Orthodoxer Schwarzstahl ist die Basis, mit welcher Oculus auf der Bildfläche aufschlagen, die damit zugleich ihren Einstand unter Blood Harvest feiern und mittels "The Apostate Of Light" ein Werk eingezimmert haben, welches genau das darstellen soll, was für die Band mit Dunkelheit in Verbindung gebracht wird. Keine Ahnung was die Ursachen für die Verzögerung waren, aber Fakt ist, dass dieses Album bereits 2014 eingeschustert wurde, dafür aber beileibe nichts an Frische verloren hat. Nachdem ich "The Apostate Of Light" erstmals gehört hatte, schien mir die Artikulierung irgendwie nicht so passen, was sich beim dritten Durchgang schlagartig änderte. Oculus klingen ohne Frage schön düster, fallen aber keinesfalls mit typischer Death/Black Metal Untermalung auf, erinnern gesanglich vielmehr in den besten Momenten gar an die frühen Carnivore. Was den musikalischen Aspekt angeht, so bekommt der Hörer eine feine Messe vorgeladen, die mit Atmosphäre und teils merklicher Schwere gespeist wird, womit man natürlich einen gewissen Grad der Intensität hervorruft. Sechs längere Umsetzungen werden da auf unheilvolle Art und Weise ausgeschimpft, die gelegentlich auch mit lebendigen Parts flankiert werden. Aber gerade der etwas schwerfällige Aspekt ist etwas, was sehr gut in das Gesamtbild von "The Apostate Of Light" passt, weshalb es auch gar nicht so einfach ist, hier einen Titel hervorzuheben. Das Niveau wird komplett gehalten, lediglich der Gesang in den kurzen cleanen Passagen wirkt nicht ganz ausgereift, wobei dieser aber wohl ehr zur Akzentuierung dient, da dies wirklich die Ausnahme ist.
Oculus liefern mittels vorliegender Scheibe ein feines Black Metal Brett ab, welches seine wahre Stärke jedoch nicht sofort parat gibt. Vielmehr sollte man unbedingt mehrere Durchgänge abstatten, um "The Apostate Of Light" auch wirklich richtig kennenzulernen. Wer dies beherzigt, der wird seine dunkle Freude daran haben. Meine Empfehlung!
Artikelbild Copyright: Blood Harvest
-
8/10