SYTSE S. ALGERA & APRI KUSBIANTORO – Lemuria Band 1: Die Berge von Moran

Nicht nur auf den ersten Blick erinnert die Comicreihe “Lemuria“ an die beiden Legenden der Comicgeschichte “Storm“ und “Trigan“. Die ebenfalls aus Holland stammende Reihe “Lemuria“ ahmt die beiden Meisterwerke des Comickünstlers Don Lawrence sowohl optisch als auch inhaltlich in bester Space-Opera und Science-Fiction-Manier nach.

Inhalt

Der fiktive Kontinent Lemuria ist der Schauplatz und Inhalt diverser Science-Fiction Literatur. Auch im Bereich der Esoterik spielt Lemuria eine Rolle und auch unser bekannter Evolutionsbiologe Ernst Heakel spekulierte über die Existenz dieses Kontinents beispielsweise in Form einer Landbrücke zwischen Afrika und Madagaskar.

Auch in der Comicreihe “Lemuria“ vom Autor Sytse S. Algera und vom Zeichner Apri Kusbiantoro spielt der geheimnisvolle Kontinent als Handlungsort eine elementare Rolle. Der Zugang zu dieser vergessenen Welt liegt hier mitten im Himalaya. Nach der zufälligen Entdeckung machen sich zahllose Wissenschaftler dazu auf, die unbekannten Technologien, die dort zu finden sind, zu erforschen. Die eigentliche Geschichte von “Lemuria“ spielt jedoch in der Vergangenheit und handelt in einer Zeit, in der die Zivilisation von Lemuria noch nicht untergegangen ist. In dieser Zeit begibt sich der junge Mann Russ mit seinen Onkeln mit ihrem für uns technologisch vollkommen fremdem Schiff (dieses kann mit Hilfe des Sonnenwinds nämlich auch fliegen) zum Fischen. Nachdem sie diverse Gefahren von Lemuria, wie etwa urzeitliche Seeungeheuer, überstanden haben, wird Russ von Außerirdischen Ungeheuern entführt, auf deren Raumschiff er sich neben vielen anderen Wesen als Gefangener wiederfindet.

An anderer Stelle in Lemuria rettet die Sklavin Lyann die kleine Tochter des Hauses Ghask und erhält dafür ihre Freiheit zurück. Fortan begibt sich Lyann auf die Suche nach ihrer Familie. Doch Zufall oder Vorsehung wollen es, dass sich einst die Wege von Lyann und Russ kreuzen werden, doch bis dahin müssen beide noch viele Gefahren überstehen…

“Trigan“, “Storm“ und “Lemuria“

Neben der optischen Ähnlichkeit, die ich im nächsten Abschnitt beschreibe, finden sich auch inhaltlich diverse Anspielungen an die Reihen “Storm“ und “Trigan“. So ähneln die Hauptfiguren Russ, die leicht bekleidete Lyann und der später auftauchende blauhäutige Carp schon extrem den Protagonisten von “Storm“, Storm, der noch leichter bekleideten Rothaar, sowie dem rothäutigen Nomad. Aber auch von der actionreichen Geschichte, die mehr auf die Darstellung von fantastischen Wesen und Welten wert legt als auf eine komplexe Handlung, ähnelt den Meisterwerken von Don Lawrence enorm. Letzte Zweifel an der Verbindung der Reihen beseitigt schließlich die Bonusgeschichte in “Lemuria Band 1: Die Berge Von Moran“, die sogar in der Welt von “Trigan“ spielt. So darf die Comicreihe “Lemuria“ nicht als bloße Kopie der Inspirationsquellen “Storm“ und “Trigan“ verstanden werden, sondern als Ehrerbietung an diese beiden zeitlosen Meisterwerke der abenteuerlichen Science-Fiction.

Zeichnungen

Der indonesische Künstler Apriyadi Kusbiantoro scheint ein großer Fan der Werke von Don Lawrence zu sein und schafft es beinahe auch dessen Stil zu kopieren. Neben der generellen Optik, die er ebenfalls mit dem Pinsel inszeniert, finden wir diverse Parallelen mit denen Apri Kusbiantoro eine regelrechte Hommage an den Großmeister Don Lawrence zaubert. So finden wir auch in “Lemuria“ die oft stark überzeichneten und die schon fast mit unpassender Mimik dargestellten Portraits und die große Fantasie beim Monsterdesign. Impressionen zu seiner beeindruckenden Zeichentechnik findet sich hier in diesem Video.

Im letzten Moment rettet Lyann ein kleines Mädchen, bevor diese von einer aggressiven Kreatur angefallen wird.

Im letzten Moment rettet Lyann ein kleines Mädchen, bevor diese von einer aggressiven Kreatur angefallen wird.

Veröffentlichung

Splitter Verlags-typisch erscheint “Lemuria“ in Form einer hochwertigen Comicveröffentlichung. Der Comic erscheint als Hardcover im Großformat. Die 64 Seiten des Werkes weisen eine sehr gute Druck- und Papierqualität auf. Neben der Hauptgeschichte “Die Berge Von Moran“ befindet sich im Comic noch die Kurzgeschichte “Close Call“ mit dabei. Darüber hinaus befinden sich noch ein Skizzenteil sowie eine Seite mit einem alternativen Cover mit an Bord.

Fazit

Auch wenn “Lemuria“ natürlich nicht an die beiden Meisterwerke “Storm“ und “Trigan“, zu denen die Comicreihe viele beabsichtigte Ähnlichkeiten aufweist, heranreicht, so eröffnet der Comicautor Sytse S. Algera doch eine vollkommen neue Welt, die von der hohen Kunstfertigkeit eines Apri Kusbiantoro zum Leben erweckt wird. Ich habe auf jeden Fall Blut geleckt und werde euch demnächst auch die Fortsetzung “Lemuria Band 2: Das Amulett“ bei uns an gewohnter Stelle vorstellen.

Painting The lost Tales of Lemuria

Verlag/ Label: Splitter Verlag

Autor: Sytse S. Algera

Veröffentlichung: 01.06.2014

Seitenzahl: 64

ISBN: 978-3-86869-728-5

Altersfreigabe: unbekannt

Webseite: http://www.splitter-verlag.eu/lemuria-bd-1-die-berge-von-moran.html

Webseite 2: Amazon

Copyright Artikelbild: Splitter Verlag, Sytse S. Algera, Apriyadi Kusbiantoro

Copyright andere Bilder: Splitter Verlag, Sytse S. Algera, Apriyadi Kusbiantoro

  • 7/10
    Handlung - 7/10
  • 8/10
    Intensität und Atmosphäre - 8/10
  • 9/10
    Graphische Ausarbeitung - 9/10
  • 7/10
    Charaktere - 7/10
  • 10/10
    Druckqualität und Haptik - 10/10
8.2/10

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