Was Garðar S. Jónsson und Bjarni Einarsson aus Island hier eingespielt haben, kann sich durchaus hören lassen. Deren geistiges Kind hört auf den Namen Almyrkvi und steht für Schwarzstahl, der gut produziert und aufgrund seiner Umsetzung mitunter recht melancholische Züge aufweist. Zum einen wäre da der cleane Gesang, der mich in seiner Art der Darbietung manchmal etwas an Falkenbach gemahnt, aber dennoch eigenständig klingt. Darauf wird sich jedoch keinesfalls beschränkt, denn dunkle Aspekte bedürfen natürlich auch einer angemessenen Artikulierung, weshalb immer wieder mal ein Wechselspiel zum Einsatz findet. Der andere Aspekt ist das stilistische Fundament, welches melodische Gegebenheiten birgt und atmosphärische Parts birgt, was aber nicht darüber hinwegzutäuschen vermag, dass "Umbra" in seiner Beschaffenheit dennoch ein ziemlich düsteres Werk geworden ist, welches ebenso schwere Passagen vorweisen kann. Mitunter könnte man fast von bleischwerer Schwärze reden, von dem was einem hier im Laufe der Zeit entgegen gekrochen kommt, und der gekonnte Einsatz von Tastenmelodien schürt die Atmosphäre natürlich noch zusätzlich an. Komischerweise hat mich "Umbra" beim Erstkontakt allerdings noch nicht so angesprochen, etwas, was sich aber beim dritten Durchgang schlagartig änderte. Man sollte dem Werk schon etwas Zeit einräumen, um sich von der dunklen Aura fesseln zu lassen, die da beständig ihren Mantel um unvorsichtige Seelen legt und jene aussaugt.
Auf "Umbra" sind in der Tat viele gute Ansätze zu finden, wobei es aber wohlgemerkt doch etwas Zeit braucht, damit sich die Stücke voll entfalten können. Wer damit kein Problem hat und sich gerne opulenter Schwärze hingibt, der sollte sich die aktuelle Scheibe der Inländer also getrost mal reinwerfen. Man darf gespannt sein, was die Zukunft bei Almyrkvi bereithält ...
Artikelbild Copyright: Ván Records
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8/10