Ein neues Lebenszeichen gibt es auch wieder von Desecrecy, welche in der Vergangenheit starke Death Metal Werke abgeliefert haben, ganz in der Tradition der frühen skandinavischen Welle. Allerdings hat man es sich zum Ziel gesetzt, Death Metal so zu zelebrieren, wie er klingen sollte, nicht wie er klang. Aber es haben sich auch Änderungen eingeschlichen. So ist nun Gründungsmitglied Tommi Grönqvist mittlerweile der einzig verbliebene Musiker, der aber glücklicherweise Desecrecy am Leben hält und mit "The Mortal Horizon" nunmehr das fünfte Album bewerkstelligt hat. Das Besondere, womit man schon in der Vergangenheit glänzen konnte, wurde beibehalten, sprich, dank der vorhandenen Roots, erkennt man Desecrecy auch in diesem Fall schon fast blind. Aber "The Mortal Horizon" klingt trotzdem etwas anders, nämlich irgendwie düsterer, auch wenn der melodische Part beibehalten wurde. Eine nicht zu verachtende Schwere durchzieht zudem die Klangfelder, wobei ein Stück wie "Excavation" sämtliche Stärken von Desecrecy zu verkörpern versteht, und besonders das folgende "Consealed Depths" zeigt zudem den atmosphärischen Aspekt auf. Allerdings ist der recht tief gehaltene Gesang für meinen Geschmack mitunter etwas zu sehr im Hintergrund gehalten, weshalb jener im Gesamtbild nicht wirklich ausdrucksstark zur Geltung findet.
"The Mortal Horizon" ist ein gelungenes Stück Todesblei, was im Fundament aber vielmehr auf drückenden Charakter basiert und nur selten auf agile Raserei umsattelt. Angereichert mit Melodie, so wird der geneigte Death Metal Verehrer mit zahlreichen düsteren Passagen konfrontiert, ohne das man allerdings die hohe Klasse der Frühwerke erreicht. Jene waren in meinen Ohren noch einen Tick authentischer, wobei man mit "The Mortal Horizon" aber dennoch viel Kollegen im Schach hält. Die Erwartungen sind bei Desecrecy eben auch verdammt hoch.
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8/10