Nun wird also tatsächlich (endlich!) der Backkatalog der Sickos von Pungent Stench neu aufgerollt, die ohne Frage Geschichte geschrieben haben und für mich auch heute noch zu den absoluten Göttern zählen. Man sollte mindestens einmal im Leben eines der (frühen) Werke der Österreicher konsumiert haben, allerdings zählt "Smut Kingdom" bislang nicht dazu, ist jenes doch das letzte Album, welches bislang der Öffentlichkeit verborgen blieb. Mittlerweile auch schon gute zehn Jahre auf dem Buckel, so wurde "Smut Kingdom" kurz vor dem Split eingeschustert, wobei Alex Wank und Martin Schirenc den Endschliff besorgten. Welche Erwartungen darf man denn aber nun eigentlich haben? Eröffnet wird das Album mit dem verdammt eingängigem "Aztec Holiday", welches sich mit seinem markantem Refrain schnell festfräst, wobei Groove und erwähnte Eingängigkeit das Geschehen dominieren. Auch "Brute" ist ein solches Teil, "Suicide Bombshell" vermittelt zwischenzeitlich einen vielmehr lockeren Eindruck, aber mit dem Titeltrack kommt der wohl stärkste Brecher zum Ausbruch. Heavyness, sowie eine kleine Portion Rock'n Roll Dreck in Verbindung mit leichter Verspieltheit sind die Zutaten am Ende, mit denen man die Fangemeinde zurücklässt, an das vorhergehende "Ampeauty" Album aber gut anschließen kann. Dennoch fehlen mir ein paar richtige Knaller, die kräftig in den Arsch treten.
Mit "Smut Kingdom" ist somit das Schaffen von Pungent Stench endgültig abgeschlossen, die ohne Zweifel einen enormen Einfluss ausgeübt haben dürften, was Musiker und Hörer betrifft. Ob der Abschluss nun am Ende auch das geworden ist, was man vielleicht erhofft hat, hängt sicherlich vielmehr damit zusammen, mit welchen Erwartungen man Pungent Stench gegenübertritt. Was mich anbelangt, so liebe ich die endgeilen Scheiben der ersten Periode, an die man aber logischerweise nicht mehr anschließen kann. Wer aber mit "Ampeauty" warm wurde, der darf unbedenklich zugreifen.
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7.5/10