PULP MACABRE: The Art of Lee Brown Coye’s Final and Darkest Era

Anhand des Buches “Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era” begeben wir uns heute auf die Reise in die Kunstwelt von Lee Brown Coye, der vor allem für seine düsteren Buch- und Pulp-Magazin-Illustrationen bekannt geworden ist. Ob sich mit dem Buch “Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era“ von den Publishern Feral House und Sacred Bones Records, gerade jetzt im Vorfeld zu Halloween, die perfekte Lektüre bietet, erfahrt ihr hier im Test:

Pulp-Magazine

Zunächst einmal möchte ich euch kurz erklären, was denn Pulp-Magazine (pulp magazines im Englischen) eigentlich sind. Pulp-Magazine, die auch als Pulps bekannt sind, stellen sozusagen die Nachfolger der Groschenromane (penny dreadful) dar und waren gerade in den 1930er-1950er Jahren äußerst populär. Auch die Pulp-Magazine beschäftigten sich inhaltlich mit Science-Fiction-, Fantasy- und Horror-Themen und wurden von der angesehenen Literatur nicht ernst genommen, obwohl sich in ihnen oft wahre literarische Schätze versteckten und auch zahlreiche große Autoren wie Robert E. Howard, George R. R. Martin, H. P. Lovecraft und Isaac Asimov hier ihre Fingerabrücke hinterließen. Neben den Geschichten waren Pulps aber auch wegen ihrer meist provokanten und von Sex- und Horror-Themen beeinflussten Illustrationen bekannt. Eines der bekanntesten Pulp-Magazine überhaupt ist das legendäre “Weird Tales“, welches nach zahlreichen Höhen und Tiefen auch heute noch existiert.

Inhalt

Das Buch “Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era” der Autoren Mike Hunchback und Caleb Braaten beschäftigt sich mit der späten Schaffensphase des Künstlers Lee Brown Coye, die als seine düsterste gilt. Der Titel “Pulp Macabre“ spielt also exakt auf diese sehr makabre, von Tod und Verfall geprägte Kunstphase des Künstlers in den 1970ern an, wobei uns im Buch diese Werke, die eben hauptsächlich als Illustrationen in Pulp-Magazinen Platz fanden, präsentiert werden.

Nach einem Vorwort von Luis Ortiz, der auch der Autor des Titels “Unknown: The Life & Art Of Lee Brown Coye“ ist, welches sich intensiv mit der Kunst von und der Person hinter Lee Brown Coye beschäftigt, beginnt “Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era” mit einem Einleitungskapitel, das uns den Künstler hinter den gruseligen Werken etwas näherbringt. Wir sehen hier Fotos von Lee Brown Coye in den 1970ern mit seiner Familie und Autoren, deren Werke er illustrierte. Hier erhalten wir auch einen kleinen Einblick in seine Arbeitsumgebung. Vervollständigt wird dieser Bereich durch Stimmen seiner Freunde, Kollegen und Angehörigen.

Die darauffolgenden Kapitel widmen sich vornehmlich den Werken Lee Brown Coyes und präsentieren uns diese auf jeweils einer Seite. Nur selten finden wir in diesen Kapiteln erläuternde Texte und einleitenden Zitate, im Mittelteil des Buches konzentriert sich alles auf die Werke Lee Brown Coyes selbst.

In einem abschließenden Nachwort des Autors Robert Weinberg finden sich auch einige nicht publizierte Werke Lee Brown Coyes sowie zwei unvollendete Skizzen. Insgesamt finden wir in “Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era” fast 100 Werke des Künstlers.

Die Werke

Lee Brown Coye‘s Werke haben fast ausschließlich düstere Elemente als Thema und besitzen eine finstere Atmosphäre. Auch wenn seine Werke einen guten Ruf genießen, kann ich mich nicht gerade als Fan bezeichnen, denn an mir geht die Atmosphäre aufgrund der eher mittelprächtig ausgeführten Pinselstriche fast komplett vorbei. Bis auf sehr wenige Werke berühren mich Lee Brown Coye‘s Bilder einfach nicht, obwohl mich eigentliche diese Art der Kunst total anspricht. Seine in Schwarz-Weiß gehaltenen Werke ähneln oft Skizzen, aber manchmal, wenn sich Lee Brown Coye auch den Hintergründen der Bilder widmet, sogar Holzschnitten oder gar Kupferstichen. Sein zerfließend wirkender Stil zeigt oft ausgemergelte, dürre Figuren, die regelrecht ghoulisch anmuten und entweder schon tot sind oder bald zu sterben drohen. Wiederkehrende Elemente sind auch die hölzernen, zu archaischen Konstrukten geformten Holzstäbe, auf denen sich auch oft Menschen aufgehängt oder gar gepfählt wiederfinden. Groteske Monster, Vampir-/Ghul- /Zombie- ähnliche Kreaturen, natürlich mit Bezug auf die jeweiligen Werke (z.B. H. P. Lovecraft oder Karl Edward Wagner), die es zu illustrieren galt, vollenden das Spektrum des 1981 verstorbenen Künstlers.

Veröffentlichung

“Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era” erscheint bei dem Verlag Feral House in Zusammenarbeit mit Sacred Bones Records als Hardcover Ausgabe (Format: Höhe: 25,7 cm; Breite: 21,1 cm; Dicke: 2,3 cm). Die 195 Seiten des Buches weisen eine gute Druck- und Papierqualität auf. An den Rändern sind die Seiten stark ausgefranst (was hoffentlich Absicht ist um z.B. den allgegenwärtigen Verfall, der in den Werken zu sehen ist, auch beim Design des Buches widerzuspiegeln). Das Buch ist durchgehend auf Englisch.

“Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era” ist bei den Verlagen Feral House und Sacred Bones Records in den USA erhältlich. Alternativ ist das Buch auch bei Amazon Deutschland erhältlich.

Einen sehr guten Eindruck vom Werk erhaltet ihr auch in folgendem Buchtrailer:

Pulp Macabre, The Art of Lee Brown Coye Book Trailer

Fazit

Lee Brown Coye’s Zeichnungen sprechen mich leider nicht im Geringsten an, deswegen ist die Wertung hier auch mit Vorsicht zu betrachten, denn an sich macht das Buch “Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era“ nichts falsch. Die Bilder, mit den meist makabren und von Tod geprägten Motiven entfalten auf mich aber leider keine Wirkung und dabei bin ich ein riesiger Fan dieser Art von Kunst. Auch die Kunstfertigkeit von Lee Brown Coye’s Werken überzeugt mich nicht, so liegt es nicht an der Veröffentlichung, sondern rein an den gezeigten Werken, dass sich “Pulp Macabre: The Art Of Lee Brown Coye’s Final And Darkest Era“ im mittleren Wertungsspiegel wiederfindet. Wer Lee Brown Coye’s Stil aber mag, darf hier gerne eine Wertung von bis zu 8 Punkten geben.

Verlag/ Label: Feral House; Sacred Bones Records
Autor: Mike Hunchback & Caleb Braaten
Veröffentlichung: 24.03.2015
Seitenzahl: 195
ISBN: 978-1627310000
Altersfreigabe: unbekannt
Webseite: http://feralhouse.com/pulp-macabre/
Webseite 2: https://www.sacredbonesrecords.com/collections/books/products/pulp-macabre-the-art-of-lee-brown-coyes-final-and-darkest-era
Webseite 3: Amazon
Copyright Artikelbild: Lee Brown Coye estate.

  • 6/10
    Gesamtwertung - 6/10
6/10

Noch keine Kommentare bis jetzt

Einen Kommentar schreiben