LYNN OKAMOTO – Elfen Lied Band 6

Im sechsten Band von “Elfen Lied“ findet die intensive Geschichte um die Diclonius Lucy schließlich ihr Ende. Es war eine prägende Erfahrung diese Manga Reihe aus der Feder von Lynn Okamoto zu lesen, denn unberührt als Leser aus der Geschichte herauszukommen, ist absolut unmöglich. “Elfen Lied“, sowohl in Form der sechsbändigen Manga Reihe als auch in Form der Anime Serie, ist eine dieser Geschichten, die man nicht mehr vergisst und die nicht umsonst als eine der wichtigsten und gelungensten Geschichten im gesamten Anime und Manga-Bereich zählt. Werfen wir also einen Blick ins Finale bevor unsere gemeinsame Reise schlussendlich ihr Ende findet….

Handlung

Lucy befindet sich in der Gefangenschaft des bösartigen Institutsleiters Kakuzawa, der mit der Königin der Diclonius den Grundstein für eine neue Spezies schaffen will, die den Menschen als dominierendes Wesen auf der Erde ablösen soll. Doch Kakuzawa hat die unvorstellbare Macht von Lucy unterschätzt und sie zerstört nahezu das komplette Forschungsinstitut, in dem die unfassbar grausame Forschung an den Diclonius über Jahre hinweg stattgefunden hat und in welchem auch Lucy lange Zeit eingesperrt war. In den Trümmern laufen anschließend die diversen Diclonii Amok und rächen sich grausam an den restlichen Wissenschaftlern und dem Sicherheitspersonal. In diesem Chaos befindet sich jedoch auch die Wissenschaftlerin Arakawa, die es geschafft hat einen Impfstoff gegen das Diclonius-Virus herzustellen, mit diesem es gelingen könnte, das Ende der Menschheit abzuwenden. Und obwohl bereits Hilfe von einem anderen, bisher geheimen Forschungsinstitut, das sich mit der Erforschung der unsichtbaren Vektoren der Diclonii beschäftigt hat, zu ihr unterwegs ist, ist es alles andere als einfach, rechtzeitig mit dem rettenden Impfstoff von der Insel zu entkommen. An anderer Stelle suchen aber noch andere Parteien nach Lucy, um sich an ihr wegen ihren Taten aus der Vergangenheit zu rächen…

Das Finale eines großartigen Horror-Dramas (Spoiler!)

Im finalen Band von “Elfen Lied“ werden alle Handlungsfäden abgeschlossen und kulminieren in einem nachhallenden Finale. Während die erste Hälfte von “Elfen Lied“ Band 6 etwas schwächer als der Rest der Reihe ist und eher Action in den Vordergrund stellt, liefert die zweite Hälfe des Bandes uns aber ein Finale, das der großartigen Reihe würdig ist. Oft enttäuschen Geschichten bei der Ausgestaltung des Endes, bei “Elfen Lied“ aber ist es absolut perfekt und wird wohl von keinem Leser ja vergessen werden. “Elfen Lied“ ist eine dieser ganz seltenen Glücksgriffe, die zu den besten Geschichten zählen und das alle Medien übergreifend. Deswegen kann ich jedem Erwachsenen diese Reihe nur ans Herz legen, auch viele die mit japanischen Anime und Manga eigentlich nichts am Hut hatten, waren dennoch von der außergewöhnlichen Reihe des Mangakas Lynn Okamoto überzeugt. Die Stärken von “Elfen Lied“ liegen vor allem in der Charakterausgestaltung und das sowohl optisch als auch bezüglich deren Geschichte, Gefühle, Taten und Beziehungen zueinander. Lucys Vergangenheit und wie die Menschen sie seit ihrer Geburt aufgrund ihrer Andersartigkeit ausgestoßen haben erklären ihren unglaublichen Hass auf die Menschheit. Doch Kota war der einzige, der sie akzeptiert hat und selbst in der Gegenwart, nachdem er erfahren hat, dass Lucy seine Familie ermordete, konnte er ihr vergeben. Und so entsteht ein Kampf, den ein einfacher Junge vergeblich gegen den Rest der Menschheit aufnimmt, um seine Freundin zu retten, die gleichzeitige aber auch ein Monster ist, das die Existenz der gesamten Menschheit bedroht.

Alle Personen im Hause Kaede wurden vom Autor intelligent miteinander verstrickt und ein jeder hat seine Vorgeschichte, die es zu überwinden gilt, um vergeben zu können. Viele Charaktere sterben im Verlauf der Handlung, oft auf grausame Art und Weise. Diese kompromisslose Art der Handlungsführung mit viel Gewalt und Nacktheit, die jedoch kaum im erotischen Sinne gebraucht wird, führten neben einer 18er Einstufung eben auch zu einem Markenzeichen der Reihe, die aufgrund ihrer Inhalte absolut nichts für Kinder und Jugendliche ist. Und so fällt es schwer, Abschied von “Elfen Lied“ zu nehmen, und ich hoffe, in Zukunft Gelegenheit zu haben, euch die genauso gute Anime Serie vorstellen zu können, die sich in der Ausgestaltung des Endes etwas von der Manga Reihe unterscheidet. Und auch wenn mich Lynn Okomotos Nachfolgewerk “Brynhildr In The Darkness“ nicht so überzeugen konnte, hoffe ich dennoch, dass der Mangaka es erneut schaffen wird, ein derartiges Meisterwerk wie es “Elfen Lied“ ist, zu erschaffen.

Zeichnungen

Lynn Okamotos Talent als Zeichner liegt vor allem im gelungenen Charakterdesign und dem Gespür für die ergreifende Darstellung extremer Inhalte. Die anderen Elemente sind ebenfalls gut, aber nicht herausragend. Insgesamt besticht “Elfen Lied“ aber mit einer gelungenen Optik.

Veröffentlichung

Auch der sechste Band von “Elfen Lied“ erscheint als großformatiger Doppelband mit den Abmessungen Höhe: ca. 21,5 cm; Breite: ca. 14,5 cm im Softcover. Die 448 Seiten des Werkes weisen eine gute Druck- sowie eine mittelmäßige Papierqualität auf.

Fazit

Würdiger Abschluss einer unvergesslichen Reihe, die ihresgleichen sucht.

Verlag/ Label: Tokyopop

Autor: Lynn Okamoto

Veröffentlichung: 00.02.2010

Seitenzahl: 448

ISBN: 978-3-86719-659-8

Altersfreigabe: ab 18 Jahren

Webseite: http://www.tokyopop.de/manga-shop/product_info.php?products_id=2619

Webseite 2: Amazon

Copyright Artikelbild: Tokyopop, Lynn Okamoto

  • 10/10
    Handlung - 10/10
  • 10/10
    Intensität und Atmosphäre - 10/10
  • 8/10
    Graphische Ausarbeitung - 8/10
  • 10/10
    Charaktere - 10/10
  • 8/10
    Druckqualität und Haptik - 8/10
9.2/10

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