EXIMIA – Visitors

Und da ist sie wieder, die Frage, welche man sich seit langem stellt: Sind wir die einzigen Lebewesen im Universum? In Sachen Anmassung macht jedenfalls nicht so schnell jemand etwas der Spezies Mensch etwas vor, und wenn wir eines Tages mal eines besseren belehrt werden sollten, wie würde dann die Konfrontation ablaufen? Der humane Parasit in seiner selbsternannten Perfektheit wird darin vielleicht mal seinen Meister finden, und den passenden Soundtrack dafür, hat man nun mittel "Visitors" vorliegen. Dafür verantwortlich zeigt sich Eximia, ein Projakt aus Slowakien, wo ein junger Musiker seinen düsteren Visionen nachgeht, die in der hier gebotenen Umsetzung in der Tat als Soundtrack geeignet sind. "Visitors" ist also streng genommen, kein reines Dark Ambient Werk, sondern vielmehr eine Ansammlung, welche sich aus Zutaten wie Donnergrollen und zahlreichen, mitunter schwer definierbaren, aber unheimlichen Lauten zusammensetzt. Zentnerschwere Schritte werden von heulenden Winden ummantelt und eine beständige Bedrohung liegt in der Luft, manchmal nicht sichtbar, aber doch zu spüren. Trotzdem bin ich der Meinung, hätten ein paar dezente Tastentupfer das Gesamtpaket noch aufwerten können, welches anderseits unter Ohrmuscheln und im Dunkeln konsumiert, durchaus für gruselige Momente sorgt. Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wie man diese Soundkollage musikalisch definieren soll/kann. "Visitors" bietet jedenfalls keine warmen Momente und rein atmosphärisch gesehen, so ist eine kühle und vor allem befremdlich anmutende Aura die Basis. Dinge wie Hoffnung, Farbenpracht und die Strahlen der Sonne verkümmern zu einen Häufchen Elend, und was bleibt, ist eine nebelverhangene, zerstörte Landschaft, deren triste Ansicht die wahre Fratze der Menschheit spiegelt.

Unsere Waffen sind sinnlos gegen diese vom Sturm bedeckten Giganten. Wenn ich meine Augen auf ihre göttliche Schönheit in all ihrer Kraft und Zerstörung lege, fühle ich weder Wut noch Trauer, ich fühle Ehrfurcht. Unsere neuen Götter sind angekommen.

Artikelbild Copyright: Cryo Chamber