Die Zombieapokalypse bedeutete das Ende der Zivilisation, doch die Menschheit bestand fort. In einer Welt in der die Toten auf Erden wandeln gelten auch keine Regeln mehr, oder ist es vielleicht doch sinnvoll sich die Menschlichkeit zu bewahren und das trotz aller Widrigkeiten?
Mit derartigen Fragen beschäftigt sich Robert Kirkmans Comicmeisterwerk “The Walking Dead“ und erzählt eine Zombie-Geschichte die dort weitermacht, wo anderer Zombie-Horror aufhört:
Was bisher geschah
Rick Grimes erwachte einige Tage nachdem er während eines Polizeieinsatzes angeschossen wurde und anschließend ins Koma fiel in einem vollkommen verlassenen Krankenhaus. In der Zwischenzeit war die Welt um ihn herum längst untergegangen und die Toten beherrschen seitdem das Land. Sein erster Gedanke galt seiner Frau Lorie und seinem Sohn Carl und so machte er sich auf den beschwerlichen Weg um seine Familie wiederzufinden, obwohl die Chancen auf Erfolg äußerst gering standen. Hilfe bekam Rick auf dem Weg von einem Mann namens Morgan und seinem Sohn Duane, die ihn über die Regeln in dieser neuen Welt aufklärten, in der der Tod in Form von wandelnden Leichen an jeder Ecke lauert.
Ob nun durch Glück oder weil es das Schicksal so vorgesehen hatte, auf jeden Fall gelang es Rick nach einiger Zeit seine Familie wiederzufinden, die dank seinem Freund und Kollegen Shane überlebte und sich einer Gruppe von weiteren Überlebenden anschloss. Shane betrachtet Lorie und Carl jedoch mittlerweile als seine eigene Familie, so dass es im Weiteren zu Konflikten zwischen Rick und seinem ehemaligen besten Freund kam, in Folge dessen Shane den Kürzeren zog.
Eine Invasion der Untoten zwingt die Überlebenden schließlich zur Flucht und sie gelangen schlussendlich zu einer Farm, in der sei weitere Menschen finden, die sich ihnen anschließen. Mit dem Farmer Hershel Greene, seiner Familie und dem auf dem Weg getroffenen, ehemaligen Football-Star Tyreese suchen die Überlebenden unter der Führung von Rick nach einer sicheren Zuflucht und finden diese in einem Gefängnis, das sie zusammen mit einigen dort verbliebenen Gefängnisinsassen zu Ihrer neuen Heimat machen. Neben zahlreichen inneren Konflikten, die nun, da sie nicht mehr in permanenter Angst vor dem Tod stehen, hervorbrechen, ist es vor allem die nahe gelegene Siedlung Woodbury und ihr Anführer, der selbsternannte Governor, die fortan das bescheidene Leben der Gemeinschaft von Rick beherrschen. Doch es gibt immer wieder auch Lichtblicke, wie die Geburt von Judith Grimes, die den Überlebenden Kraft zum Weiterleben geben.
Zwischen den Bewohnern des Gefängnisses und den Leuten von Woodbury entbrennt ein regelrechter Krieg, der zahlreiche Opfer nach sich zieht und mit der Zerstörung des Gefängnisses endet. Nun seiner Frau, seines Babys, zahlreicher Freunde und seiner Zuflucht beraubt, steht Rick mit seinem Sohn Carl vor dem Nichts und muss all seine Kräfte zusammennehmen um nicht endgültig in diesem Alptraum zu verzweifeln…
Handlung (mild Spoiler)
Rick Grimes muss einfach funktionieren, das ist er seinem Sohn Carl einfach schuldig, doch das ist alles andere als einfach, wenn man gerade seiner Frau, seines Babys, seiner Freunde und aller Sicherheit in einer Welt, die von wandelnden Toten heimgesucht wird, beraubt wurde. Eine Welt, in der die Menschen sich nicht mehr vertrauen können und übereinander herfallen um zu überleben. Überleben, ja das ist es was zählt und genau das wird Rick seinem Sohn ermöglichen, auch mit nur einer verbliebenen Hand und vollkommen orientierungslos.
Glücklicherweise schaffen es die wenigen Überlebenden aus dem Gefängnis nach dem schweren Angriff des Governors, der bei der Attacke aufgrund seiner Bestialität von den eigenen Leuten gerichtet wurde, sich in der Wildnis wieder zu finden. Auf der Suche nach einer neuen Zuflucht treffen sie mit dem Priester Gabriel auf einen weiteren Verbündeten, doch noch sind sie mit dem Wahnsinn der Menschen in dieser neuen Welt nicht vollkommen vertraut und so wird Pater Gabriels Kirche der Schauplatz eines grauenvollen Verbrechens, bei sich erneut die Menschen als noch schlimmer als die allgegenwärtigen Untoten herausstellen… Wer konnte schließlich auch ahnen, dass sich Kannibalismus als einfache Überlebensstrategie in der Postapokalypse erweisen würde?
Mit den knallharten Soldaten Abraham und Rosita sowie dem Wissenschaftler Eugene Porter werden Rick, Carl, Andrea, Michonne, Morgan, Gabriel, Glenn, Maggie und die Kinder dann auch noch in eine Angelegenheit mit reingezogen, die nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern womöglich das der gesamten Welt betrifft…
Vergleich Comic und Serie (mild Spoiler)
Im Oktober 2010 ging die Verfilmung von Robert Kirkmans “The Walking Dead“ in Serienform an den Start und überzeugte sowohl Fans als auch Kritiker über alle Maßen. Die Serie feiert bis heute unfassbare Erfolge und zählt zu den erfolgreichsten Serien aller Zeiten, ein Umstand, der Horror-Fans auf der ganzen Welt erfreute, schließlich schaffte es damit endlich ein absolut kompromissloses Randphänomen an die Spitze des TV-Olymps. Bei der Serie “ The Walking Dead“ von AMC handelt es sich nicht exakt um eine Verfilmung der Ereignisse der Comicreihe, sondern um eine Serie, die sich sehr nah an der Vorlage hält, hin und wieder aber auch eigene Wege geht. So war die Entscheidung die beiden Charaktere Darryl und Merle Dixon in das Charakter-Roster zu integrieren ein wahrer Geniestreich. Aber auch die anderen Abweichungen erweisen sich als sehr gute Ideen, die aber auch nicht besser waren als die geniale Vorlage. Ein Bespiel hierzu ist der Charakter Shane, der in der Serie bis zu seinem Tod am Ende der zweiten Staffel eine sehr wichtige Rolle einnimmt, wohingegen die Geschichte um Shane im Comicband ziemlich schnell abgehandelt wird. In der Serie schusterte man Shane jedoch einige Eigenschaften und Handlungspassagen der Figur des Tyreese zu, der in der Serie zu einer ganz anderen Figur werden musste, die zwar gut, aber kein Vergleich zum erinnerungswürdigen Tyreese des Comics war, der besonders im Gefängnis-Handlungsfaden eine tragende Rolle innehatte. Unterm Strich muss man sagen, dass sowohl Comic als auch Serie beide absolut perfekte Geschichten abliefern, die dank einiger absolut gelungener Unterschiede, unbedingt beide genossen werden sollten.
Zeichnungen
Für die graphische Ausgestaltung seit dem zweiten Einzelband sind die Zeichner Charlie Adlard und Cliff Rathburn verantwortlich, die sich damit wirklich einer wahren Mammutaufgabe zugewandt haben, wenn man bedenkt, wie viele Seiten “The Walking Dead“ schon umfasst. Umso mehr muss man die hohe zeichnerische Qualität der Reihe hervorheben, die zwar auf den ersten Blick in Schwarz-Weiß mit Graustufen nicht sonderlich spektakulär wirkt, auf den zweiten Blick jedoch enormes Talent bei der Darstellung der Charaktere und ihrer Emotionen aufzeigt, ein Bereich der in “The Walking Dead“ bis aufs äußerste strapaziert wird. Es sind aber auch die stimmungsvollen Schauplätze, die atmosphärische Verwendung von Licht und Schatten (vor allem dank Cliff Rathburns Graustufen) und die gekonnte Darstellung verschiedener Perspektiven, die Charlie Adlard immer gekonnt meistert und sich auch ganz sicher auf den nächsten tausend Seiten keine Blöße geben wird. Und natürlich sehen auch die Zombies/Beißer in “The Walking Dead“ einfach schaurig gut aus! ?
Veröffentlichung
Das “The Walking Dead Kompendium 2“ erscheint beim Cross Cult Verlag und umfasst die Einzelbände 9-16 der Comicreihe. Der als Softcover (Format: Höhe: 21,0 cm; Breite: 14,0 cm; Dicke: 6,2 cm) erscheinende Comicband umfasst ganze 1054 Seiten in guter Druck- und mittelmäßiger Papierqualität.
Eine kleine Lesevorschau findet ihr im Shop von Cross Cult.
Bei Cross Cult ist auch das dritte Kompendium erhältlich, welches die Einzelbände #17-24 enthält. Die Bände 25- 27 sind ebenfalls bereits bei Cross Cult erhältlich. Softcover-Ausgaben der einzelnen Ausgaben ergänzen das Angebot.
Fazit
Jetzt, wo wir uns an die Rahmenbedingungen gewöhnt haben fährt Robert Kirkmans Zombie-Saga noch tiefer in den Abgrund der menschlichen Existenz in einem Reich der wandelnden Leichen. Neben gleichbleibender nervenzerreißender Intensität und einer unfassbaren Charaktertiefe ist es vor allem die spannende Geschichte, die uns Fans heiß-fiebrig zum Weiterlesen antreibt. Und dank dem über 1000 Seiten umfassenden Kompendium haben wir hierzu auch massig Nachschub in den Händen.
Verlag/ Label: Cross Cult
Autor: Robert Kirkman
Veröffentlichung: 19.06.2014
Seitenzahl: 1054
ISBN: 978-3-86425-359-1
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Webseite: http://www.cross-cult.de/titel/the-walking-dead-kompendium-2.html
Webseite 2: Amazon
Webseite 3: http://www.thewalkingdead.com
Copyright Artikelbild: Robert Kirkman, LLC
Copyright andere Bilder: Robert Kirkman, LLC
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