Zwar habe ich schon vor einiger Zeit von der Anime Serie “Steins;Gate” gehört, da diese im Heimatland Japan schnell große Wellen schlug, aber aufgrund des Inhalts der sich um das Phänomen von Zeitreisen dreht, hat mich die Serie nie wirklich angesprochen. Da die 2010 entstandene Serie Ende 2015 dank peppermint anime auch bei uns erschien, gab ich der Serie doch eine Chance. Und heute könnte ich mir in den Arsch beißen, dass ich um ein Haar eine der besten Anime Serien aller Zeiten verpasst hätte! 🙂 Zeit also euch zu zeigen, was die Serie mit dem sonderbaren Titel “Steins;Gate” so besonders macht:
Handlung
Okabe Rintarou ist ein Vollnerd und davon besessen, das Geheimnis um Zeitreisen zu erforschen. Doch der selbsternannte wahnsinnige Wissenschaftler hat um sich eine ganze Reihe von Freunden gescharrt, die zusammen mit ihm in seiner 1-Zimmer-Wohnung, die er als “Zukunfts-Gadget Labor“ bezeichnet, das Phänomen der Zeitreisen erforschen. Und obwohl die Grundvoraussetzungen mehr als ungünstig sind, da der etwas verrückte Okabe, sein Freund der Hacker und Otaku Itaru Hashida sowie das kleine Mädchen Mayuri Shiina nicht besonders gut dazu geeignet sind eine hochkomplexe Forschung voranzutreiben, gelingt es ihnen mit einer umgebauten Mikrowelle tatsächlich eine SMS in die Vergangenheit zu schicken. Doch sie konnten nicht mit den Folgen rechnen, die durch ihre Taten entstehen, bei denen sie nicht nur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ändern, sondern auch noch mächtige Gruppen auf sich aufmerksam machen…
Zeitreisen, Schwarze Löcher, CERN
Die Anime Serie “Steins;Gate” basiert auf einem gleichnamigen Videogame (Genre: Adventure), welches für die Konsolen Xbox 360, die Sony PSP sowie PC und Android erschien. Neben der Anime Serie und einem Anime Film erschien noch eine Manga Reihe und mit “Steins;Gate: 0“ ein weiteres Videospiel mitsamt einer Umsetzung in Form einer Anime Serie. Darüber hinaus erscheinen weitere, weniger populäre Spin-offs und weitere andere Produkte.
Für das Konzept von “Steins;Gate” wurden hochkomplexe, wissenschaftliche Themen gewählt, die in die Serie intelligent und sinnvoll eingefügt wurden. Es werden diverse wissenschaftliche Theorien und Fakten in die Serie eingefügt, die verschiedenen Gebiete der Zeitreisen umspannen. Die Relativitätstheorie, schwarze Löcher, Paralleluniversen, Zeitparadoxa, einfach alles zum Thema wird in die Serie eingeflochten und verwendet. Zudem werden diese Phänomene und Theorien in der Serie auch gut erklärt. Natürlich erweisen sich in “Steins;Gate“ einige der Theorien, deren Existenz in der Wirklichkeit nicht beweisen sind, als Realität und daraus entsteht dann ein Plot, der seinesgleichen sucht und sogar die legendäre “Zurück In Die Zukunft“-Trilogie in dieser Hinsicht alt aussehen lässt. Und was das mit der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN mit Sitz in der Schweiz, die in der Serie als SERN bezeichnet wird, auf sich hat, betrachten wir im bald bei uns erscheinenden Review zur zweiten Volume von “Steins;Gate”.
Charaktere
Die ultra-schrägen, extrem japanischen Charaktere sind neben dem ungewöhnlichen Plot das zweite Fundament von “Steins;Gate”. Die Figuren gehören sogar zu den am besten ausgestalteten Charakteren, die ich je in einem Medium erleben durfte. Beginnend beim Wissenschaftler Okabe, der eine echte Klasse für sich ist, über seine weiteren Laborkollegen (die ständig Zuwachs bekommen), bis hin zu den Nebencharakteren, “Steins;Gate” bietet diverse, einmalige Figuren, an die man sich noch lange danach erinnern wird. Dabei werden auch komplett neue Charakterzüge, Marotten, Einstellungen und das Aussehen der Figuren entworfen, so dass viele Personen aus “Steins;Gate“ tatsächlich mit keiner anderen Figur aus anderen Medien zu vergleichen sind. Allein diese Leistung ist schon bemerkenswert, vor allem, wenn man bedenkt, wie schwer sich diverse andere Hersteller bei der Charaktererstellung tun und immer wieder den alten Brei neu aufwärmen.
Betrachtet man allein Okabe Rintarou, den selbst ernannten verrückten Wissenschaftler, finden wir schon zahlreiche Ideen der Entwickler. Okabe läuft z.B. stets mit einem Laborkittel herum und betrachtet diesen als ultimatives Kleidungstück. Das Getränk Dr. Pepper ist seiner Meinung nach das perfekte Getränk für Wissenschaftler. Okabe tut ständig so als würde er mit irgendeiner Organisation telefonieren, doch eigentlich spricht er nur mit sich selbst. Er gibt jedem um sich herum ausgefallene Spitznamen. Er arbeitet nicht und lebt in einem billigen Appartement, die junge Mayuri Shiina gibt ihr ganzes Taschengeld und das Geld aus ihrem Nebenjob aus, damit er und der Hacker Itaru Hashida etwas zu essen haben. Sein intensives Lachen und seine Pläne, Macht aus irrsinnigen Plänen anzuhäufen, sollen sein Image als Pseudo-Oberbösewicht unterstützen. Er genießt es sichtlich, dem späteren Labormitglied Kurisu Makise schlüpfrige Interessen nachzuweisen und sie damit aufzuziehen. Und trotz all dieser Marotten ist Okabe Rintarou ein netter Kerl, der seine Freunde nicht im Stich lassen würde. Und das ist nur ein Teil der Eigenschaften des Hauptcharakters Okabe Rintarou, die immer wieder geschickt in die Serie eingeflochten werden. Und von den anderen, genauso gut ausgearbeiteten und vielschichtigen, diversen anderen Charakteren von “Steins;Gate” habe ich noch gar nicht angefangen zu erzählen. Für das verdammt gelungene Charakterdesign ist übrigens der Japaner Ryuhei Fuke verantwortlich.
Bild und Ton
“Steins;Gate” erscheint bei peppermint anime auf insgesamt vier Volumes. Im Anschluss an die Serie veröffentlicht peppermint anime auch den Anime Film “Steins;Gate: Fuka Ryōiki no Déjà vu“. Sowohl Serie als auch Film wurden vom Animationsstudio White Fox produziert. Zum Test erhielten wir die Blu-ray Variante der Serie, vielen Dank dafür an peppermint anime! Die erste Volume von “Steins;Gate” enthält die Folgen 1-6 der Anime Serie im Bildformat 1920 x 1080 p (BD). Die Optik der Serie ist extrem gut und rundum gelungen. Das komplette Design von “Steins;Gate”, egal, ob es sich um das Charakterdesign oder die Darstellung der Schauplätz und Hintergründe handelt, ist enorm hochwertig.
Auch der Sound im Format DTS-HD Master Audio 2.0 (Stereo) auf der Blu-ray-Version in den Sprachen Deutsch und Japanisch ist rundum gelungen. Optionale Deutsche Untertitel stehen ebenfalls zur Verfügung. Einzelne Musikstücke bleiben im Gedächtnis und auch die Synchronisation der Figuren ist ohne Makel. Hier wurden ausnahmslos die richtigen Sprecher organisiert und leisten exzellente Arbeit, vor allem, da die Darstellung der einzelnen Figuren aufgrund der extrem eigensinnigen Texte und Charakterzüge alles andere als einfach sein muss.
Veröffentlichung
Die Anime Serie “Steins;Gate“ erscheint in Form von vier Volumes. Die Limited Edition erscheint zusammen mit einem Sammelschuber, in dem alle Volumes Platz finden. Als digitale Boni gibt es noch Trailer zu anderen Veröffentlichungen von peppermint anime mit aus der Disc. Neben einer Blu-ray-Version steht auch eine DVD-Version im Handel.
Fazit
“Steins;Gate“ hat mich vollkommen vom Hocker gehauen und ist definitiv eine der gelungensten Anime Serien überhaupt. Die innovative, intelligent durchdachte Story mit den absolut einmaligen Charakteren wird noch in Jahrzehnten von sich hören machen. Die Gelungene Technik, die hervorragende deutsche Lokalisierung und Veröffentlichung sind da nur noch das i-Tüpfelchen.
Steins;Gate - Synchro Clip 2 (Dt.)
Verlag/ Label: peppermint anime
Veröffentlichung: 27.11.2015
Laufzeit: ca. 150 Minuten
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Webseite: http://peppermint-anime.de/?p=10708
Webseite 2: Amazon
Webseite 3: http://steinsgate.jp
Copyright Artikelbild: peppermint anime GmbH, 5pb./Nitroplus Steins;Gate Partners
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