Pär Boström ist mit seinem Erfolgsprojekt Kammarheit fraglos ein viel beschäftigter Mann, hat aber bekannterweise noch ein weiteres Standbein. Cities Last Broadcast nämlich, wobei nun das zweite Album vorliegt, für welches man sich auch einige Jahre Zeit gelassen hat. Ebenso wurde die Manufaktur gewechselt, und so ist man mittlerweile von Cyclic Law bei Cryo Chamber gelandet, wo man mittels "The Humming Tapes" ein verdammt dunkles Tondokument präsentiert. Düster wabernd kriecht "The Sitting" an den heimischen Wänden empor und ein geisterhaftes "Glossolalia" breitet seine Schwingen aus, wobei jene Vertonung auf mich einen recht verstörenden Eindruck macht und wahrhaftig finstere Aura erschafft. Auch "Electricity" birgt nichts Anderes als düsteren Dark Ambient und gelegentlich hat man da den Anschein, durch dichte Nebelwände zu streifen, wo feiner Nieselregen niedergeht und die Sicht gleich Null ist. Klingt sehr ungemütlich, und als angenehm würde ich nun "The Humming Tapes" auch nicht unbedingt beschreiben. Vielmehr macht sich ein beständiger Teppich aus Tristesse und Ödnis breit, der schwer an Gemüt schrammt und depressiven Seelen das Leben nicht einfach macht. Am besten lässt sich das Werk bei aufgedrehtem Regler evaluieren, kommt doch ansonsten dieser Spuk nur schwerlich zum Ausdruck, der beim Rauswurf "Katedhra" noch mal eindrucksvoll zelebriert wird. Gezündet hat das Teil allerdings nicht sofort, kann aber im Nachhinein wirklich gut überzeugen.
Wer Dark Ambient in seinem Beuteschema hat, der sollte sich mal diesen schwarzen Brocken verinnerlichen, wo keine Hoffnung gegeben ist und geflügelte Dämonen das Einzige sind, die den dichten Nebel gelegentlich zerfetzen. Düster, düster...
Artikelbild Copyright: Cryo Chamber
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7/10
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