Atoll stammen aus dem Amiland und zocken eine recht böse Art des Slam Death Metal. Logisch, unter der Flagge von Gore House Productions kann man ja auch nichts anderes erwarten. "Fallout Frenzy" ist das zweite Werk der Typen aus Arizona, wo mitunter ziemlich schwerfällig gehobelt wird und feine Gitarrenwände das Geschehen bestimmen. Eine gute Portion an eingängigen Groove und verpackt in ansprechender Produktion, so sind Atoll jedoch keinesfalls mit herkömmlichen Slam Geschwadern zu vergleichen. Dafür geht man nämlich ziemlich variabel zur Sache und lässt auch mal melodische Solos aufblitzen. Dem Fundament tut dieser Fakt nichts ab, denn Atoll sind deshalb keine leicht bekömmliche Kost, für den extremen Sektor anderseits eine starke Aufwertung. Neben zerstörerischer Brutalität wird ebenso die Alien Thematik abgehandelt, was nun zwar auch kein Neuland darbietet, die Jungs anderseits jedoch auch nicht nötig haben. Dafür zocken Atoll nämlich viel zu spielsicher und auf "Fallout Frenzy" findet man somit keine Raserei im herkömmlichen Sinn, agiert die Truppe doch vielmehr im irgendwo im schweren Abteil, was allerdings auch Freunde von Deathcore anmachen sollte. Es wird gesägt und gegroovt, ohne dabei die Balance zwischen Melodie und Hartholz aus dem Auge zu verlieren. Gepflegtes Gebretter birgt den selben Anteil wie getragene Passagen, und vielleicht ist es auch genau jene Balance, die dem Werk so gut tut. Trotzdem fehlt mir dennoch der gewisse Kick, der in den Arsch tritt und das Ding zu etwas Besonderen macht.
Slam Death Metal, der nicht nur kernig, sondern zudem überaus variabel aus den Boxen scherbelt, ist es letztendlich, mit dem man auf "Fallout Frenzy" konfrontiert wird. Eine gute Produktion flankiert das Geschehen und die gutturale Artikulierung darf natürlich auch mitmischen. Gore House Productions dürften sich jedenfalls über den Zuwachs freuen und man darf gespannt sein, wie sich Atoll in Zukunft weiterentwickeln.
Artikelbild Copyright: Gore House Productions
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7.5/10