Das Videogame “Dragon’s Crown”, welches 2013 für die Playstation 3 und die Playstation Vita erschien, ist eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Das liegt nicht nur daran, dass das Game aus dem Hause Vanillaware zwei meiner Lieblingsgenres, das RPG und das Sidescrolling Beat ’em up, kombiniert, sondern auch an dem absolut brillanten Artstyle, der komplett aus der Hand des Künstlers George Kamitani stammt, dessen zeichnerische Fähigkeiten den Look aller Spiele von Vanillaware bestimmen. George Kamitani ist auch einer meiner Lieblingskünstler, sein Stil ist sowohl kreativ als auch klassisch und er schafft es damit die Fantasy Kunst mit einem japanischen Artstyle zu vereinen. Prägnant sind vor allem die überdeutlich hervorgehobenen Geschlechtsattribute seiner Figuren, die z.B. Krieger als wahre Muskelberge und Frauen mit gigantischer Oberweite darstellen. So ist das Spiel “Dragon’s Crown” auch gerade aufgrund seiner sechs auffälligen Hauptcharaktere bekannt geworden.
Heute wenden wir uns der zwei Bände umfassenden gleichnamigen Manga Adaption des Spiels an, welche bei beim Verlag Tokyopop erscheinen ist und erfahren im Test, dass eine Geschichte, die in Videospielform zwar wunderbar funktioniert, in anderer Medienform aber schnell an ihre Grenzen stößt:
Handlung
Sechs Abenteurer begeben sich angelockt von der Aussicht auf Ruhm und sagenhaften Reichtümern in die Hauptstadt des Königreichs Hydeland. Die Amazone, die Hexe, die Elfe, der Zwerg, der Magier und der Krieger werden aber schon nach dem erfolgreichen Bestehen der ersten waghalsigen Aufträge für die örtliche Abenteurer-Gilde unfreiwillig in einen royalen Putschversuch gezogen, den es fortan aufzuklären gilt. Die eigentliche Gefahr für das ganze Königreich besteht aber in den finsteren Kräften, die, die sagenumwobene Dragon’s Crown an sich bringen wollen, mit deren Hilfe sie einen alten Drachen kontrollieren können, welcher die Macht besitzt die gesamte Welt in Schutt und Asche zu legen….
Vom Videospiel zum Manga
Die Geschichte vom Manga “Dragon’s Crown” orientiert sich inhaltlich exakt an der Videospielvorlage. Im Videospiel wird die Geschichte in kurzen statischen Sequenzen erzählt, die stets von den unfassbar genialen Artworks George Kamitanis begleitet werden. Die Story steht im Spiel jedoch eindeutig im Hintergrund und wird hier auch nur Häppchenweise erzählt. Was in einem Videospiel einwandfrei funktioniert, lässt bei der Umsetzung als Manga stark zu wünschen übrig. Die Handlung wirkt hier stark episodenhaft und ohne richtigen Roten Faden. Die Jagd nach den einzelnen Artfakten und der Putschversuch im Königreich Hydeland schaffen es einfach nicht für genug Aufmerksamkeit beim Leser zu sorgen und auch der typische Aufbau der einzelnen Levels mit auftauchenden Gegnern, Quests und Bossen wurde nahezu 1:1 beibehalten, was zwar für Kenner des Spieles für ein wenig Nostalgie sorgt, für Uneingeweihte aber durchaus abschreckend wirken könnte.
Zeichnungen
Der Zeichner yuztan erreicht zwar nicht George Kamitanis Geschick, dennoch gelingt es ihm die Figuren und den Style des Spiels sehr gut aufs Papier zu bringen. George Kamitanis Entwürfe werden von yuztan in eine Geschichte umgewandelt, die eine Weiterentwicklung der Elemente verlangt um sie auch in allen neuen Situationen richtig darzustellen und genau das gelingt dem Japaner auch richtig gut. “Dragon’s Crown” zeigt auch in der Manga Adaption viele Ecchi-Elemente, die vor allem von den übertrieben dargestellten Figuren, wie der Hexe mit den Atombusen oder der Amazonin mit dem prachtvollen Gesäß, ausgehen. Optisch ein echter Augenschmaus! 😉
Veröffentlichung
“Dragon’s Crown” ist eine der Manga Reihen, die vom Format von der typischen Manga Veröffentlichung abweichen und das ist auch ganz hervorragend, denn durch das größere Format (Höhe: 21,3 cm; Breite: 14,4 cm) kommen die Zeichnungen gleich besser zur Geltung. Die Manga Reihe umfasst zwei Bände, die beide bereits beim Verlag Tokyopop erhältlich sind.
Der erste Band von “Dragon’s Crown” erscheint als Softcover Ausgabe mit Klappenbroschur und umfasst 200 Seiten, die eine gute Druck- sowie eine mittelmäßige Papierqualität aufweisen. Die ersten vier Seiten sind in Farbe.
Eine Lesevorschau findet ihr auf der Produktseite von Amazon.
Fazit
Der Versuch das fantastische Videospiel “Dragon’s Crown” in Form eines Mangas umzusetzen, gelingt optisch zwar überraschend gut, doch die Story des Spiels einfach 1:1 zu übernehmen war ja praktisch zum Scheitern verurteilt. Trotz der Story-Schwächen bietet “Dragon’s Crown” als Manga dank des einmaligen Looks, den gut dargestellten Charakteren und des gelungenen Humors gerade aber für Fans der Videospielvorlage nostalgische Stunden. Die Rezension des zweiten Bandes findet ihr demnächst ebenfalls bei uns auf Raben Report.
Verlag/ Label: Tokyopop
Autor: ATLUS, yuztan
Veröffentlichung: 17.12.2015
Seitenzahl: 200
ISBN: 978-3-8420-2033-7
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Webseite: http://www.tokyopop.de/manga/tokyopop-manga/seinen/dragon-s-crown/1411/dragon-s-crown-band-01
Webseite 2: Amazon
Webseite 3: http://www.atlus.com/dragonscrown/home.html
Copyright Artikelbild: Tokyopop GmbH; yuztan; ATLUS; SEGA
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