Battle Milk 3

Hinter dem ungewöhnlichen Namen “Battle Milk“ verbirgt sich eine kleine Reihe von Artbooks, in denen verschieden Künstler Projekte aus ihrem Künstleralltag vorstellen. Warum der heute betrachtete dritte Band der Reihe in meinen Augen an seinem zu offenen Konzept scheitert und was es sonst noch zu “Battle Milk“ Band 3 zu sagen gibt, erfahrt ihr in folgendem Testartikel:

Inhalt

Nach einem Vorwort des Künstlers James Gurney (von dem wir in “Battle Milk 3“ leider nur ein Bild zu seinem Projekt “Dinotopia“ finden, welches meiner Meinung nach das beste Bild des gesamten Artbooks darstellt) stellen uns in “Battle Milk 3“ insgesamt neun Künstler aus verschiedene Kunst- und Designbereichen einige ihrer aktuelleren Projekte vor. Bei den Künstlern handelt es sich um Christian Alzmann, David Le Merrer, Jackson Sze, Justin Ridge, Kilian Plunkett, Le Tang, Matt Gaser, Pat Presley und Thang Le. In jeweils einem Kapitel von ca. 15 Seiten präsentiert und der jeweils Künstler ein oder auch mehrere Kunstprojekte (Konzepte für (Animations-)filme, Buchillustrationen, Comics usw.) und stellt uns dieses in Form einiger Werke und begleitenden Texten vor. Oft sehen wir auch die Entstehung eines ausgewählten Werkes, dessen Erstellung wir mit Erklärung Schritt für Schritt nachvollziehen können. Im Anhang von “Battle Milk 3“ finden wir noch Kurzbiographien zu allen beteiligten Künstlern sowie Danksagungen.

Werke

Die neun in “Battle Milk 3“ vertretenen Künstler unterscheiden sich in ihrem Stil und ihrer Machart sehr stark, aus diesem Grund fehlt es dem Werk leider auch am Grundkonzept, das eher einer beliebigen Aneinanderreihung verschiedenster Projekte ohne gemeinsamen Nenner gleicht. Ein jeder der vertretenen Künstler hat durchaus Talent, aber nicht jedes vorgestellte Projekt weiß zu überzeugen. Und die Kombination aus diesen schon mal gar nicht. Gehen wir mal ins Detail, was uns in “Battle Milk 3“ so geboten wird:

Zunächst zeigt uns der Künstler Christian Alzmann Artworks aus seinem Projekt “The Florist And The Witch“, das vom Konzept an ein dunkles Märchen im Victorianischen Zeitalter erinnert. Das Projekt mag durchaus Potential besitzen, aufgrund der wenigen Eindrücke kann man dazu aber auch nicht mehr sagen. David Le Merrer zeigt uns anschließend in Form von Plakaten und Artworks abenteuerliche Expeditionen eines jungen Astronauten in den Weltraum, wo er auf echsenartige Aliens trifft. Vom Konzept her ähnlich ist auch das folgende Projekt mit dem Titel “Ayala And The Dreamcatchers“ von Jackson Sze, in dem ein junges Mädchen in ihren lebendigen Träumen Abenteuer in einer fremden Welt erlebt.

Der einzige Künstler, dessen Werke mir wirklich gefallen haben ist Justin Ridge, der uns charmant-witzige Werke aus verschiedenen Projekten zeigt, die alleine für sich stehen und Pin-up und Comedy zum Thema haben. Gut sind auch Kilian Plunketts Beiträge, die sich ebenfalls aus verschiedenen Projekten rekrutieren und z.B. Dinosaurier mit dem Thema Gangster der USA der 1930er Jahre im Comic-Stil kombinieren. Anschließend präsentiert uns der Künstler Le Tang abstrakte Zirkusthemen. Matt Gaser zeigt uns im Anschluss daran gelungene Werke aus seinem Science-Fiction Projekt mit dem Roboter/Androiden Berm, der eine Welt jenseits der Maschinen kennenlernt. Dieses fanden wir bereits in Matt Gasers Artbook “Fantastical: The Art Of Matt Gaser“ vor. Interessierte werden in diesem Review zum durchaus gelungenen Artbook Gasers weitere Informationen vorfinden.

Von hoher Kunstfertigkeit zeugen auch Pat Presleys Beiträge, doch wirken diese mit ihren Tiermenschen und antiken Ruinen noch ohne Zusammenhang und lassen bisher nur schwer auf ein finales Projekt schließen. Zum Schluss wartet noch der Künstler Tang Le mit buddhistischen Mönchen in verschiedenen Versionen historisch inspirierter Tempelanlagen auf uns Betrachter.

Veröffentlichung

“Battle Milk 3“ erscheint beim Verlag Design Studio Press als Softcover Buch im Querformat (Höhe: 22,8 cm; Breite: 27,9 cm). Die 159 Seiten des Werkes weisen eine gute Druck- sowie eine sehr gute Papierqualität auf. Ein Hardcover hätte dem Werk gut getan und mehr Stabilität verliehen. Die Texte im Buch sind durchgehend auf Englisch.

Eine gute Lesevorschau findet ihr auf der Produktseite von Amazon.

Fazit

Leider funktioniert das offene Konzept, bei dem verschiedenste Künstler ein oder mehrere Projekte ihrer Wahl in diesem Artbook vorstellen, im dritten Band von “Battle Milk 3“ leider gar nicht. Viel zu verschieden und total ohne Zusammenhang ähnelt “Battle Milk 3“ eher einem Katalog oder einem Bewerbungsportfolio eines Design Studios und enttäuscht als Artbook weitestgehend. Schade, denn prinzipiell könnte ein derartiges Konzept schon funktionieren, man müsste das Projekt im Vorfeld nur anders angehen. Insgesamt findet man in “Battle Milk 3“ bis auf wenige kleine Perlen, die jedoch meiner Ansicht nach keinen Kauf rechtfertigen, keine Besonderheiten.

Verlag/ Label: Design Studio Press
Autor: verschiedene Autoren
Veröffentlichung: 15.07.2013
Seitenzahl: 159
ISBN: 978-1933492704
Altersfreigabe: unbekannt
Webseite: http://www.mattgaser.com/product/battle-milk-3/
Webseite 2: Amazon  
Webseite 3: http://www.mattgaser.com
Copyright Artikelbild: Design Studio Press; Christian Alzmann; David Le Merrer; Jackson Sze; Justin Ridge; Kilian Plunkett; Le Tang; Matt Gaser; Pat Presley; Thang Le

  • 7/10
    Bilder - 7/10
  • 3/10
    Konzept - 3/10
  • 5/10
    Intensität und Atmosphäre - 5/10
  • 8/10
    Druckqualität und Haptik - 8/10
5.8/10

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