnehmen muss.
Generell ist das stets sehr gut funktionierende Matchmaking aufgefallen, das den Spieler nie lange auf die nächste Runde warten lässt. Wartezeiten deutlich unter 30 Sekunden sind die absolute Regel. Für jeden Spielmodus stehen mehrere unterschiedliche Maps zur Verfügung.
Gameplay und Spieldesign
In einer Third-Person-Ansicht steuern wir eine Spielfigur aus verschiedenen Klassen der Pflanzen und der Zombies. Jede Seite hat hierbei sechs Hauptklassen, von denen sich noch weitere Unterklassen freispielen lassen. Auf Seiten der Pflanzen finden wir die bereits aus den Vorgängern bekannte Erbsenkanone (schnelle Angreiferklasse), den Schnapper (Nahkampf), den Kaktus (Taktiker) und die Sonnenblume (Heiler). Darüber hinaus gibt es in “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ die drei neuen Klassen des Major Mais (Angriff), der Rosie (Taktiker) und Zitron (Tank). Bei den Zombies finden wir erneut den Fußsoldaten (schneller Angreifer), den Wissenschaftler (Heiler), den Ingenieur (Taktiker) und den All-Star Footballspieler (Tank). Die Neuzugänge bilden Käpt‘n Totbart (Taktiker), der Wicht (extrem starke Angriffsklasse, die kaum Lebenspunkte besitzt) und der Superheld Super Brainz (Nahkampf).
Während zu Beginn Rosie das komplette Spiel auf den Kopf stellte und durch diese überpowerte Klasse das Balancing schwer außer Kontrolle geraten war, handelte PopCap Games sehr schnell und richtete sein Spiel in Form des Updates “Graveyard Variety Pack“. Für viele Spieler sorgte diese Anfangsphase aber schon für diverse Frustmomente, wenn sie durch unzählige anstürmende Rosen mal wieder in eine Ziege verwandelt wurden oder sich nur noch in Zeitlupe bewegen konnten.
Die einzelnen Klassen spielen sich dabei recht unterschiedlich und können neben Laufen und Springen noch ihre klassenspezifischen Fähigkeiten einsetzen, die jeweils eine bestimmte Abklingzeit haben. So kann auf Seiten der Pflanzen z.B. der Kaktus Kartoffelminen legen, eine Wallnußbarriere zum Schutz platzieren oder eine fliegende Knoblauchdrohne losfliegen lassen. Diese Fähigkeiten können im Laufe des Spiels durch Freischaltungen auch modifiziert werden. Durch Unterklassen ergeben sich noch diverse weitere Effekte wie z.B. ein Kaktus, der anstatt Stacheln Feuerbälle schießen kann, die eine andere Form von Schaden (z.B. kleinere Schadensmengen, dafür über einen längeren Zeitraum) anrichten. Insgesamt bietet uns das Spiel auf diese Weise über 100 Unterklassen mit zahlreichen Auswirklungen und taktischen Möglichkeiten auf das Spiel.
Ärgerlich ist jedoch der Onlinezwang, der selbst im Singleplayermodus zum Tragen kommt und das Spiel ohne permanente Internetverbindung sinnlos macht.
Customization
Neben zahlreichen Veränderungen, die neben spielerischen Unterschieden auch optische Veränderungen mit sich bringen, bietet das Spiel auch unglaublich viele lediglich optische Anpassungsmöglichkeiten, die von lustigen Accessoires und Klamotten auch Gesten beinhalten. Hierfür bietet das Spiel ein Belohnungssystem, bei dem wir pro gewonnenem Match und besiegtem Gegner sowie durch Erledigen von Quests Münzen bekommen (diese können auch mit echtem Geld erworben werden). Mit diesen können wir im Ingame-Stickerladen Booster Packs mit Karten kaufen, die diese optischen Anpassungsgegenstände freischalten. Neben diesen können wir hier auch Untercharakterklassen und Topfpflanzen/Roboter und herumlaufende Pflanzen/Zombies freischalten, die sich für diverse Single- und Multiplayermodi als taktische Unterstützungen verwenden lassen. Die zahlreichen Freischaltungen sorgen für Langzeitmotivation beim Spieler!
Grafik und Sound
“Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ bietet wie schon der Vorgänger eine kunterbunte und nahezu makellose Grafik. Die zahlreichen Figuren und Schauplätze wurden im typischen Look der Reihe animiert und sprechen dabei nicht nur Kinder an, die mit der lustigen Welt ihren Spaß haben werden. Auch zum Thema Sound haben sich PopCap Games einiges einfallen lassen und bereichern ihre bisher bekannten Themen und Melodien um weitere Ohrwürmer. Die Bildschirmtexte sind allesamt auf Deutsch verfügbar. Sprachausgabe gibt es bei “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ ohnehin nicht, denn alle Figuren geben nur witzige Töne und unverständliches Gebrabbel von sich. 🙂
Fazit
Extrem lustiger Multiplayer-Shooter, der diesmal auch mit einem satten Singleplayerpart punkten kann. Das sympathische und kindgerechte Design des Spiels mitsamt der gelungenen Grafik und des einmaligen Sounds machen “Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2“ zu einem einsteigerfreundlichen Spielerlebnis der besonderen Art.
Zur Info
Der nächste Ableger der erfolgreichen “Plants Vs. Zombies“-Reihe wurde vor wenigen Tagen angekündigt und trägt den Titel “Plants Vs. Zombies: Heroes“ und stellt ein Kartenspiel mit dem Handy als Plattform dar.
Plants vs. Zombies Garden Warfare 2: Release-Trailer
Verlag/ Label: Electronic Arts
Veröffentlichung: 25.02.2016
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Webseite: http://www.pvzgw2.com/de_DE
Webseite 2: http://www.ea.com/de/pvz-garden-warfare-2
Webseite 3: Amazon
Copyright Artikelbild: Electronic Arts
Copyright andere Bilder: Electronic Arts
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