Alan Dubin, James Plotkin und Ralph Pimentel fanden sich 1986 zusammen, um ihrer irrwitzigen Vision von abgedrehtem Grindcore nachzugehen. Das Resultat waren OLD, wobei 1988 das gleichnamig betitelte Debüt auf den Markt kam, welches heute als Rarität angesehen werden darf. Die markantesten Merkmale darauf waren seinerzeit irrsinniges Gebolze in Kombination mit ruhigen Gitarren, einer kräftigen Spritze Humor und einer Artikulierung, die garstig, wie auch teils völlig abgedreht dargeboten wurde. Zu jener Zeit zählte das Album ohne Frage mit zum Extremsten, was der damalige Markt zu bieten hatte, aber leider sind OLD nie so richtig groß geworden. Nachvollziehen kann ich dies auch aus heutiger Sicht noch immer nicht, vor allem wenn so geile Batzen wie "Wisdom Lost" und "Die In Your Beauty Sleep" hervorbrechen. Viel Gespür für Melodie ("I Laugh As I Chew" und "Colostomy Grab-Bag") war ebenso ein markanter Bestand auf "Old Lady Drivers", was für Abwechslung, Frische und enorme Eingängigkeit sorgte- und einen guten Kontrast zum intensiven Wirbelknacken. Das druckvoll umgesetzte Schlagwerk setzte ebenso Akzente, wie der teils schräge Humor, der die Band von einer Seite präsentierte, mit der man aufzeigte, dass man nicht alles so ernst nahm. Den Kessel komplett zum Platzen zu bringen, gelang mittels "Old Ladies Always Break Their Hips", ein richtig fieser Schädelspalter, der noch mal eindrucksvoll aufweisen konnte, wie abgedreht die Typen damals waren. Ja, solche Teile hört man in der Tat nicht alle Tage.
Mit den folgenden Werken "Lo Flux Tube" und "The Musical Dimensions Of Sleastack" konnte man weitere Meilensteine aufzeigen, die aber weit experimentellere Kost boten. Mittlerweile von den einstigen Roots entfernt, gab es mit "Formula" noch ein Album, wo allerdings schlagartig jeglicher Biss verloren war und sich die Truppe dann auch auflöste. Drei kultige Teile sind somit das Erbe von OLD, welches man zumindest einmal im Leben gehört haben sollte. Kult!
Artikelbild: Earache Records
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10/10