Achtung, hier dampft es im Kessel! Wie oft der mittlerweile (zu Recht!) unsterblich gewordene Klassiker "World Downfall" in meinen wilden Zeiten den geliebten Nachbarn zusetzte, vermag ich nur noch erahnen, denn das ist verdammt viele Jahre her, und obwohl ich mir bewusst bin, dass Terrorizer heute wohl kaum noch so klingen, wie damals, so war doch gerade dies der Reiz, "Hordes Of Zombies" anzuvisieren. Und ich bin begeistert! Gefackelt wird gar nicht erst, zeigt doch das Titelstück sofort auf, dass die Burschen auch in jetzigen Zeiten keinesfalls verlernt haben, ein aggressives Ballerinferno vom Stapel zu lassen. Wunderbares Geblaste fegt euch den Dreck vom Schrank und die Devise lautet ganz klar: Anschnallen! Wie selbstverständlich zeigt man sich bei Terrorizer nach wie vor stark grindbehaftet und trümmert so ziemlich alles in Grund und Boden. Egal ob man sich "Flesh To Dust" oder "Broken Mirrors" zu Gemüte führt, man ist scheinbar überhaupt nicht mal ansatzweise daran interessiert, eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen. Warum eigentlich auch? So muss ein Grindwerk klingen! Ganz ehrlich gestehe ich zudem, keinesfalls ein solches Dampfbrett erwartet zu haben. Viele Kollegen verwursten im Laufe der Zeit, widmen sich seichteren Klängen oder präsentieren sich mittels belangloser Durchhänger. Nicht hier! Gut, die Produktion hätte gerne etwas druckvoller ausfallen können, aber das sollte musikalische Extremisten nicht vom Konsum dieses Silberlings abhalten, denn 14 Granaten lauern hier und warten nur darauf, eure Kauleiste zum Splittern zu bringen. Aber wer sich diese Truppe ins Haus holt, der muss halt mit solchen Nebenwirkungen rechnen. Angemerkt sei noch, dass niemand Geringeres als David Vincent von Morbid Angel den Bass übernommen hat und der leider verstorbene Gitarrist Jesse Pintado von Katina Kultur ersetzt wird.
"Hordes Of Zombies" ist ein heftiger Bastard, der aber auch arg schnell durchs Land zieht und scheinbar der Zeit - ebenso wie der Geschwindigkeit - trotzt. Die heftigen Eruptionen, die dem Werk innewohnen, bieten letztendlich eine verdammt starke Leistung und das Einzige, was man noch hätte einbringen können, wären verstärkt groovebehaftete Brecher wie das mächtige "State Of Mind". Sauschnell und schön brutal - so klingen Terrorizer im Jahr 2012.
Artikelbild Copyright: Terrorizer
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8.5/10