Vor kurzem wurde ja die Split mit Maleceptor und Regurgitated Pus besprochen, wo sich die Burschen bereits ordentlich den Weg freihobelten, welche im Jahr zuvor gleich mal zwei Longplayer auf den Markt schmetterten. Einer davon ist das vorliegende "Digest The Damned", welches einst in schwerster Limitierung unter Slamchester Records vertrieben wurde. Was den Hörer hier erwartet, ist ein gnadenloses Trümmerfeld, in welchem alles, was auch nur ansatzweise mit Erholung und Melodie liebäugelt, heftigst mit Füßen getreten wird. Maleceptor kennen nur ein Vorwärts, kein zurück und servieren acht Schädelspalter, wobei beim Titeltrack noch ein gewisser Dan Bramley von Visions Of Disfigurement mitmischt. Was spricht für dieses Werk? Nun, "Digest The Damned" ist erwartungsgemäß arg rabiat und zerbröselt in kurzer Zeit jegliches Mauerwerk. Gerade wenn man mal einen schlechten Tag hat, und einfach Kost zum Abreagieren braucht, dann dürfte dieses Teil durchaus einen gewissen Zweck erfüllen. Gute Ansätze sind vorhanden, so etwa zu Beginn von "The Not-Virgin Mary", werden aber zwischenzeitlich immer wieder schlicht und einfach niedergeknüppelt. Richtig, denn somit gibt es einen kleinen Knackpunkt. Am Stück verschlungen, so ist "Digest The Damned" leider streckenweise etwas eintönig ausgefallen. Die Artikulierung ist alles andere als variabel und das permanente Schreddern vermag im Laufe der Zeit auch nicht wirklich den Extremisten bei der Stange zu halten. Warum zum Teufel nicht mehr von dem stampfend anmutenden Schlagwerk wie in "Maggot Infested Munter", oder ein weiteres lockeres Solo der Marke "Scat Pasty"? Also hier wäre noch weit mehr drin gewesen!
Maleceptor gehen auf ihrem Album einen recht eng gesteckten Weg, der weder Ausbrüche, noch markantes Songwriting in großem Maße zulässt, und wenn, dann nur viel zu verkürzt. Lieber verweilt man beharrlich auf oberen Brutalitätsfaktor und bolzt sich die Seele aus dem Leib, was geschätzte 50% in Slam/Deathgrind Sektor abliefern. Die Typen haben fraglos das Zeug dazu, sich zumindest etwas vom Einheitsbrei abzuheben- deshalb gebe ich Maleceptor auch noch nicht auf. "Digest The Damned" ist schön fies, gut produziert, birgt aber halt (gerade im vorderen Abschnitt) kleine Spannungslücken.
Artikelbild Copyright: Maleceptor
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7/10