Der Weltraum stellt für Entdecker die ultimative Herausforderung dar. Doch nach Filmen wie “Event Horizon“ (1997), “ALIEN - Das Unheimliche Wesen Aus Einer Fremden Welt“ (1979) und dem Videospiel “Dead Space“ würden mich keine zehn Pferde mehr ins All kriegen, egal wie welchen Ruhm man da auch erwerben kann. Schon ohne Monster und Außerirdische ist dieser schwarze, luftleere und ultrakalte Raum alles andere als einladend, doch der Forscherdrang der Menschen treibt sie doch stets zum Äußersten, oft auch weit über jegliche Vernunft hinaus. Die Comicreihe “Eternum“ von Comicautor Christophe Bec, den wir schon von der Comicreihe “Vergessene Welt“ kennen, und Comiczeichner Jaouen Salaün beschäftigt sich genau mit diesem Szenario, wandert dabei meiner Meinung nach aber viel zu sehr auf den Pfaden seiner Vorbilder:
Handlung
Wir schreiben das Jahr 2297, die Menschheit besiedelt mittlerweile weite Teile der Milchstraße und beutet fleißig die Ressourcen des Alls aus. Auf dem Bergbaumond Aldeman machen einige Minenarbeiter eine folgenschwere Entdeckung, als sie in einem mysteriösen Schacht auf einen Gegenstand unbekannten Ursprungs treffen und diesen sicherstellen. Die verantwortlichen Leiter schicken sofort ein Team aus Wissenschaftlern zur Untersuchung des Gegenstandes, von dem die Minenarbeiter denken, dass es sich um eine Art Sarkophag (Anmerkung des Redakteurs: Ich habe echt keine Ahnung, wie die auf einen Sarkophag kommen, für mich sieht das Teil nach etwas ganz anderem aus ?) handelt. Als diese dann nach etwa eineinhalb Monaten der Reise auf dem Mond eintreffen, erblicken sie nur noch ein Feld aus Leichen, denn die Angestellten der Minenbaugesellschaft scheinen sich aus unbekannten Gründen gegenseitig umgebracht zu haben. Lediglich ein Mitglied, das sich versteckt hielt, hat überlebt, aus dem schwer verwirrten Mann ist jedoch nichts herauszubekommen, lediglich seine unbändige Aggressivität Frauen gegenüber ist auffällig. Um den “Sarkophag“ genauer untersuchen zu können, beschließen die Wissenschaftler das Objekt mit zur Erde zu nehmen, doch eigentlich hätten sie ahnen können, dass die unfassbar brutalen Gewaltausbrüche auf dem Bergbaumond in direktem Zusammenhang mit dem unbekannten Objekt stehen…
Zeichnungen
Jaouen Salaün, der bei “Eternum“ für die komplette graphische Ausgestaltung mitsamt der Kolorierung verantwortlich ist, macht eine durchaus gute Arbeit. Menschennahe Charaktere, stimmungsvolle Handlungsorte, eine extrem gute Kolorierung und eine gelungene Implementierung von digital erstellten Elementen (wie z.B. Anzeigentafeln, Computerbildschirme etc.) sprechen lobende Worte über Salaüns Kunstfertigkeit. Lediglich ein paar kleiner Patzer sehe ich bei der Darstellung von Bewegungsabläufen (z.B. ist die Darstellung fallender Menschen ohne jede Dynamik) und bei der Darstellung der Schauplätze nach den Gewaltexzessen der Besatzung (die Leichen sehen zum Teil aus, als würden sie sich umarmen…) hätte ich mir auch mehr Realismus gewünscht. Trotz dieser kleinen Macken verdient “Eternum Band 1: Der Sarkophag“ in der Kategorie “Graphische Ausarbeitung“ eine hohe 8.
Veröffentlichung
Die Comicreihe “Eternum“ erscheint beim Splitter Verlag als hochwertige Hardcover Ausgabe (Format: Höhe: ca. 32,2 cm; Breite: 22,8 cm). “Eternum Band 1: Der Sarkophag“ umfasst 48 Seiten in guter Druck- und Papierqualität. “Eternum Band 2: Die Erbauer“ ist beim Splitter Verlag ebenfalls schon erhältlich. Die Reihe wird insgesamt drei Bände umfassen. Eine Lesevorschau findet ihr auf der Produktseite vom Splitter Verlag.
Fazit
Im Auftakt erinnert “Eternum“ einfach viel zu sehr an andere bekannte Science-Fiction-Horror Geschichten, von denen sich die Reihe einfach viel zu sehr bedient und das sowohl was das Szenario selbst als auch das Design angehen. Kenner von Filmen wie “Event Horizon“ (1997), “ALIEN - Das Unheimliche Wesen Aus Einer Fremden Welt“ (1979), “Prometheus - Dunkle Zeichen“ (2012) oder diverser anderer Science-Fiction Streifen werden hier kaum etwas Neues finden, wer diese Titel aber tatsächlich nicht kennen sollte, der findet mit “Eternum Band 1: Der Sarkophag“ eine passable Science-Fiction-Horror-Story in schicken Bildern vor.
“Eternum“ kupfert einfach viel zu viel ab und kann aus diesem Grund für mich nicht als Hommage an diese Science-Fiction-Horror-Titel eingestuft werden. Hier fehlen mir einfach ein paar eigene Ansätze, aber vielleicht folgen diese ja noch im weiteren Verlauf der Handlung, des insgesamt drei Bände umfassenden Comicwerkes. Ich bezweifle jedoch, dass hier noch viel zu holen ist, da bei der Konzipierung der Handlung und der Charakterausgestaltung bisher keine großen Leistungen zu verzeichnen sind.
Verlag/ Label: Splitter Verlag
Autor: Christophe Bec
Veröffentlichung: 01.09.2016
Seitenzahl: 48
ISBN: 978-3-95839-321-9
Altersfreigabe: unbekannt
Webseite: https://www.splitter-verlag.de/eternum-bd-1-der-sarkophag.html
Webseite 2: Amazon
Copyright Artikelbild: Splitter Verlag GmbH & Co. KG; Casterman/ Bec/ Jaouen
Copyright andere Bilder: Splitter Verlag GmbH & Co. KG; Casterman/ Bec/ Jaouen
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