HITOSHI IWAAKI – Parasyte – Kiseijuu Band 1

“Parasyte - Kiseijuu“ ist eine erst vor kurzem bei uns erschienene Manga Reihe, die eine moderne Erzählweise mit traditioneller Darstellungstechnik verbindet und damit optisch an echte Manga-Klassiker wie “Devilman“ oder “Lady Snowblood“ erinnert. Auch die Handlung von “Parasyte - Kiseijuu“ ist jetzt nicht unbedingt innovativ, schließlich geht es in der Manga Reihe aus der Feder von Hitoshi Iwaaki um eine Invasion durch Außerirdische, doch die Art der Ausführung kombiniert mit den tollen Zeichnungen des Mangaka machen “Parasyte - Kiseijuu“ zu einem verdammt gelungenen Lesevergnügen:

Handlung

Shin’ichi Izumis Leben ändert sich schlagartig, als ein außerirdischer Parasit es schafft sich in seiner rechten Hand einzunisten (siehe Cover ^^). Doch im Gegensatz zu alle den anderen Alien-Parasiten, welche auf die Erde gelangt sind, konnte der von Shin’ichi Izumi mittlerweile “Migi“ genannte Parasit, das Gehirn seines Opfers nicht ausfressen und lebt nun mit seinem Wirt koexistent in einem Körper anstatt diesen komplett zu übernehmen. Nach anfänglicher Verwirrtheit auf beiden Seiten, wird aus Shin’ichi und Migi ein wunderbar funktionierendes Team, das schnell auch auf die anderen von Aliens bewohnten Körper stößt und diese bekämpft. Doch auch wenn sich die beiden gut gegen andere Aliens in ihren Wirtskörpern behaupten können, so treffen sie bald auch auf Feinde, die nicht so einfach zu überwältigen sind. Und immer stellt sich Shin’ichi auch die Frage, ob er dem fremdartigen Migi, der aus Büchern das Wissen der Welt regelrecht aufzusaugen scheint, wirklich vertrauen kann oder sucht der intelligente Parasit doch nur nach einer Möglichkeit um auch ihn endgültig übernehmen zu können?

Klassiker: Aliens in Japan

Irgendwie hat mich der Manga “Parasyte - Kiseijuu“ Band 1 sofort an das ziemlich unbekannte Game Boy Spiel “Heiankyo Alien“ (kennt das noch jemand von euch?) erinnert, das sowohl optisch als auch inhaltlich ein wenig mit “Parasyte - Kiseijuu“ gemein hat, denn auch in dem Spiel müssen wir uns in Japan alleine gegen eine Alien-Invasion stellen. Auch die Aliens sahen denen in “Parasyte - Kiseijuu“ gar nicht so unähnlich.

In “Parasyte - Kiseijuu“ (was auf Deutsch soviel wie “Parasitenbestie“ bedeutet) erleben wir eine Alien-Invasion in Mitten des modernen Japans und das aus der Sicht eines einfachen Schülers. Doch nicht nur der Schüler Shin’ichi Izumi steht hier im Vordergrund, sondern auch Migi, sein merkwürdiges Anhängsel, der seinen Körper, der aus Shin’ichis Hand besteht, beliebig verformen kann. Migi nimmt dabei die verrücktesten Formen an, meist mit langen, schneckenähnlichen Stilaugen, einem breiten Mund und diversen langen Tentakeln. Auch die anderen Aliens nehmen in ihren Wirten ständig variierende Formen an und überraschen den Leser bei jedem Auftritt. Ihre Präsentation erreicht eine regelrecht “Resident Evil“-hafte Kreativität, behält aber einen komplett eigenen, neuen Stil, der dem Werk einen unverkennbaren Look gibt, der auch dank des traditionellen Zeichenstils Hitoshi Iwaakis herrührt. Mir gefällt dieser klassische Manga Stil, der den Werken von Kazuo Koike oder Go Nagai ähnlich sieht und somit an die früheren Meisterwerke dieser Literaturgattung erinnert. Ganz neu ist “Parasyte - Kiseijuu“ allerdings auch nicht mehr, schließlich nahm die Manga Reihe von Hitoshi Iwaaki bereits 1988 ihren Anfang, wodurch sich zum Teil natürlich auch der klassische Look der Reihe erklärt.

Verfilmungen

“Parasyte - Kiseijuu“ wurde 2014 vom bekannten Animationsstudio Madhouse auch in Form einer Anime Serie umgesetzt und trägt den Titel “Parasyte -the maxim-“. Im gleichen Jahr erschein zudem der erste Teil einer Reihe von Realverfilmungen. Dieser erste Film mit dem Titel “Parasyte (Kiseijuu)“ (2014) ist hierzulande seit Oktober beim Publisher KAZÉ erhältlich.

Zeichnungen

Hitoshi Iwaaki beherrscht den klassischen Manga Zeichenstil in Perfektion und zeigt uns ein Japan, wie es jeder aus den zahlreichen Anime und Manga Veröffentlichungen kennt. Man fühlt sich sofort heimisch und auch die Charaktere wirken sehr klassisch und nicht wie heute, wo diese gerne z.B. mit übergroßen Augen dargestellt werden. Kreativ wird Hitoshi Iwaaki dann bei den Aliens, wo sich der Mangaka nach Herzenslust auslebt. Rundum ein tolles, stimmiges Bild!

Veröffentlichung

“Parasyte - Kiseijuu“ erscheint beim Panini Verlag als umfangreicher Doppelband im Softcover (Format: Höhe: ca. 18 cm; Breite: ca. 13 cm) mit 278 Seiten in guter Druck- sowie mittelmäßiger Papierqualität. Farbseiten am Anfang des Bandes wurden auf höherwertigerem Papier gedruckt. Leserbriefe, die vom Autor beantwortet wurden, vervollständigen das Werk und unterstützen seinen klassischen Charakter.

Auf der Produktseite des Panini Verlags findet ihr auch eine tolle Lesevorschau, die euch einen sehr guten Eindruck vom Werk gewährt.

Band 2 von “Parasyte - Kiseijuu“ ist ebenfalls schon beim Panini Verlag erhältlich, der dritte Band erscheint voraussichtlich im Februar 2017.

Fazit

Schon der erste Band von “Parasyte - Kiseijuu“ hat mich vollkommen von der Reihe überzeugt! Der klassische Manga-Look gepaart mit einer Story voller Japan-Atmosphäre, Humor und stimmigen Splatter-Szenen, die im Kampf zwischen den Aliens und deren Opfern geschickt eingestreut werden, garantieren uns eine hervorragende Unterhaltung! Und ich bin schon sehr auf den nächsten Band gespannt!

Verlag/ Label: Panini Verlag
Autor: Hitoshi Iwaaki
Veröffentlichung: 26.07.2016
Seitenzahl: 278
ISBN: 978-3957988935
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Webseite: https://www.paninishop.de/artikel/parasyte-kiseijuu-1
Webseite 2: Amazon
Copyright Artikelbild: PANINI Verlags-GmbH

  • 8/10
    Handlung - 8/10
  • 9/10
    Intensität und Atmosphäre - 9/10
  • 8/10
    Graphische Ausarbeitung - 8/10
  • 8/10
    Charaktere - 8/10
  • 7/10
    Druckqualität und Haptik - 7/10
8/10

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