Slain: Back from Hell [Playstation 4]

Schwierigkeit: Extrem Schwer; New Game Plus: Nein; Spielzeit: 6-8 Stunden; Getestetes System: Playstation 4; Spielerzahl: 1; Multiplayer: Nein

Ein Action-Plattformer im Stile der klassischen “Castlevania“-Titel, mit stimmigem Heavy Metal Sound und einem dunklen Gothic-Artstyle - das klingt einfach genial, doch leider trüben das Gameplay und das unausgereifte Leveldesign des Games den Spielspaß. Was es sonst noch alles zum Videospiel “Slain: Back From Hell“ von Wolfbrew Games zu erzählen gibt, erfahrt ihr hier im Test:

Bockschwerer Höllenritt

“Slain: Back From Hell“ führt uns an der Seite von Bathoryn (ein eher trauriger Versuch eine Anspielung auf die legendäre Blutgräfin zu machen…) in eine wunderschön gestaltete Gothic-Welt voller Monster und Fallen. Bathoryn, ein alter Krieger mit wallendem, weißen Haar, wird vom Heavy Metal Gott höchstselbst wieder zum Leben erweckt um den finsteren Lord Vroll aufzuhalten, der das Land heimsucht. Wir steuern Bathoryn durch einen wahren Spießrutenlauf von tödlichen Fallen, Lavagruben und gnadenlosen Sprungpassagen. Dabei erinnert “Slain: Back From Hell“ sofort an den Genre-König “Castlevania“, genau genommen die ersten Ableger der ebenfalls bockschweren Reihe. Auch “Castlevania“ ist unglaublich heftig und viele Ableger der Reihe zählen nicht umsonst zu den schwersten Videospielen aller Zeiten, doch einen gewaltigen Unterschied gibt es dann doch: “Castlevania“ ist, gerade was die berühmten Klassiker angeht, ein Meisterwerk in Sachen Leveldesign und ist rundum durchdacht, was man von “Slain: Back From Hell“ nicht gerade behaupten kann, denn neben ständigen Wiederholungen gleicher oder ähnlicher Herausforderungen stoßen wir auch auf zahlreiche unfaire Stellen. Und so kommt beim Spieler schnell Frust auf und ich bezweifle stark, dass sich viele Spieler tatsächlich durch das ganze Spiel quälen werden. Das ist eben der Unterschied zwischen verdammt schwer und unfair.

Fiese Sprungpassagen und erbarmungslose Kämpfe müssen wir in “Slain: Back From Hell“ überstehen.

“Slain: Back From Hell“ besteht aus sechs, recht kurzen und streng linearen Levels, die sich in kleinere Abschnitte mit regelmäßigen Checkpoints unterteilen. Am Ende jedes Levels wartet zudem ein knallharter Bosskampf auf uns (wenn ihr den Boss schafft könnt ihr mit Bathoryn sogar Headbangen und richtig abrocken! :)). Nach den ersten Abschnitten des Spiels erreichen wir zudem ein zentrales Areal von wo aus wir auswählen können mit welchem Gebiet wir das Spiel fortsetzen wollen. Unseren Helden Bathoryn manövrieren wir dabei aber nicht nur durch fallengespickte Höllenareale, sondern müssen uns auch mit Schwert und Axt den Weg freikämpfen. Neben allerlei wandelndem und fliegendem Höllengesocks warten auch immer wieder knallharte Gegnerbrocken auf uns, die wir nur mit dem richtigen Timing im Kampf kleinkriegen. Nahezu der ganze Kampf in “Slain: Back From Hell“ konzentriert sich dabei auf das Kontern, wobei wir hier im richtigen Moment die Dreieckstaste drücken müssen um den Feind zu stunnen und mit einem brachialen Konterschlag zu antworten. Den Gegner schnell mit normalen Angriffen zu attackieren führt meist zu einem katastrophalen Ergebnis, da wir bei Berührung mit den Monstern Schaden erhalten oder der Gegner gar explodiert, was durch einen erfolgreichen Konter nicht passiert wäre. Zudem erhalten wir nur so auch durch jeden besiegten Gegner etwas Mana zurück, das wir für Magiefeuerbälle und gewaltige Magieexplosionen benutzen können. Auf die Zauberkraft eures Helden solltet ihr euch aber weniger verlassen, denn das Kontern mit der Waffe im Nahkampf und beim Zurückschleudern feindlicher Geschosse ist das A und O des Kampfprinzips in “Slain: Back From Hell“. Sonderlich ausgewogen ist das aber nicht und gerade die Fixierung darauf die winzigen Zeiträume zur Kontermöglichkeit im Kampf zu erwischen ist echt frustrierend. Insgesamt fällt auch immer wieder die schlechte Kollisionsabfrage auf, die einfach ein schlechtes Spielgefühl vermittelt.

Diese Mother Beholder ist eine tolle Hommage an den bekannten Gegnertypus aus dem Pen-&-Paper Rollenspiel “Dungeons & Dragons“.

Finstrer Gothic-Artstyle

Das Gegnerdesign in “Slain: Back From Hell“ im kultigen 16-Bit-Look ist schon gut, richtig genial verhält es sich aber mit den Hintergründen und Schauplätzen, die uns eine wahrlich prächtige Heavy Metal inspirierte Mittelalter-Gothic-Welt mit gruseligen Wäldern, finsteren Burggemäuern und blutigen Ritualschauplätzen bietet. Das Artdesign ist die große Stärke von “Slain: Back From Hell“ und rettet das Spiel gewissermaßen vor der Vergessenheit. Das stimmige Artdesign stammt vom Künstler Andrew Gilmoure.

Ein brachialer Kampf vor blutiger Endzeitkulisse - Das Artdesign von “Slain: Back From Hell“ ist die große Stärke des Spiels.

Veröffentlichung

“Slain: Back From Hell“ ist schon seit einer Weile für den PC erhältlich und erschien nun am 20.09.2016 auch für die Playstation 4. Versionen für die Playstation Vita, der Wii U sowie der Xbox One sollen bald folgen. Das Spiel erschien bisher leider lediglich als Download, möglicherweise steht uns aber sogar eine Veröffentlichung auf Disc ins Haus, wie sie manche Onlinehändler bereits im Vorbestellersortiment auflisten. Bestätigt wurde diese Form der Veröffentlichung bisher aber nicht. Wir drücken die Daumen, dass es “Slain: Back From Hell“ auch in den Handel schafft!

Fazit

Action-Plattformer im Stile der klassischen “Castlevania”-Titel mit Heavy Metal Einflüssen. Während das atmosphärische Art Design überzeugt, trübt das frustrierende, nicht zu Ende gedachte Gameplay den Spielspaß. Metalheads mit dem Hang sich auch durch die härtesten Spiele durchzubeißen finden mit “Slain: Back From Hell“ aber eine schöne Herausforderung.

Slain: Back from Hell - Announcement Trailer

Verlag/ Label: Digerati Distribution
Veröffentlichung: 20.09.2016
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Webseite: http://www.wolfbrewgames.com/slain/
Webseite 2: https://www.facebook.com/SlainPCGame/
Copyright Artikelbild: Wolfbrew Games; Prepare to be Slain
Copyright andere Bilder: Wolfbrew Games; Prepare to be Slain