Ist es tatsächlich erst das zweite Vollwerk von Heretoir? Gut, ich muss einlenken, habe ich doch zwischenzeitlich irgendwie die Band aus den Augen verloren, welche bereits mit dem gleichnamigen Debüt ihre Heimat bei Northern Silence gefunden hatte. Jener Klangschmiede treu geblieben, so folgt nun also mittels "The Circle" endlich der Nachfolger und man darf gespannt sein, inwieweit die Zeitspanne sich auf die weitere Entwicklung von Heretoir ausgewirkt hat. "The Circle" birgt dabei inhaltlich die Abhandlung des Lebenszyklus, will verlauten, es stehen Geburt, Tod und Auferstehung zur Debatte, was auf ebenso emotionaler Seite dargeboten wird, wie man es nach dem starken Erstwerk eigentlich auch von der Truppe erwartet. Heretoir servieren nämlich abermals eine ordentliche Melange, beruhend auf Post Black Metal und einem Schuss Shoegaze, gewürzt mit Atmosphäre und vielseitiger Artikulierung. Dadurch wird "The Circle" am Leben gehalten, wobei man sogar Neige von Alcest als Gastsänger verpflichten konnte. Je tiefer man in die Welt von "The Circle" eindringt, um so mehr vermag diese Achterbahn der Gefühle ihre Fänge auszubreiten, wobei die sphärischen Parts schlicht und einfach wunderschön anzuhören sind, so etwa in "Golden Dust". Der beständige Kampf zwischen gefühlvoller und lebendiger Basis ist ein Mittel, welches in diesem Genre einen festen Bestandteil hat und allgegenwärtig ist. "XIX XXI XIV" gleicht einem dahingleitenden Traum, endlos, fernab der Realität und des Ungewissem, wogegen "Exhale" auch mit hektischem Geknüppel aufschlägt und das Fundament der stimmigen Gitarrenarbeit ein "Eclipse" recht gut verkörpert. Man merkt, die Musiker sind um Abwechslung bemüht, etwas, was auch ziemlich gut umgesetzt werden konnte.
Fazit: Das lange Warten auf ein neues Lebenszeichen von Heretoir hat sich durchweg gelohnt, belohnt die Band doch den Hörer mit einem weiteren Album, welches für lange Zeit interessant bleibt, da es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Liebhaber des Post Black Metal greifen zu.
Artikelbild Copyright: Northern Silence Productions
-
7/10
-
8/10