Eieiei, ich hab’s euch ja in der Rezension der finalen Volume von “Steins;Gate“ schon etwas angedeutet, aber nun führen wird das Ganze richtig aus: Leider, leider überzeugt mich “Steins;Gate - The Movie“ (japanischer Originaltitel “Steins;Gate: Fuka Ryouiki no Déjà vu"), der handlungstechnisch direkt nach der Serie angesiedelt ist, so gar nicht. Die Serie hatte mit der OVA “Steins;Gate: Egoistic Poriomania“ ein richtig gutes Ende bekommen, das nun durch den Film leider etwas verwässert wird. Werfen wir also mal einen Blick hinein und gehen den Problemen auf die Spur:
Handlung
Auch wenn Okabe Rintarou alle Probleme gelöst und endlich die richtige Weltlinie erreicht hat, haben all die Strapazen der Zeitreisen bei ihm deutlich Spuren hinterlassen. Er hat seine Freunde so oft in den verschiedensten Szenarien sterben sehen und jede nur erdenkliche Situation in unzähligen Varianten erlebt, so dass er kaum noch realisieren kann, was nun auf dieser Weltlinie wirklich passiert ist. Oder steckt hinter seinen Déjà vus vielleicht mehr als nur ein psychischer Schaden und die Manipulationen der Zeit fordern im Nachhinein nun doch noch einen hohen Preis?
Unvermittelt verschwindet Okabe und seine gesamte Existenz scheint aus der Erinnerung seiner Freunde getilgt. Nur Kurisu Makise erinnert sich noch an ihn und entdeckt in sich ebenfalls die Macht des “Reading Steiner“, das es ihr erlaubt ihre Erinnerungen über verschiedene Zeitlinien hinweg zu behalten. Wird es ihr mit dieser Fähigkeit gelingen Okabe zu retten und alles zu einem guten Ende zu bringen?
Des Pudels Kern
Anstatt das Ende von “Steins;Gate“ bestehen zu lassen, generieren die Produzenten mit “Steins;Gate - The Movie“ eine extrem konfuse Fortsetzung, die das vorherige Ende zunächst zerstört und dann mit einem zusätzlichen Element wieder aufbaut. Kurisu Makise als Hauptcharakter einzusetzen, die nun Okabe rettet, ist zwar eine gute Idee, aber vorher ihre mittlerweile enge Beziehung zu zerstören, kann ich nicht nachvollziehen. Die beiden wurden in Amerika am Ende von “Steins;Gate: Egoistic Poriomania“ ein Liebespaar und plötzlich sollen sie sich kaum mehr trauen darüber miteinander zu reden? Ihre Beziehung schafft es im ganzen Film nicht mehr aufs alte Level, doch dabei hätte der Serie ein Happy End sehr gut gestanden.
Man muss neben all der Kritik aber auch den Autoren des Films vom Animationsstudio White Fox zu Gute halten, dass sie durch die Odyssee von Kurisu Makise ein weiteres Element in die Serie hinzufügen konnten, das ihrer Beziehung zu Okabe eine wertvolle Nuance gibt. Und weiterhin können Fans ihre längst lieb gewonnenen Charaktere der Serie wiedersehen. Für Leute ohne Vorkenntnisse der Geschehnisse der Serie kann ich den Film jedoch absolut nicht empfehlen, da die extreme verwirrende Handlung des Films selbst für Kenner der Reihe eine Herausforderung darstellt.
Charakterportraits
Suzuha Amane
Anfänglich erschien Suzuha als sportliches junges Mädchen, das als Mitarbeiterin im Handel von Herrn Braun, dem Vermieter der Räumlichkeiten des Zukunfts-Gadget-Labors, arbeitete. Aus irgendeinem Grund schien sie trotz ihrer Aufnahme als Labormitglied einen starken Hass auf Kurisu Makise zu haben. Im Lauf der Handlung der Serie stellte sich heraus, dass Suzuha aus der Zukunft kommt und das Team des Zukunfts-Gadget-Labors unterstützt um die Zukunfts-Dystopie aufzuhalten, in der SERN die Weltherrschaft übernommen hat.
Moeka Kyriu
Moeka alias “Shining Finger“ wurde von Okabe trotz ihrer unheimlichen Art und ihrem Verhalten lediglich per SMS zu kommunizieren als Labormitglied ins Zukunfts-Gadget-Labor aufgenommen. Im späteren Verlauf der Handlung erweist sich Moeka als Verräterin, die als Agentin von SERN ebenfalls auf der Suche nach dem legendären IBM5100, ist. Doch es ist nicht immer alles so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint….
Bild und Ton
Zum Test haben uns peppermint anime freundlicherweise die Blu-ray Version von “Steins;Gate - The Movie“ zur Verfügung gestellt, alle Angaben beziehen sich also auf diese Art der Veröffentlichung:
Bildformat: 16:9 (1080p)
Tonformat: Deutsch und Japanisch (LPCM 2.0)
Bild - und Tonqualität (Deutsch und Japanisch) der Serie sind nahezu perfekt. Gerade die Synchronisation verleiht jeder der einzigartigen Figuren weitere Tiefe und Charakter. Deutsche Untertitel vervollständigen die Veröffentlichung.
Veröffentlichung
“Steins;Gate - The Movie“ erscheint bei peppermint anime sowohl auf Blu-ray Disc als auch auf DVD. Der Datenträger findet in einem schön illustrierten Digipack Platz. Extras gibt es keine, aber das ist auch nicht tragisch und wird bei mir auch nich negativ bewertet, schließlich muss man als Publisher auch nicht immer zwingend Boni zu Film- und Serienveröffentlichungen dazupacken. Bevor also irgendwelche fragwürdigen Extras dabei sind, spart man sich lieber die Kosten und kommt auch mal ohne aus.
Fazit
Fast sinnlose Fortsetzung einer der besten Anime Serien aller Zeiten, die dennoch ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen, alten Bekannten verspricht. Technisch wieder alles auf sehr hohem Niveau.
Und jetzt bleibt nur zu hoffen, dass peppermint anime auch die Serie “Steins;Gate 0“ bei uns lokalisiert, nachdem diese irgendwann in Japan erschienen ist.
Steins;Gate - The Movie - Trailer #01 (dt.)
Verlag/ Label: peppermint anime
Veröffentlichung: 29.07.2016
Laufzeit: 90 Minuten
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Webseite: http://peppermint-anime.de/index.php/steinsgate-fuka-ryouiki-no-deja-vu/
Webseite 2: Amazon
Webseite 3: http://steinsgate.jp
Copyright Artikelbild: peppermint anime GmbH, 5pb./Nitroplus Steins;Gate Partners
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