RIBSPREADER – INTERVIEW

Mit RIBSPREADER legt man der Death Metal-Gemeinde ein amtliches Brett vor, welches zudem mit leckerem Inhalt punkten kann. Aber nicht nur das aktuelle Geschoss, sondern auch eine gesunde Meinung zum Death Metal waren die Punkte, denen sich Rogga diesmal stellen musste. Also nicht lang gefackelt, hier gibt es das Resultat in voller Länge.

blizzard: Zuerst einmal, was habt ihr die letzten zwei Jahre seit dem Werk "Opus Ripcage" eigentlich so getan?

Rogga: Nun, wir waren mit anderen Projekten aktiv, haben Bier getrunken und auf das luxuriöse Leben geschissen, haha. Eigentlich haben wir überhaupt nicht viel zu tun gehabt, alles ganz normal eben.

blizzard: "The Van Murders" ist ein Konzeptalbum über zwei Mörder. Ist die Geschichte fiktiv oder wahr?

Rogga: Sie existieren wirklich. Das Konzept ist real, die Personen sind real, aber das Geschehen in der Story auf die Toten bezogen ist fiktiv. Es sind wesentlichen Dinge über die wir reden, die passiert sind, passieren können oder irgendwann passieren werden. Die Möglichkeit, eine Arbeit zu dieser Geschichte zu schreiben, war in Form eines Death Metal-Albums gegeben.

blizzard: Was inspiriert euch, über solche kranken Menschen zu schreiben?

Rogga: Nun ja, einer von denen bin ich und der andere ist Andreas, der andere wichtige Mann bei Ribspreader. So schätze ich sind wir die Kranken, haha.

blizzard: "Slaughterhouse On Wheels" klingt recht krank. Was kannst du uns über den Text erzählen?

Rogga: Nun, ich will lieber nichts erzählen, haha, man kann es selbst in der Broschüre lesen. Es sind ja auch wirklich nur Worte, Fantasien und Konzepte, die in Musik gekleidet wurden. Ich denke, dieser Song ist besonders krank und irgendwie auch in unseren Köpfen.

blizzard: Wenn ihr neues Material für RIBSPREADER schreibt, woher nehmt ihr eure Inspiration? Splatterfilme? Grausame Realität?

Rogga: Inspiration hole ich mir von Andreas, wir kennen einander seit 15 Jahren und reden über die Musik, die wir machen, wenn wir zusammen spielen. Dann kommen die Riffs und Songs von ganz allein. Musikalisch haben wir immer mit Ribspreader zu tun und wollen eine Mischung aus schwedischem Death Metal und der groovigen späteren Periode, als Grave "Soulless" und Six Feet Under in den USA ihr Debüt veröffentlichten. Eben eine Mischung aus allen groovigen Sachen wie Obituary, Grave, Entombed, Massacre und sogar sowas wie Pro-Pain, wenn sie sehr groovy und schwer klingen.

blizzard: Wenn ich das Album höre, fühle ich mich den frühen Neunziger Jahren recht nahe. Fühlt ihr euch mehr dem alten Stil oder eher im modernen Death Metal wohl?

Rogga: Wie ich schon oben gesagt habe, wir mögen die Mitte der 90er Jahre, als Grave und Edge of Sanity ihr 3. Album veröffentlichten. Das hat uns als Teenager damals sehr gut gefallen, wir schrieben ähnliche Sachen und haben dieses Gefühl die ganze Zeit über auch nie verloren.

blizzard: Rogga. Du bist sehr aktiv in der Death Metal-Szene. Von wo stammt dein intensives Interesse dafür? Hast du da noch Zeit für andere Dinge im Leben?

Rogga: Ich liebte die Musik schon immer und begann zu spielen, als ich ungefähr 13 oder 14 Jahre alt war. Ich habe natürlich auch andere Interessen, aber die Musik ist es, für was ich wirklich lebe, Musik und Bier, haha. Und sicher gibt es noch andere Themen, ich habe eine wunderbare Frau, einen Hund und eine Familie. Ich tue also auch ganz normale Dinge, aber die Musik ist das, für was ich geboren bin, ich glaube, es ist eine Art Brennstoff meiner schmutzigen Existenz.

blizzard: Warum hat Schweden eine so starke Death Metal-Szene? Wie ist deine Meinung dazu?

Rogga: Ich weiß nicht, es ist hier vielleicht der einfachste Weg, Musik zu spielen. Schweden ist ein großes Land und einfach darin zu leben.

blizzard: Wie siehst du die Entwicklung der aktuellen Death Metal-Szene?

Rogga: Sieht wirklich gut aus, es kommt aktuell recht viel guter, neuer Stoff raus. Sehr vielversprechend.

blizzard: Kommt diese Art Musik zurück? Was denkst du über Black Metal?

Rogga: Death Metal ist schon wieder zurück, denke ich. Und Black Metal, hmmmm. Ich mag einige Bands wie Darkthrone und Naglfar, aber ich weiß nicht wirklich viel über die Szene. Ich war dort in den ersten Jahren auch, aber ich habe nie wirklich einen Bezug dazu aufgebaut, ist vielleicht zu böse für mich, haha. Ich war ein Gründungsmitglied der Band Skuggrike, Mitte der 90er Jahre, die jetzt unter Blodsrit bekannt ist. Nach dem ersten Demo hörte ich auf, auch wenn ich auf dem Blodsrit-Debüt geholfen habe. Ich glaube, Black Metal ist nicht wirklich etwas für mich.

blizzard: Das Album ist nicht sehr lang. Wie wichtig ist da eigentlich die Spielzeit, sollte der Fan für sein Geld nicht auch etwas geboten bekommen?

Rogga: Nun, es ist eigentlich lang genug für ein Album, aber sicher, es könnte mehr Bonusmaterial drauf sein, um einen Kauf zu rechtfertigen. In diesen Tagen, wo sich jeder sein Zeug herunter lädt, sollte man vielleicht einen Bonus von mehr Musik, aber vielleicht auch ein Shirt, Poster oder ähnliches aufbieten. Ich muss mit meinem Label ab sofort darüber reden.

blizzard: Letzte Worte an unsere Leser und RIBSPREADER-Fans?

Rogga: Checkt das Album unbedingt an! Es ist das beste Album, zumindest seit dem verfuckten Debüt, haha, was aber auch toll ist, wenn ihr mich fragt. Danke für das Interview.

 

Artikelbild Copyright: Vic Records

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