In lyrischen Gefilden von Krankheiten und pathologischen Storys fühlen sich Verminous Mind recht wohl, eine Death Metal Kapelle aus Russland, die sich nun seit längerer Zeit mit einem vollwertigen Longplayer an der Front zurückmeldet. Seit 2007 existent brachte man es bislang auf zwei Scheiben, danach ward für einige Jahre Ruhe im Schacht, ehe zwei kurzspielige EPs die Zeit bis zu "Dusk Of Humaity" überbrückten, einem Werk, welchem technische Versiertheit kaum abzusprechen ist. "Dusk Of Humanity" birgt ebenso einige nette Ideen, wie etwa der landestypische Instrumenteneinsatz bei "Anthem ToUnfamiliar Gods" oder Tasteneinwürfe beim Titelstück, welche aber für meinen Geschmack selbst in der gebotenen Kürze allerdings schon fast zu dominant sind. Freilich wird ab und an auch beherzt geknüppelt, aber reichen diese Punkte wirklich aus, um sich mit "Dusk Of Humanity" irgendwie abzuheben? Verminous Mind beschreiten mittels ihrem dritten Longplayer im Grunde genommen vielmehr den Weg der Unauffälligkeit, denn auch wenn der Silberling eigentlich ganz in Ordnung geht, so fehlt mir eindeutig das gewisse Etwas. Lebendigkeit ist nicht totzuschweigen und auch zahlreiche Gitarrenspiele sind da auszumachen, was jedoch nicht bei mir den Eindruck schmälert, lediglich durchschnittliche Kost vorliegen zu haben.
"Dusk Of Humanity" hinterlässt am Ende leider kaum den bleibenden Eindruck, der es rechtfertigen würde, das Teil in der oberen Liga einzustufen. Dafür fehlt einfach Ohrwurm Charakter und markantes Geschehen, welches einem den Schmalz aus den Ohren fegt. Wer solides Death Metal mit leichten Tech Einschlag mag, der sollte aber trotzdem mal seine Nase hier reinhalten.
Artikelbild Copyright: Verminous Mind
-
6.5/10