Ich bin gespalten. Nicht in meiner Persönlichkeit, aber in der Ansicht, was das vorliegende Trümmerteil angeht. Der Name Ecchymosis ist dabei ein medizinischer Begriff, was flächenförmige Blutungen auf der Haut betrifft, und nicht verwundern tut die Herkunft der Truppe, mit welcher Thailand gemeint ist. Gerade die Szene der brutalen Abartigkeiten hat sich speziell in Asien enorm gemausert und Ecchymosis bilden mit ihrem Sägepart da keine Ausnahme. Die junge Band kann auf bislang zwei Demos zurückblicken und serviert mit "Aberrant Amusement In Cadaveric" ihren ersten Longplayer, der unter der Lärmburg New Standard Elite auch gut aufgehoben ist. Was hier unheimlich funzt, sind die verdammt fetten Gitarren, die den Verkoster regelrecht an die Wand drücken und "Aberrant Amusement In Cadaveric" zu entsprechender Durchschlagskraft verhelfen. Geile Sache, aber leider wird die Suppe auch schnell wieder getrübt, wobei ich beim Manko angekommen bin. Ein vollgepisster Blecheimer klingt schon scheiße, aber was Ecchymosis diesbezüglich hier abdrücken, kann man voll in die Tonne treten- der Schlagwerkklang ist einfach nur als ultrabeschissen zu benennen und schreckt regelrecht ab. Hören sich die Burschen ihr Ergebnis nicht mal an, oder ist man diesbezüglich schon abgestumpft? Lyrisch verwundert es dagegen nicht, dass man da allerlei leckere Themen serviert, die sich unter anderem mit Dingen wie körperlicher Zersetzung und nekrophiler Ausrichtung beschäftigen- lecker. Flankierung findet das Ganze mit Slam Death Behaftung, wobei aber die agile Seite bei Ecchymosis eindeutig auch die markante ist, weshalb ich auf "Semen Soaked Cerebral Coitus" verweise.
Mit einem guten Schlagwerkklang wäre "Aberrant Amusement In Cadaveric" garantiert ein richtiger Hammer geworden, aber für diese Unsitte behalte ich mir nach wie vor das Recht zum Punktabzug vor. Da gibt es auch kein Rausreden, von wegen Debüt oder so, hier hat man verdammt noch mal einfach Mist gebaut.
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6.5/10