Rotten Roll Rex

RAZORRAPE – Orgy In Guts

Irgendwie habe ich es damals verpasst, mir die Scheibe "Orgy In Guts" von den schwedischen Sickos RazorRape hinter die Rinde zu ziehen, die mir keinesfalls unbekannt sind. Dieser Umstand dürfte allerdings die geile Zombiesau auf dem Artwork nicht stören, welche sich da vergnüglich von hinten an einem Pfaffen zu schaffen macht. Sehr sympathisch, muss ich schon sagen. Fünfzehn Schnorchler warten auf dem dritten Longplayer auf ihre Freisetzung, die erwartungsgemäß eine Mischung aus Gore und Horror zum Besten geben. Was da anfangs erst einmal recht nett klingt, mausert sich im weiteren Verlauf aber zu einer ordentlichen Talfahrt, wo beständig Tempo regiert, welches Auflockerung mittels gelegentlicher Groovepassagen erfährt. Daraus ergibt sich ein eingängiges Süppchen von gutturaler Beschaffenheit, in dem kontrolliert Wut abgelassen wird, ohne dabei zu irgendeinen Zeitpunkt in hirnloses Geprügel zu verfallen. Vielmehr kommt auch mal eine irgendwie lustig anmutende Seite zum Vorschein, etwa bei "Bitch Butcher Boogie", wo es neben einem eingängigen Solo auch eine vorbeiziehende Schweineherde zu begutachten gibt (natürlich nur vor dem geistigen Auge...). Der Opener "Bonesaw Facefuck" birgt hingegen ein markantes Mittelteil und ein Hidden Track sorgt zum Ausklang noch für eine stilistische Überraschung, wo RazorRape mal etwas Anderes als Gore zum Mahl bieten. Letztendlich ist ebenso Eingängigkeit kein fremdes Terrain, denn die Riffpassagen tragen mitunter deutliche Merkmale von markanten Aufbauten, die mich phasenweise mitunter an Schnorchler wie Vile Disgust erinnern.

RazorRape bleiben sich auf "Orgy In Guts" ihrem Stil treu, klingen aber irgendwie differenzierter und sollten damit Gorefreaks durchaus befriedigen können. Freunde des schwedischen Trümmerhaufens greifen zu, der Rest darf auch unbedenklich Probe lauschen.

Artikelbild Copyright: Rotten Roll Rex

  • 7.5/10
    Gesamtwertung - 7.5/10
7.5/10

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