2014 wurde Seer gegründet, wobei mich die Truppe doch recht überrascht. Der lange Opener zeigt nämlich eine breite Palette an Ideen, allerdings nicht in dem von mir erwarteten Schwarzstahl Gewand. Vielmehr hat jene Truppe ihre Wurzeln irgendwo zwischen Doom Metal und Sludge geschlagen, schafft es zudem auch gewisse Anleihen aus dem Rock('n Roll) zu integrieren. Dieses Päckchen resultiert in recht eingängigen Vertonungen, wobei der zweite Abschnitt von drei rein instrumentalen Stücken geprägt ist, die allesamt in ihrer Natur von ruhigem Gewand sind. Was mir durchaus zusagt, ist der cleane Gesang, der auf dem Werk dominiert, wobei aber auch mal garstige Passagen zu vernehmen sind. Gerade in Kombination ergibt sich da natürlich ein gewisser Reiz, wobei "They Used Dark Forces" besonders hervorsticht. Aber schon der Opener zeigt ein gewisses Potenzial, was mir jedoch beim Erstkontakt überhaupt nicht so rüberkam. "Vol. III & IV: Cult Of The Void" konnte seinen Reiz bei mir erst beim zweiten Durchgang offenbaren, aber so läuft es halt manchmal. Um so schöner ist natürlich dann die Tatsache, wenn es doch zum Fruchten kommt und man sich langsam aber sicher im tiefer in das Zentrum arbeiten kann, ohne das eine Scheibe anfängt, langweilig zu klingen. "Ancient Sands (Rot Preacher)" bildet damit einen überaus starken Auftakt und verpackt in Schwere und Melodie, so darf es auch mal ein Hauch von Psychedelic sein. Aber man kann auch garstiger und so gleicht das folgende "Acid Sweat" vielmehr einer gewissen Bissigkeit, was Seer aber sehr gut zu Gesicht steht, wobei diese Aspekte auch im weiteren Verlauf aufrecht gehalten werden.
Seer liefern letztendlich eine überzeugende Sache ab und schaffen es, sämtliche Vertonungen auf gleichem Level zu halten, wobei gerade der Rauswurf eine feine Probe abgibt, was ansprechendes Songwriting betrifft. Insgesamt ist der zweite Abschnitt somit auch der Ruhigere, womit hier eigentlich für jeden etwas dabei sein dürfte.
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Gesamtwertung - 7.5/107.5/10
