Ein Bericht von Ryo und Bellis Perennis (Kursiv)
Und ich habe es letztendlich – obwohl ich schon fast die Hoffnung aufgeben wollte – geschafft, eine nette Gruppe Leute zu finden, um auf die Obsession Bizarr zu gehen ö.ö !!! Ich war voll glücklich!!! Nicht nur, dass Fetischpartys auch auf dem WGT etwas besonderes sind... nein eigentlich ist das wirklich bizarre an der Obsession Bizarr die Tatsache, dass hier die Musik einfach viel besser ist als auf den anderen Partys. Alleine zum Tanzen lohnt sich der Besuch daher, auch wenn natürlich Fetisch keine Kunst, sondern an dieser Stelle eine Pflicht ist: Lack, Leder, Latex meine Lieben, ihr könnt das auch 🙂 (Jaja, der Wink kam an, nächstes Jahr bin ich dann auch dabei, liebe Ryo 😉 )
Dabei entstanden die witzigsten Aussagen des Abends:
1) „Bellis ich werde viel innere Wärme brauchen... oo“ - „Meine innere Meditation wird dir für den Abend warme Energien senden 😉 !“
2) „20cm Heels vs Plasterstein – Challange accepted!“
(Ja Latex und Heels sind kein Spaß Leute!)
Wärend meine wirklich mega heiße Freundin Ryo sich nun auf den Weg zur Fetisch Party machte, habe ich – nachdem ich ihr natürlich wie versprochen warme Energien zugesendet hatte – brav und fleißig den gestrigen Artikel fertiggestellt und sah mich ein paar technischen Schwierigkeiten konfrontiert, die vielleicht ein klein wenig mit zuviel Met tagsüber und einem fürs WGT obligatorischen Schlafmangel zu tun hatten. Folglich war ich viel zu spät damit fertig und eigentlich auch voll k.o und nicht mehr groß in Weggeh-Stimmung…aber hey, WGT ist ja nur einmal im Jahr, da geht man einfach nicht um Mitternacht schlafen. Also hab ich mich noch aufgerafft und bin in die nächstgelegene Location stolziert, also die Moritzbastei. An sich wars echt ganz cool, es ist einfach eine super Location zum Feiern. Aber so richtig kam ich nicht mehr in Stimmung, hab zu ein paar Songs getanzt und bin nach ein paar Stündchen wieder heimgewackelt. Also eher unspektakulär.
Heute früh waren wir natürlich wieder „relativ“ früh auf. Schließlich hatten wir uns so einiges vorgenommen! Einige Ausstellungen fehlten noch und so grausam es auch klingen mag – heute ist der vorletzte Tag. Also ging es schwupp die wupp in die Stadt zu der Führung durch die Ausstellung zum 25 jährigen WGT-Bestehen und... wir waren zu spät. Macht nichts dachten wir, dann schauen wir uns einfach mal den Mittelaltermarkt bei der Moritzbastei an.
Tja, der Plan für den Tag war eigentlich echt gut, chillig, aber trotzdem mit genügend Aktivitäten geplant, worüber wir berichten können…an sich sollte er mit der Führung durch die Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum anlässlich des 25. WGT um 14 Uhr beginnen – also schon deutlich später, als die letzten Tage, aber es sollte einfach nicht sein. Wiedermal saßen wir zu lange am Frühstückstisch und waren schlicht zu spät dran. Aber egal, dann nehmen wir eben die nächste Ausstelllung – zwar auf Englisch, aber das wäre das kleinste Problem gewesen –, also wieder zurück zur Moritzbastei. Dort angekommen haben wir als erstes pastellfarbenen Met (Diskussionsfrage: Kann man das noch als Met bezeichnen?) entdeckt, zum Beispiel in zarten Rosa mit Erdbeer-Sahne in einer Totenkopfflasche 😉 . Zudem hatten wir Glück, weil wir genau zum Ritterkampf da waren. Ein nettes Sepktakel. Es ist zwar natürlich nur ein Showkampf – und das wie beim Wrestling (Kids of the 80s, anyone?) überaus offensichtlich gefaket –, aber es war dennoch unterhaltsam. Der Ritterkampf war bewusst auf komödiantisch getrimmt, so dass kein geschichtlicher Aspekt dabei war, aber es sollte eben einfach unterhalten und das ist wirklich gelungen. Anschließend wollten wir uns noch ein wenig umschauen, nur wetterbedingt, waren einige Stände zu. Dennoch habe ich hier endlich den heißen Met gefunden, den ich gestern im Heidnischen Dorf so vermisst hatte. Gerade als wir eben anfangen wollte, Besucher zu shooten und noch mehr Stimmung einzufangen, sagte der Wind „Nein“…
Das funktionierte ganz prächtig und gerade als wir auch begonnen hatten, tolle Kostüme zu shooten, brach ein Regenschauer über uns herein, so dass Prinzessin Spiegelreflexkamera einfach nur noch weglaufen und sich in den Kellern der Bastei verstecken wollte. Macht nichts, haben wir gedacht. Schließlich ist darin ja auch noch eine schöne Kunstausstellung. Folglich liefen wir mit Prinzessin Spiegelreflexkamera einmal durch die Bastei. Vorbei an zahlreichen Tischen vollgestopft mit schwarzen Menschen. Nichts. Keine Ausstellung. Hatten wir uns geirrt? Noch einmal liefen wir durch das Gemäuer (diesmal andersherum) und wieder nichts. Dann haben wir einen Plan gefunden! Super praktisch dachten wir. Da steht ja drauf wo wir hin müssen (führte zu einer erneuten Runde durch die Bastei). Na ja lange Rede kurzer Sinn: wir waren dem Aufgeben sehr nahe, bis wir zu den Toiletten gelaufen sind. Leute da sind NOCH MEHR GÄNGE! Da ist vor allem dann keiner mehr, der einem die Tische zum Sitzen streitig macht! Und noch viel besser, wenn man sich da noch weiter durchkämpft, ist da sogar wirklich diese Ausstellung, die wir gesucht hatten! Ich weiß nicht, auf was ich stolzer war: darauf, dass es wirklich schöne Bilder waren und die Künstler sich mit unserer schönen Szene identifizieren oder einfach die reine Tatsache, dass wir zwei verplanten Idioten es bis hier her geschafft hatten. (ach ja zu der nächsten Führung durch das Museum zum 25 jährigen Bestehen haben wir es auch danach nicht mehr geschafft. Wir hatten uns einfach zu sehr verfranzt xD).Tja, manchmal lohnt es sich einfach stur zu den Toiletten zu laufen und so neue Wege zu entdecken…oder nach dem Weg zu fragen^^. Schließlich hatten wir nach einigen Wirrungen die Kunstkonzil #19 Ausstellung im Oberkeller der Moritzbastei gefunden. Die Arbeiten von Patricia Zschuckelt und Frank Schletter haben mir wirklich gut gefallen, wobei mich perönlich die Werke von Frank Schletter etwas mehr angesprochen haben. In jedem Fall kann jedem WGT-Besucher, der sich morgen am letzten Tag in die Moritzbastei verirrt, die Ausstellung ans Herz gelegt werden. Sie ist zwar etwas versteckt, aber durchaus sehenswert…auch wenn ich mir solche Kunstwerke niemals leisten können werde^^…
Danach hatte es zum Glück aufgehört zu regnen und wir sind nun also zur letzen Führung – pünktlich diesesmal – aufgebrochen, allerdings war uns die Schlange deutlich zu lang. Da ich eh schon im Vorfeld in der Ausstellung war, war es mir das Anstehen nicht wert. Die Ausstellung ist zwar wirklich nett gemacht, aber sehr klein und eher für die Zielgruppe der Nicht-Szenegänger gedacht. Aber wir hatten es versucht…
Also sind wir erstmal nach Hause gefahren und hatten es genau getimet, um während des kleinen Hagelschauers nicht im Freien zu stehen. Bei mir daheim, haben wir uns erstmal einen uralten Anime gegönnt, da Ryo großer Animefan ist: Lucy in Australien.
Soooo, und jetzt sind wir ausgeruht, am Rum-Trinken und wieder bereit für mehr Party – ich kann gar nicht glauben, dass morgen schon wieder Montag ist^^. Am dritten Tag (wenn man Donnerstag dazuzählt, ja eigentlich sogar der vierte) ist man doch schon gut fertig, aber dennoch auch schon wehmütig des baldigen Endes wegen…
(Aber Bellis sowas darfst du doch nicht sagen! Es ist alles Rum-tastisch hier und niemand denkt nach dem dritten Tag party-hard ans Schlafen oder gar daran, mit dem Rum-fantasieren aufzuhören... und so! 😉 )
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