Auch das zweite Werk von Enmarta findet auf Cryo Chamber seine Heimat, wobei sich der Protagonist mithilfe einer Violine Gehör verschafft. Mit "The Hermit" bleibt man aber natürlich seiner stilistischen Ausrichtung treu und gebärt somit ein dem düsteren Ambient zuzurechnendes Stück Musik, welches ebenso Field Recording Aufnahmen bereithält, und neben warmen Eingebungen auch eine irgendwie recht eigene Aura erzeugt. Diese lässt sich besonders gut am zweiten Stück "March Of The Priests" erkennen, wo wabbernde Klanggebungen vorhanden sind, die zum Ende hin in Dramatik übergehen. Durch den Gebrauch von Streichern erhält "The Hermit" zudem einen leicht klassischen Einschlag, unter anderem fällt "Journey To The Celestial Rivers" diesbezüglich auf. Aber auch Aspekte wie Wehmütigkeit kommen dadurch zum Tragen und der düstere Bestandteil wird hingegen ehr in den Hintergrund gedrängt. Sicherlich bietet die Violine hier eine gute Basis und bekommt durch die gegebene Präsenz ihre Aufmerksamkeit und dennoch hätte ich mir verstärkt Eckpunkte gewünscht, die in ihrer Markantheit diese Publikation aufgewertet hätten. Gleich einem ruhigen Fluss fließt "The Hermit", wobei letztendlich Ausbrüche komplett außer Acht gelassen wurden, was anderseits aber nicht unbedingt als schlecht zu werten ist.
Mittels "The Hermit" gebärt uns Enmarta ein Werk, das durch den Gebrauch von Streichern einen guten Wiedererkennungswert verzeichnen kann. Was mir aber fehlt, ist ein Spannungsbogen, der den Hörer so richtig zu fesseln vermag. Dies ist leider nicht gegeben, dafür eignet sich das Album aber hervorragend zum Nebenbeihören, da ein angenehm ruhiger Charakter vorhanden ist, der durchaus für wohlige Atmosphäre sorgen kann.
Artikelbild Copyright: Cryo Chamber
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8/10
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7/10