Wahnsinn. Satte zwanzig Jahre ist es mittlerweile her, dass sich Johan Levin aufmachte, um der Welt des Dark Ambient einige großartige Meisterwerke zu servieren. Ein unbestrittener Klassiker , und sicherlich auch wegweisend für nachfolgende Projekte, ist dessen geniales Debüt, welches wohl mit zu den einstigen Zugpferden von Cold Meat Industry gezählt werden kann/muss. Das Ableben jenen kultigen Labels ist nicht zu ersetzen, denn nie brachte die Dark Ambient Szenerie wieder solch emotionale Glanzstücke zustande, wenige Ausnahmen ausgenommen. Es gilt sich nun aufzumachen, wandernde Schatten durch dunklen Katakomben zu folgen, gespenstisch wirkende Ruinen aus der Ferne zu beobachten und undurchsichtige Nebelwände zu durchschreiten. Diesbezüglich ist Johan Levin ein absoluter Meister seines Faches und kreiert auf "Songs Over Ruins" elf meisterhafte Kompositionen, welche Aspekte wie Ruhe, Getragenheit, aber auch arg dunkle und rhythmische Passagen in sich tragen. Exzellentes Kopfkino ist die unweigerliche Folge, schleicht sich doch das Resultat durch sämtliche Windungen, um nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Einem Soundtrack gleich, so scheint das Werk die ultimative Begleitung beim durchstreifen von öden Landschaften, wo aus der Ferne neben Sprachpassagen auch die zarten Stimmen von Fraulichkeit rufen. Ist "Solemn Descent" ein Schimmer der Hoffnung, oder gar der trügerische Ruf ins Verderben? Wer eine Antwort auf diese und andere Fragen erhalten will, der wird sich wohl oder übel auf die Reise machen müssen. Eine Reise, die sich aber in allen Belangen lohnt und die man aufgrund schmeichelhafter, wie auch bedrohlicher, Elemente wohl öfters antreten wird.
Falls es also noch Seelen da draußen gibt, denen das Erstwerk des Schweden nicht geläufig ist, dann gilt es jetzt unbedingt diese Bildungslücke zu schließen. Meinerseits gibt es hier logischerweise eine absolute Kaufempfehlung, was im übrigen auch für das nicht minder geniale Nachfolgewerk "Deadbeat" zutrifft. Ein absoluter Klassiker!
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10/10