Mit den beiden Frühwerken haben Northaunt im Dark Ambient Bereich Geschichte geschrieben, gerade was den atmosphärischen Aspekt betrifft. Längere Zeit habe ich mich mit jenem Sektor nicht mehr beschäftigt und um so begieriger warf sich mir die Frage auf, wie Northaunt wohl 2018 klingen. Ganz ehrlich? "Istid III" ist eine fantastische Publikation, eine Reise in eine Zeit vor der Menschheit, wo Eis und schneidende Winde die Landschaften formten, deren damalige Unberührtheit heute kaum vorstellbar ist. Die unbarmherzige Rohheit der Natur kennt keine Gnade, wo Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt liegen und die Sonne ihre wärmenden Strahlen nicht einmal ansatzweise zur Geltung bringen kann. Eis und Schnee bedecken die Landschaft und aus der Ferne hallt eine ruhige Stimme und die atmosphärische Untermalung ist dabei überaus gefühlvoll umgesetzt wurden. Jene verleiht "Istid III" dann doch immer wieder mal ein paar warm anmutende Momente, um dem sicheren Gefriertod zu entkommen. Die gegebene Schönheit wirkt lockend, ist aber trügerisch, denn "Istid III" ist und bleibt in eisigen Gefilden, dessen Fundament stetig von kalten Winden begleitet wird und in einem stilistischen Rahmen gemauert ist, der ein in sich geschlossenes Thema birgt.
Wer ein Freund von Northaunt ist, der muss sich "Istid III" unbedingt zulegen, ein Werk, welches meine Erwartungen sogar übertreffen konnte. Was mit "Istid I-II" seinen Anfang fand, wird nun vollendet, und was am Ende bleibt, sind keine Spuren, sondern lediglich die Erinnerung an das längst Vergangene.
Artikelbild Copyright: Glacial Movements
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Gesamtwertung - 8.5/108.5/10
