Das georgische Duo Phonothek beehrt uns hier mit dem Werk "Lost In Fog", welches seine Publikation unter Cryo Chamber findet und sich in entsprechend stimmigen Gefilden ansiedelt. Allerdings agiert man von musikalischer Basis doch etwas anders als die Labelkollegen, was unter anderem auf den Einsatz von gedämpften Trompeten beruht. Klingt nun vielleicht etwas ungewöhnlich, ist aber in der Tat überhaupt nicht befremdlich. Vielmehr lassen sich die Klangquellen nicht sofort benennen, da man sich nicht wirklich sicher ist, was sich da seinen Weg durch die Fragmente bahnt. Vielmehr ist "Lost In Fog" recht variabel ausgefallen, wo ein beständiges Wechselspiel aus elektronischen und akustischen Elementen agiert. Zugang wird man nicht auf einem Schlag zu dieser Welt bekommen, will jener doch erst erarbeitet werden, da das teils unkonventionelle und komplex anmutende Schaffen beim Erstkontakt doch ziemlich fordert. "She Was A Dream" gibt da ein Beispiel ab, welches irgendwie verschroben und schräg klingt. Nach intensiver Vereinnahmung resultiert letztendlich "Last Train" in meinem Anspieltipp, wo ein starker Spannungsaufbau vorhanden ist, der immer wieder zu fesseln vermag.
Ob "Lost In Fog" nun dem reinen Dark Ambient Puristen zusagt, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass hier die finstere Komponente nicht wirklich die Basis darstellt, da gewisse Abschnitte auch andere Facetten zum Vorschein bringen. So etwa "Heavy Thoughts", welches den Charakter zum Abchillen birgt, oder "Clown Is Dead", das mit abgestumpfter Percussion auffällt. Was bleibt, ist ein irgendwie ungewöhnlicher, aber interessanter Soundtrack, der auf jeden Fall für lange Zeit zu beschäftigen versteht, wohlgemerkt aber seine Zeit zur Entfaltung braucht.
Artikelbild Copyright: Cryo Chamber
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9/10
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