Relapse Records

CRYPTIC SLAUGHTER – Convicted

Aus der Zeit als Hardcore, Thrash Metal und Crossover kräftige Ausmaße nahmen, sind mir besonders die Erstwerke von Prong, Lethal Aggression, S.O.D., The Accüsed, und eben auch Cryptic Slaughter im Gedächtnis geblieben. Das seinerzeit extreme Material war nicht jedermanns Sache und ich war hingegen verdammt stolz gewesen, das Debüt der Kalifornier auf Tape zu haben. 1986 war ein verdammt gutes Jahr, was starke Tonträger betraf, und mit "Convicted" konnte sich die Band damals schnell einen beachtlichen Status erspielen. Es ist schon erstaunlich, was die Entwicklung und Toleranz musikalischer Extreme anbelangt und wer heute mit einem kleinen Schmunzeln darauf reagiert, der sollte sich des Faktes bewusst sein, dass es in jener Zeit kaum schnellere Truppen gab. Mir sind Kommentare wie 'sinnloses Geschrubbe' im Gedächtnis geblieben, wobei man solch eine Aussage aber nicht ernst nehmen sollte. Cryptic Slaughter klangen eben anders als die Mehrheit, nämlich total angepisst und voller Frust, was in einem aggressiven Hybriden aus oben genannten Stilen fusionierte und seinerzeit definitiv eine Frage der Toleranz und des eigenen Geschmackes war. An starken Kalibern mangelte es auf diesem Werk keinesfalls, denn bereits recht frühzeitig brennen sich "Black & White", der Opener "M.A.D.", "Lowlife", oder "Rage To Kill" ins Hirn. Trotz der agilen Umsetzung war es den Burschen nämlich gelungen, keinesfalls dadurch auf markantes Riffing zu verzichten, welches wiederum Eingängigkeit und Wiederkennungswert hervorbrachte.

Wer die alten Tage kennenlernen möchte, oder auf oben genannte Truppen abfährt wie Schmidts Katze, der sollte sich unbedingt mal das Debüt von Cryptic Slaughter hinter die Rinde ziehen. Jenes stellt für mich auch die beste Veröffentlichung der Band dar, welche im Laufe ihrer Karriere leider langsam aber stetig an Biss verlor.

Artikelbild Copyright: Cryptic Slaughter

  • 8/10
    Gesamtwertung - 8/10
8/10

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