Die unheilige Dreifaltigkeit schlägt wieder zu. Die Rede ist von Blasphemer, einer italienischen Metal Kapelle, die doch ziemlich zermürbend ans Eingemachte geht. Derber Grunz Death Metal steht auf dem Tagesplan, wobei elf Splittergranaten durchzustehen sind, die schön aggressiv an den Mann gebracht werden. Kein Wunder, hat man sich doch gute sechs Jahre für "Ritual Theophagy" Zeit gelassen. Was ebenso auffällt, ist die Gegebenheit, hier auch mit spielerischer Finesse konfrontiert zu werden, weshalb ich die Truppe aber nicht unbedingt in die technische Death Metal Ecke einordnen würde, auch wenn gewisse Parallelen auszumachen sind. Inhaltlich sollten ebenfalls keine Fragen offen sein, lässt man doch seinen antireligiösen Ansichten freien Lauf, die im kernigen Metal Gewand gekleidet sind. "Antichristian Extremism" ist zum Beispiel ein feiner Hassbatzen und für das derbe Geholze zeichnet sich übrigens ein gewisser Darren Cesca verantwortlich, für manchen vielleicht durch Goratory und Incinerate bekannt. Kompromisse geht man hierbei nicht ein und somit schustert man sich innerhalb einer knappen halben Stunde durch sämtliche Tracks, schafft es aber dennoch recht variabel ans Eingemachte zu gehen. Die Gitarrenarbeit ist dabei ein gutes Fundament, weshalb hier eine Prise von Frische aus den Boxen fegt. Lediglich ein richtiger Vorzeigetitel fehlt irgendwie, der sich im Nachhinein als Kernstück manifestiert.
Death Metal Freaks mit Hang zum Dunklen sind bei "Ritual Theophagy" gut beraten, auch wenn nicht wirklich Neues an der Front zu vermelden ist. Ein gute solide und brutale Arbeit ist das Teil auf jeden Fall, aber dennoch hätte man nach sechs Jahren doch noch etwas mehr erwarten können.
Artikelbild Copyright: Blasphemer
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7.5/10